Collection Baccara Band 0312
ihr magisch zu ihm hingezogen, als sie ihn so in Fleisch und Blut vor sich sah.
Einen Mann in schwarzem Anzug, hellblauem Hemd und einem Seidenschlips, der vermutlich mehr gekostet hatte als ihr ganzes Outfit. Einen Mann, denn sie noch gestern Abend hatte davonbrausen sehen, überzeugt, ihn nie wiederzusehen. Einen Mann, der daran schuld war, dass sie hier mit ungewaschenen Haaren und verweinten Augen saß.
„Kensey, hast du irgendetwas hiermit zu tun?“, flüsterte sie laut. Kensey zuckte bloß unbeteiligt mit den Schultern und schmiegte sich an Greg, der sofort den Arm um ihre Taille legte. „Wie um alles in der Welt hat er mich dann gefunden?“
Und, was noch wichtiger ist, warum?
Damien schloss die Autotür, zog sein Jackett zurecht und drehte sich zu ihnen um. Sie beobachteten ihn alle drei. Er hob die Hand zu einem kurzen Willkommensgruß und ließ sie dann sinken.
Chelsea machte Kensey und Greg ein Zeichen zu verschwinden, aber Kensey lächelte nur noch breiter.
Damien steckte seine Wagenschlüssel in die Hosentasche und ging den Weg zur Tür hoch. Nervös fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. So verunsichert hatte Chelsea ihn noch nie gesehen. Er sah einfach hinreißend aus. Und total fehl am Platz in dieser Umgebung.
Aber er war da.
Damien blieb am Fuß der Treppe stehen und sah zu ihr auf. Seine blauen Augen waren so vertraut und so schön, dass ihr ohnehin schon schmerzendes Herz sich mit einem Stich bemerkbar machte.
„Was willst du hier, Damien?“, fragte sie, froh darüber, dass ihre Stimme nicht zitterte.
Er lächelte schwach: „Ich war gerade auf der Durchreise. Wusstest du, dass am Ende der Straße ein Weinfest stattfindet?“
Sie hob eine Augenbraue und wusste eine Menge bösartiger Antworten, die sie ihm trotz des Publikums an den Kopf knallen wollte. Doch er hob nur die Hand, schüttelte den Kopf und bannte sie mit dem ernsthaftesten Blick, den sie je an ihm gesehen hatte.
„Vergiss meine letzte Erklärung“, sagte er. „Ich bin hierher gefahren, ohne genau zu wissen, was ich eigentlich sagen wollte. Lass mich bitte von vorn anfangen.“
Sie zuckte mit den Schultern.
Er holte tief Luft und atmete langsam wieder aus. „Ich bin hier, um dich zu sehen.“
Ihr Herzschlag beschleunigte sich, und Hoffnung keimte in ihr auf. Er durfte das auf keinen Fall bemerken. Schließlich hatte er bislang nichts davon gesagt, dass er anders empfand als noch vor vierundzwanzig Stunden. „Wie hast du mich überhaupt gefunden?“
„Ich habe deine Schwester im örtlichen Telefonbuch hier nachgeschlagen“, erwiderter Damien und nickte Kensey zu. „Einem altmodischen aus Papier. Technologie ist nicht alles.“
„Moderne Technologie werden Sie hier auch nicht finden“, schaltete Greg sich ein. „Sie sind Damien, richtig? Ich bin Greg Hurley, und das ist meine Frau Kensey.“
Nach diesem offizieller Begrüßung stieg Damien die Stufen hoch und stellte sich neben Chelsea. „Chelsea hat mir schon eine Menge von Ihnen beiden erzählt.“
Sie spürte seine Körperwärme und roch die Herbstluft an ihm. Sie schloss die Augen.
Genau in diesem Augenblick schoss der Collie der Hurleys um die Ecke, rannte direkt auf den Neuankömmling zu und warf sich mit seinen matschigen Vorderpfoten gegen Damiens Brust.
„Großer Gott! Slimer, runter mit dir!“, rief Kensey.
Chelsea packte den Hund am Halsband, der seinem Namen prompt alle Ehre machte und auf ihre Hand sabberte.
„Ist schon okay“, sagte Damien und rubbelte die Ohren des Hundes. Er grinste bis über beide Ohren. „Slimer?“, fragte er Kensey. „Sind Sie etwa Ghostbusters-Fan?“
Kensey lächelte zurück. „Und wie. Ich bin seinerzeit nur deshalb mit Greg ausgegangen, weil er mich an den jungen Bill Murray erinnerte. Haben Sie einen Hund?“
Er lachte. „Was habt ihr Frauen nur mit Hunden? Chelsea hat mich bei unserem ersten Date dasselbe gefragt.“
Chelsea war so verwirrt, dass sie nicht rasch genug eingreifen konnte, als Kensey die entsprechende Geschichte zum Besten gab.
„Als wir klein waren, haben wir einige Monate bei einem Freund von Dad gewohnt. Er war sympathisch, sein Haus war sauber, und er konnte kochen. Ich habe mich in ihn verliebt wie nur eine liebeshungrige Achtjährige es kann. Aber Chelsea hatte nur Augen für den Hund, eine zottelige graue Promenadenmischung, die schon fünf Minuten nach dem Baden wieder genauso übel aussah und roch wie vorher. Er hat an Chelseas Fußende geschlafen und ist ihr überall
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