Collection Baccara Band 0312
Manieren waren ihrer Meinung nach steif und ermüdend.
Luke lächelte, und sie beneidete ihn um seinen freien Tag. Abgesehen vom Personal würden Luke und Bruno das Haus am Strand für sich haben.
„Viel Glück“, sagte er immer noch lächelnd.
Und was für ein Lächeln, dachte sie. Seine ebenmäßigen weißen Zähne blitzen in dem braun gebrannten Gesicht. „Was hältst du von einem Spaziergang heute Nacht? Wir könnten die Sterne zählen“, schlug sie vor. Und uns im romantischen Mondlicht leidenschaftlich küssen, fügte sie in Gedanken hinzu.
„Das klingt gut. Ich habe dich vermisst, Baby.“
Ein wohliger Schauer lief ihr über den Rücken. „Ich dich auch.“
Luke fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Ich sollte vor dem Frühstück besser noch duschen. So kann ich nicht an den Tisch kommen.“
Warum nicht, dachte sie. Sie sah ihm nach, als er ging, und wünschte, sie könnte mit ihm gehen.
Und wilden Sex mit ihm haben.
Wie erwartet war der Probelauf der Krönungsfeierlichkeiten anstrengend, aber auch eindrucksvoll. Maggie freute sich auf die bevorstehende Zeremonie, bei der ihr Bruder den Eid ablegen würde, den Menschen von Altaria zu dienen. Sie sah ihn schon vor sich, wie er vor dem Altar kniete, würdevoll und attraktiv in seiner Uniform.
Jetzt aber hatte Seine Durchlaucht die Rosemeres und Connellys erst einmal zu einem kleinen, privaten Dinner im Palast eingeladen.
Maggie saß am Ende des Tisches neben ihrer Schwester Tara und deren Mann Michael Paige. Die Unterhaltung am Tisch war rege und fröhlich, und Maggie war glücklich, Teil dieser großen, liebenswerten Familie zu sein. Ihre Hochstimmung änderte sich, als sie sich nach der geeisten Kürbissuppe plötzlich unwohl fühlte.
Sie holte tief Luft, nahm ihr Glas und trank vorsichtig einen Schluck Wasser. War ihr die würzige Suppe nicht bekommen? Oder die gefüllten Weinblätter und der Krabbencocktail? Oder brütete sie vielleicht eine Grippe aus?
Nicht jetzt, dachte sie. Und nicht hier. Sie wollte auf keinen Fall dieses schöne familiäre Dinner stören.
Ihr wurde schwindelig, und der Raum begann sich zu drehen. Sie halluzinierte, der Wandteppich mit dem Einhorn fiele von der Wand und Blut tropfte aus Hörnern und Hufen auf den Teppich.
Sie wandte sich an ihre Schwester. „Mir geht es nicht gut.“
Tara nahm ihren Arm. „Soll ich dich zur Toilette begleiten?“
„Bitte.“
Wie eine besorgte Glucke führte Tara ihre Schwester hinaus. Maggie ließ sich auf einen mit Samt bezogenen Stuhl im Vorraum der Damentoiletten fallen. „Ich glaube, ich habe mir ein Virus eingefangen“, sagte sie.
„Oje“, sagte Tara. Dann wandte sie sich an die Toilettenfrau und bat um ein feuchtes Tuch für Maggie.
Die Frau mittleren Alters kehrte kurz darauf mit einem Handtuch zurück. Als Maggie sich das Gesicht abgewischt hatte, blickte sie zu Tara auf. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, dass sie ihre Schwester von dem Bankett weggeführt hatte. Es passierte nicht häufig, dass die ganze Familie einen gemeinsamen Abend verbrachte. „Du kannst jetzt wieder zu den anderen gehen.“
„Ich lasse dich hier nicht allein.“
„Bitte. Es geht schon wieder. Ich muss mich nur einen Moment ausruhen.“
Die Toilettenfrau wandte sich an Tara. „Entschuldigen Sie, dass ich mich einmische, Ma’am. Aber wenn Miss Connelly nach Hause möchte, rufe ich nach dem Palastchauffeur.“
„Was meinst du, Maggie? Willst du zurück nach Dunemere?“
„Vielleicht. Ich weiß nicht. Lass mich einfach einen Moment hier sitzen.“
Schließlich schaffte Maggie es, ihre Schwester zu überreden, zum Bankett zurückzukehren und ihr Essen zu beenden. Schließlich war sie nicht völlig allein. Die Toilettenfrau war bei ihr.
„Ich komme gleich zurück, um nach dir zu sehen“, warnte ihre Schwester. „Und ich bringe Mutter und Alexandra mit.“
Wunderbar, dachte Maggie. Wenn sie sich übergab, waren alle weiblichen Mitglieder ihrer Familie anwesend. O ja, das war eine wirklich royale Angelegenheit.
Nachdem Tara gegangen war, schloss Maggie die Augen und kämpfte gegen die Übelkeit an.
„Die Übelkeit wird sich legen“, hörte sie die Toilettenfrau sagen, als hätte sie Maggies Gedanken gelesen. „Aber Ihnen wird weiter schwindelig sein, vor Ihren Augen wird alles verschwimmen, und schließlich werden Sie einschlafen.“
Benommen öffnete Maggie die Augen. Die dunkelhaarige Frau saß auf einem Stuhl, die Hände auf dem Schoß. Ihr Verhalten änderte sich
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