Collection Baccara Band 0313
Anschließend gingen sie auf die Glasveranda, wo der Junge auf dem Boden mit kleinen Plastikbechern spielte, die sie aus der Küche mitgenommen hatte. Als er müde wurde, trug sie ihn nach oben und legte ihn ins Bett. Anschließend nahm sie das Babyfon und ging wieder nach unten. Jetzt hatte sie endlich einmal Zeit, sich in Ruhe umzuschauen. Neben zwei Wohnzimmern und dem Salon gab es einen Wintergarten, ein Zimmer mit einem Billardtisch, einen Spa-Bereich und das Arbeitszimmer, dessen Tür verschlossen war.
Sie kehrte auf die Glasveranda zurück, machte es sich auf einem Liegestuhl bequem und las eine Zeitschrift. Nach einer Weile lehnte sie sich zurück, schloss für einen Moment die Augen und nickte ein. Erst als sie eine Hand auf der Schulter spürte, wachte sie auf und schaute direkt in Tates blaue Augen. Sie fragte sich, wie lange er sie schon betrachtet hatte. Für den Bruchteil einer Sekunde war all das wieder da, was sie einmal miteinander geteilt hatten: Die Aufregung, der Adrenalinschub, die süße Qual, einander zum Orgasmus zu bringen … Hastig setzte sie sich auf, Tate trat zum Glück einen Schritt zurück. Der intensive Moment war vorbei. Für immer?
„Es ist schon nach zwölf.“ Seine Stimme klang ein bisschen rau.
Sie stand auf. „Ich nehme an, du willst dein Mittagessen.“
„Ja. Aber ich bitte dich nicht, es auf den Tisch zu bringen. Du bist jetzt meine Frau und nicht mein Dienstmädchen.“
Gemma mochte es, dass er ihre Beziehung nicht ausnutzte. Auch wenn sie nicht wusste, was sie sich dabei gedacht hatte, ihm anzubieten, für sein Mittagessen zu sorgen. Er hatte schließlich Hände, um sich selbst etwas zu essen zu machen. Tolle Hände sogar, deren Berührungen eine magische Wirkung hatten. Oh ja, sie war so oft der Versuchung erlegen, sich seinen Berührungen hinzugeben. Sie räusperte sich. „Ich sehe mal nach Nathan. Er müsste bald aufwachen.“
Als sie mit dem Kind zurückkam, hatte Tate den Tisch gedeckt. Nathans Hochstuhl stand schon neben der Kücheninsel. „Warum fütterst du ihn nicht, bevor wir essen?“, schlug er vor.
Sie nickte. Ihr gefiel es, dass er zuerst auf die Bedürfnisse seines Sohnes einging. Nachdem Nathan satt war, spielte er mit einem Löffel, während sie zum Mittagessen Salat und Aufschnitt aßen.
„Übrigens steht uns heute Nachmittag eine Lieferung ins Haus“, kündigte er nach einer Weile an. Als sie ihn überrascht ansah, fügte er hinzu: „Für Nathan. Er braucht ein paar Spielsachen.“
„Er hat doch schon Spielzeug.“
„Aber keinen Spielplatz. Also habe ich einen Sandkasten, einen Eimer und eine Schaufel bestellt. Außerdem einen Spielzeugwagen, einen Spielzeugrasenmäher und einige andere Dinge, die ihm bestimmt Spaß machen.“
„Andere Dinge?“
„Ja, noch ein paar Sachen für draußen und für drinnen.“ Er schüttelte leicht den Kopf. „Erstaunlich, wie viel Spielzeug es heutzutage für Kinder gibt. Und sie sind auch noch pädagogisch wertvoll. Ich habe alles doppelt bestellt. Einmal für hier und einmal für später, wenn wir in die Stadt zurückkehren.“
„Hast du den ganzen Laden leer gekauft?“, scherzte Gemma.
„Machst du dich über mich lustig?“
Sie war verwirrt, weil er so umgänglich war. Aber sie ließ sich nichts anmerken und lächelte. „Das würde ich niemals tun.“
Tate grinste. „Du findest, es ist zu viel des Guten, nicht wahr?
„Nun … Ja, ein bisschen viel. Nathan kann noch nicht einmal laufen.“
„Aber bald.“ Er runzelte die Stirn. „Oder?“
Sie nickte. Gegen ihren Willen war ihr warm ums Herz geworden, als er gezögert hatte. „Normalerweise fangen die Kinder etwa in seinem Alter an zu laufen. Aber jedes Kind ist anders. Es kann also noch ein paar Monate dauern.“
„Er macht das schon, wenn die Zeit dafür reif ist.“ Einen Moment lang betrachtete er stolz seinen Sohn. Als er sich Gemma zudrehte, gab er sich wieder ganz geschäftsmäßig. „Der Lieferwagen kommt erst gegen fünf Uhr. Leider war das nicht früher möglich.“
„Wann hast du die Sachen denn bestellt?“
„Das ist noch nicht lange her.“
Und er erwartete, dass die Lieferung in ein paar Stunden ankäme? Sie war immer erstaunt, wie schnell er Dinge kaufen konnte. Eine Familie wie die Chandlers hatte Ansprüche und genoss Privilegien, die nicht einmal annähernd mit denen einer Familie aus der Mittelklasse vergleichbar waren, in der sie aufgewachsen war.
„Ich sorge dafür, dass Dad zu Nathans Sicherheit auch
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