Collection Baccara Band 0313
brauchen. „Und das wollen Sie nicht?“
„Sie hat einen anderen Mann geheiratet, den ich nicht besonders mag.“
„Warum nicht?“
„Er will nur meine Mom. Mich nicht.“
Gemma konnte sehr gut nachfühlen, wie es war, nicht gewollt zu werden. „Manchmal können wir uns etwas noch so sehr wünschen, und es passiert dennoch nicht. Aber ihre Mutter würde über ihren Besuch bestimmt sehr glücklich sein. Daran sollten Sie denken.“
„Sie wissen eine Menge über das Leben, nicht wahr?“, meinte Rolly nach einem Moment.
„Nicht mehr als jeder andere.“
Plötzlich fiel sein Blick auf ihren Kopf. „He, Sie haben da etwas im Haar.“ Er ging ein paar Schritte auf sie zu. „Es ist nur ein Blatt.“ Er griff danach, um es wegzunehmen.
„Gemma“, erklang die Stimme ihres Ehemannes hinter ihnen. Sie war sehr schroff.
Gleichzeitig mit Rolly wirbelte sie herum. „Tate!“, rief sie und spürte, dass sie rot wurde.
Sie hat ein schlechtes Gewissen. Tate konnte nicht glauben, was er sah und dass dies erneut passierte. Peggy hatte ihm gesagt, dass Gemma einen Spaziergang zum See machte. Aber das hier war mehr. Es war ein Rendezvous. War kein Mann – kein Junge – sicher vor seiner Frau? Brauchte sie ständig männliche Aufmerksamkeit, ganz egal, wie alt der Verehrer war? Ihre Ehe war im Moment kein Zuckerschlecken. Aber konnte sie ihm nicht wenigstens in den Flitterwochen treu bleiben? Offensichtlich nicht.
„Wo ist Nathan?“, fragte sie, als ob sie ihn beschwichtigen wollte. „Ich dachte, du bringst ihn her, damit er die Schwäne sehen kann.“
Tate beherrschte sich und überging ihre Ausrede. Was zwischen ihm und Gemma war, ging nur sie beide etwas an. „Er schläft immer noch.“
„Hallo, Tate“, sagte Rolly, dem ebenfalls eine leichte Röte in die Wangen gestiegen war. „Lange nicht gesehen.“
Tate fühlte sich in seinem Verdacht bestätigt. „Rolly.“ Er nickte ihm kurz zu.
Der Teenager wirkte nervös. „Ich habe nur das Pferd zum See gebracht. Ihr Großvater hat mir das erlaubt.“
„Ich weiß.“
„Dann haben Sie also nichts dagegen, wenn ich das weiterhin tue?“
„Nein.“
„Großartig. Danke.“ Rolly nahm die Zügel und stieg wieder auf. „Ich reite besser zurück, bevor mein Dad nach mir sucht.“ Er warf Gemma einen Blick zu und lächelte sie kurz an. „Danke.“ Er ritt davon.
Meine Güte, wie konnte ich nur so dumm sein, mich nicht mehr in acht zu nehmen? fragte sich Tate. Gemma war schön. Doch sie hielt ihn nicht erneut zum Narren.
„Tate …“
„Ich will nichts hören.“ Er umfasste ihren Ellbogen, um sie zum Haus zurückzubringen.
Sie ging ein paar Schritte mit, bevor sie ihm den Arm entzog. „Du reagierst über.“
„Tue ich das?“ Das fand er nicht. Wie konnte er vergessen, was zwischen Gemma und Drake passiert war?
„Rolly hat lediglich ein Blatt weggenommen, das sich in meinen Haaren verfangen hatte.“
Tate sah sie skeptisch an. „Nennt man das heute so?“
„Das ist schlichtweg lächerlich.“
Tate steigerte sich immer mehr in seine Wut hinein, sein Blutdruck schnellte in die Höhe. „Wie lange geht das schon?“
„Da geht gar nichts“, fuhr Gemma ihn an. „Ich habe Rolly zufällig vor ein paar Tagen getroffen, als ich mit Nathan am See war. Heute ist das zweite Mal, das ich ihm über den Weg gelaufen bin.“
„Warum hat er sich dann bei dir bedankt? Und wofür?“
„Er hatte persönliche Probleme. Ich habe ihm geholfen, sie zu lösen.“
„Ja, das konnte ich sehen“, entgegnete Tate sarkastisch.
Sie straffte die Schultern. „Stehe ich hier vor Gericht? Wage es nicht, mir irgendetwas zu unterstellen. Er ist ein Junge, der jemanden zum Reden brauchte. Das ist alles.“
War sie blind? „Er ist nur zehn Jahre jünger als du und ein junger Mann, dessen Hormone verrücktspielen. Dir nah zu sein, muss eine Qual für ihn sein.“ Verflucht, sie quälte ihn .
„Ein pickeliger Teenager im Hormonrausch ist genau das, worauf ich sehnsüchtig gewartet habe“, konterte Gemma ironisch. „Ich kann mein Glück kaum fassen.“
Tate zog eine Grimasse. Sie hatte recht. Vielleicht konnte er zugeben, dass er ein bisschen übertrieben hatte. Aber bei dem Anblick, wie dieser junge Kerl ihr Haar berührt hatte, hatte er das Gefühl gehabt, sie erneut zu verlieren – so verrückt das auch war. Das letzte Mal hatte er entschieden, sich von ihr zu trennen. Aber diesmal wäre der Schlussstrich endgültig. Nicht einmal um Nathans willen
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