Collection Baccara Band 0312
Umgebung und wich Calebs Blick aus, um nicht zu offenbaren, wie sehr.
„Warum zum Teufel triffst du dich dann mit mir, anstatt dich in ihren warmen, willigen Armen zu wälzen?“
„Die Frau ist leider nicht mehr so willig.“
„Das ging ja schnell! Was ist passiert?“
„Ich war ehrlich mit ihr.“
Caleb atmete scharf durch die Zähne ein. „Nicht gerade geschickt. Und was hast du zu ihr gesagt?“
„Dass ich ihr nicht mehr geben kann, als wir schon haben.“
„Und was war das?“
Damien öffnete den Mund, um „Spaß“ zu antworten, aber das war Unsinn. Er suchte nach Worten, um zu beschreiben, was ihn und Chelsea verbunden hatte, doch ihm fiel nichts ein. In seinem Kopf herrschte das reinste Chaos.
„Ich habe ihr klargemacht, dass wir das Ganze locker sehen sollten. Zu mehr sind wir beide ohnehin nicht imstande. Das mit Bonnie ist erst gut einen Monat her, und Chelsea – na ja, sie ist ganz schön neurotisch.“
„Und was hat sie dazu gesagt?“
„Ich dachte … Sie dachte … Sie hat mir gesagt, ich könne mir mein Angebot sonst wohin stecken.“ Er trank einen Schluck des inzwischen wässrigen Whiskys, der ihm bitter in der Kehle brannte.
Über dem Stimmgewirr in der Bar ertönte plötzlich Calebs Gelächter. Und zwar so laut und heftig, dass die Ottomane wackelte.
Wütend starrte Damien seinen Freund an.
Caleb grinste nur. „Armer Teufel!“
„Wie bitte?“
Caleb setzte sich auf, legte ihm eine Hand auf die Schulter und sah ihm fest in die Augen. „Ich habe den Eindruck, dass die scharfe Katzenlady, mit der du wieder aufs Pferd steigen wolltest, die Richtige ist.“
Damien wartete auf die Pointe, aber es kam keine. Und Caleb sah plötzlich fast neidisch aus.
„Die richtige … was?“, fragte er.
Caleb holte ungeduldig Luft. „Die Trennung von Bonnie hast du locker weggesteckt. Aber seit der Begegnung mit dieser Frau bist du zerstreut, launisch und zu nichts zu gebrauchen. Und das alles nur, weil du zufällig die einzige Frau auf der Welt gefunden hast, die deine Fantasie so fesselt, dass sie dich aus der langweiligen Luxuswelt reißt, in die wir hineingeboren wurden.“
Es dauerte etwa dreißig Sekunden, bis Calebs Worte in sein Bewusstsein drangen. „Du irrst dich gewaltig. Monogamie, Ehe, Heim und Herd sind nichts für mich. Wenn mich die Tatsache, dass ich ein Halliburton bin, eines gelehrt hat, dann …“
„Deine verrückten Eltern sind nicht gerade gute Vorbilder, mein Freund. Sie sind total ineinander verliebt und meistens schon vor dem Abendessen halb betrunken. Ohne ihre merkwürdige Scheidungsnummer wäre ich schon vor Jahren mit deiner Schwester auf und davongerannt.“
Damien war sprachlos. Chelsea. Die Richtige. Seine Schwester?
„Du und Ava?“
Caleb lächelte wieder, ausnahmsweise jedoch einmal fast melancholisch. „Wir reden gerade von dir, mein Freund.“
„Stimmt. Von mir. Und Chelsea.“ Der Richtigen.
Er hatte ihr gesagt, dass er an einer festen Beziehung nicht interessiert war, weil er sich nicht vorstellen konnte, dafür geeignet zu sein. Er hatte sie nicht verletzen wollen, denn er hatte gespürt, dass sie drauf und dran war, sich in ihn zu verlieben. Aber die Wahrheit war, dass er auch deshalb auf Abstand gegangen war, weil es ihm genauso erging. Chelsea und er hatten nämlich die gleichen Beziehungsängste, und er hatte vermeiden wollen, selbst verletzt zu werden.
Dabei war sie die ganze Zeit für ihn da gewesen und hatte ihm eine ganz neue Welt eröffnet.
„Ich bin ein verdammter Idiot!“
„Nee, du bist einfach nur ein Mann. Aber du bist auch ein Halliburton, und die Halliburtons bekommen immer, was sie wollen. Also mach, dass du hier rauskommst, fahr hin zu ihr, fall auf die Knie und bitte um Vergebung dafür, dass du dich wie ein Idiot verhalten hast.“
In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken derart, dass er nicht klar denken konnte. „Soll ich dich nicht erst nach Hause fahren?“
„Damien, mach dass du hier wegkommst, bevor ich dir noch in den Hintern trete!“
Caleb stand auf, nahm Damiens Hand und half ihm hoch. Verlegen umarmten sie sich.
Dann suchte er blind seinen Weg durch die Menge der leichtlebigen Männer und Frauen, mit denen er sich bis vor Kurzem noch identifiziert hatte. Er wollte nur noch raus, an die frische Luft, in die Sonne, nach der er solche Sehnsucht hatte. Er vergewisserte sich, ob seine Autoschlüssel und sein Handy noch da waren.
Mehr brauchte er nicht auf dem Weg zum Ziel. Das und jede
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