Collection Baccara Band 0312
einmal mit ihr durchgehen und Maggie die Möglichkeit geben, den Fall mit Elena zu besprechen.
Die Frauen kannten sich natürlich privat. Im Laufe der Ermittlungen war Elena Mitglied des Connellys-Clans geworden. Sie hatte sich in Maggies siebenundzwanzig Jahre alten Bruder Brad verliebt und ihn geheiratet.
Luke rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her. Ihm würde so etwas nicht passieren. Trotz der Wette würde er Maggie Connelly nicht heiraten. Er würde sich auch nicht in sie verlieben. Oder Kinder mit ihr bekommen, dachte er und blickte auf Elenas vier Monate alte Tochter.
Madison Connelly saß auf dem Schoß ihrer Mutter und kaute auf der Ecke einer Mappe herum.
„Ich habe ein Buch über die Entwicklungsstufen von Kindern gekauft“, sagte Maggie und zog damit Lukes Aufmerksamkeit auf sich.
Was hat sie jetzt wieder vor? fragte er sich. Wollte sie ihrem Deal noch ein Baby hinzufügen?
„In zwei Monaten wird Madison wahrscheinlich anfangen zu krabbeln“, fuhr sie fort und lächelte ihre Nichte an. „Zumindest wird sie es versuchen.“
„Das tut sie jetzt schon“, verkündete Elena stolz. Sie lachte und wippte das Baby auf ihren Knien.
„Wie gefällt es dir, Fulltime-Mommy zu sein?“, fragte Maggie ihre Schwägerin.
„Ich weiß nicht, ob ich das beschreiben kann.“ Plötzlich wirkte die andere Frau weich und verträumt. „Ich habe meinen Job wirklich geliebt, aber Madison und Brad sind mein Leben. Die Familie bedeutet mir alles.“
Sie rieb ihre Wange am Kopf ihrer Tochter. Bei der zärtlichen Geste wurde Luke schwer ums Herz. Er hatte sich vor langer Zeit geschworen, nie Vater zu werden. Er wollte sich nicht jeden Tag Sorgen um die Sicherheit seiner Kinder machen müssen.
Als sich das Baby an seine Mutter schmiegte, sah er den schmachtenden Ausdruck auf Maggies Gesicht. Jetzt reichte es.
„Entschuldigt, Ladys, aber könnten wir uns jetzt wieder auf unsere Arbeit konzentrieren?“
Die drei weiblichen Wesen sahen ihn entrüstet an. Madison verzog das Gesichtchen, und Luke fürchtete, sie würde gleich anfangen zu schreien. Fast hätte er sich für seinen barschen Ton entschuldigt, doch er hielt den Kurs.
Dies war ein geschäftliches Meeting, kein Babytreff.
Elena erholte sich als Erste. Sie öffnete eine Akte und reichte Maggie ein Foto. „Das ist Rocky Palermo.“
„Der Killer der Kellys?“
Elena nickte, und Luke beugte sich über Maggies Schulter. Der Mann auf dem Foto hatte ein breites Gesicht und kurz geschorene Haare. Die Narbe an seinem Hals zeichnete sich wie eine blasse Ader ab.
„Sieh ihn dir genau an“, forderte Luke Maggie auf. „Er könnte jederzeit auftauchen. Er ist verantwortlich für den Mord an Fürst Thomas und Prinz Marc.“
„Selbst verkleidet ist Rocky zu erkennen“, fügte Elena hinzu. „Er ist zwar in der Lage, sein äußeres Erscheinungsbild zu ändern, aber nicht seinen auffallend muskulösen Körperbau. Er ist stolz auf seine Muskelpakete und gibt gern damit an.“
„Das passt. Ein eitler Killer.“ Maggie nahm das Bild und hielt es sich vors Gesicht. Als sie es wieder sinken ließ, fing Baby Madison an, vergnügt zu quietschen.
Ein Guckguck-Spiel mit Maggie begann, und Elena strahlte vor mütterlichem Stolz. Luke wusste nicht, was er tun sollte.
Madison war ein süßes kleines Ding mit schwarzem Haar und ausdrucksvollen blauen Augen. Irgendwie ließ sie Rocky Palermo unwichtig erscheinen. Sie reduzierte das Foto des Killers auf ein albernes Spiel.
Ob er wollte oder nicht, er musste lächeln. Madison belohnte ihn mit einem zahnlosen Grinsen.
Und in dem Moment, in diesem überraschenden Moment voll Zärtlichkeit, fragte er sich plötzlich, wie es wäre, Vater zu sein. Doch dann erschien das Bild von Gwens misshandeltem totem Körper wieder vor seinem geistigen Auge.
Er drehte sich um und schaute aus dem Fenster. Grauer Dunst lag über der Stadt.
Er durfte sich nichts vormachen. Er würde nie Vater werden.
Maggie öffnete die Tür, und Luke betrat ihren Loft. Sie hatte ihm den Sicherheitscode für die Tiefgarage genannt und auch einen Wohnungsschlüssel gegeben, doch er wollte weder das eine noch das andere benutzen.
Er sah sie finster an, ein Gesichtsausdruck, der ihr nur zu vertraut geworden war.
„Du bist noch nicht fertig“, stellte er fest.
Maggie stand gekämmt und geschminkt in einem seidenen Morgenmantel vor ihm. „Ich muss mich nur noch anziehen.“ Der bevorstehende Ausflug machte sie nervös. Heute würde sie Lukes
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