Collection Baccara Band 0313
Klingeln verließ er das Schlafzimmer und stellte fest, dass sie keine Anstalten machte, ans Telefon zu gehen. Er war schon fast in der Küche, als sich der Anrufbeantworter einschaltete und eine weibliche Stimme zu hören war.
„Jasmine, hier ist Alyssa. Ich weiß, dass du zu Hause bist, also tu nicht so, als wärst du nicht da. Ich weiß nicht, ob du zu dem Wohltätigkeitsball des Krankenhauses in zwei Wochen gehen wirst, aber ich wollte dich auf jeden Fall wissen lassen, dass Paul Sanders mich an dem Abend begleitet. Wir haben uns letzte Woche zufällig getroffen und unsere Freundschaft aufgefrischt … falls du verstehst, was ich meine.“ Leises Gekicher. „Ich dachte, ich bereite dich darauf vor. Tschüss.“
Wesley runzelte die Stirn. Er erinnerte sich, dass Paul Sanders der Mann war, den sie einmal heiraten wollte. Er trat in die Küche, und sein Blick fiel sofort auf Jasmine. Sie trug einen kurzen Bademantel und stand mit dem Rücken zu ihm am Fenster.
Sie hielt den Kopf gesenkt, als wären die Worte ihrer Stiefschwester mehr, als sie im Moment ertragen konnte. Er überlegte, ob er ins Schlafzimmer zurückkehren und so tun sollte, als habe er die Nachricht nicht gehört, doch das war keine Lösung. Wenn er herausfinden wollte, was Jasmine antrieb, dann musste er alles über sie erfahren.
Er trat hinter sie, schlang die Arme um sie und zog sie an sich. Er musste sie berühren und ihre Nähe spüren.
„Das Bett war leer“, flüsterte er leise an ihrem Ohr. Er drehte sie langsam zu sich herum, sodass er ihr in die Augen sehen konnte. „Ich habe dich vermisst.“ Er strich mit den Lippen über ihre.
Nach einem kurzen, zärtlichen Kuss betrachtete er sie eingehend und sah, dass ihr das Blut in die Wangen stieg. Er ahnte sofort, warum. Sie war letzte Nacht so hemmungslos und leidenschaftlich gewesen, und jetzt, am Morgen danach, wusste sie nicht, wie sie sich verhalten sollte.
„Ich brauche ein Bad“, sagte sie leise.
Er streichelte sanft über ihre Wange. Ihr musste alles wehtun. „Ich hatte nicht vor, so oft mit dir zu schlafen.“
„Ich weiß, ich konnte ja nicht genug bekommen“, erwiderte sie. „Und ich bedauere es nicht.“
Wesley stieß einen tiefen Seufzer aus. Wie schön, das zu hören! Er bedauerte es auch nicht. Er blickte sich in der Küche um. Jasmine hatte gerade angefangen, Eier und Schinken zu braten. „Wenn du möchtest, können wir frühstücken gehen.“
Sie lachte. „Nein, nein. Ich mache das gern. Ich bin auch gleich fertig.“
Er nickte. „Welche Pläne hast du für heute?“
Sie zuckte mit den Schultern. „Der Samstag ist normalerweise mein fauler Tag. Es sei denn, ich arbeite gerade an einer Story. Dann fahre ich schon mal in die Redaktion. Heute wollte ich zu Hause bleiben und entspannen.“
„Was hältst du davon, den Tag mit mir zu verbringen? Ich muss nach Charleston fahren und einige Sachen abliefern.“
Jasmine begegnete Wesleys Blick. Sie würde mit ihm nach Charleston fahren, doch zuvor musste sie eine Sache klarstellen. „Soll das ein Date sein?“
„Warum?“
„Du weißt, dass ich an einer festen Beziehung nicht interessiert bin.“
„Du hast mit mir geschlafen“, erinnerte er sie.
„Ja, aber es war kein Date.“
Er musste lachen. „Was macht deiner Meinung nach ein Date aus?“
Sie zuckte mit den Schultern. „Zu einem Date gehört ein Paar, das alles zusammen unternimmt, sich regelmäßig sieht, essen geht, ins Kino, in Konzerte – solche Dinge eben. Wir aber haben letzte Nacht das erste und letzte Mal miteinander geschlafen. Nichts hat sich geändert, Wesley. Ich bin immer noch die Journalistin, die du nicht magst.“
Sie irrte sich. Alles hatte sich geändert. Sie mochte eine Journalistin sein und damit zu einer Berufsgruppe gehören, die er verachtete, aber sie war auch die Frau, die er begehrte. Und er war fest entschlossen, wieder mit ihr zu schlafen.
„Ich mochte dich gestern Abend genug, um mit dir zu schlafen. Ehrlich gesagt, mochte ich dich sogar sehr. Und weißt du, was ich am meisten mochte?“
Sie sah ihn einen langen Moment verunsichert an, bevor sie schließlich fragte: „Was?“
„Es war schön, wie du meinen Namen geschrien hast, wenn du gekommen bist.“
„Wesley, du kannst nicht …“
Er gab ihr nicht die Chance, den Satz zu beenden, sondern schloss sie in die Arme und küsste sie. Sein Entschluss stand fest. Er begehrte sie, und er wollte sie haben.
Er hob sie auf die Arme und trug sie ins Schlafzimmer.
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