Collection Baccara Band 0313
allerdings, die ganze Treppe hoch schaffen Sie nicht.“
„Ich würde es wenigstens gern versuchen.“
Hm, sollte er das zulassen? Ihre Ärzte hatten ihn extra darauf hingewiesen, dass sie sich nicht überanstrengen durfte. Andererseits, konnte er ihr die Bitte wirklich abschlagen? Er an ihrer Stelle hätte auch darauf gebrannt, alles zu erkunden.
„Einverstanden, unter einer Bedingung. Wenn ich das Gefühl habe, Sie verausgaben sich, erlauben Sie mir, Sie den restlichen Weg zu tragen.“
Sie schob das Kinn vor, einen Protest auf der Zunge, gab sich dann aber geschlagen und nickte zustimmend.
„Sie mögen es gar nicht, auf andere Menschen angewiesen zu sein, oder?“
Mit leicht gekrauster Stirn dachte sie über diese Frage nach und lächelte dann entschuldigend. „Das stimmt wohl. Da bin ich mir zu 99 Prozent sicher, obwohl ich mich wirklich an gar nichts erinnere, was mein Leben betrifft. Seltsam, nicht?“ Sie wandte sich dem gepflasterten Weg zum Eingang zu. „Danke für Ihr Angebot, mich zu tragen. Wirklich sehr aufmerksam, aber bestimmt nicht nötig.“
Seth unterdrückte ein Lächeln. Warten wir’s ab, dachte er schmunzelnd.
Als sie langsam die steile Wendeltreppe hochstiegen, musste er Aprils Entschlossenheit bewundern. Trotz ihres angeschlagenen Zustands hielt sie sich tapfer. Mindestens ebenso sehr bewunderte er ihren graziösen Hüftschwung, während sie ihm immer zwei Schritte voraus Stufe für Stufe erklomm.
Sie hatten fast die Hälfte geschafft, da wurden ihre Schritte langsamer, erschöpfter. Am liebsten hätte er sie sich einfach über die Schulter geworfen, um ihr die Tortur zu ersparen, aber das hätte nur ihren Widerstand herausgefordert. Also beschloss er, ihr die Wahl zu lassen. „Soll ich Sie nicht lieber tragen?“
„Nein danke, es geht schon“, erwiderte sie atemlos.
Als sie immer stärker zu keuchen begann, konnte Seth es nicht länger mit ansehen. „Schluss jetzt, ich trage Sie.“
„Nicht nötig, wirklich. Ich schaffe das schon allein, versprochen.“ Doch schon bei der nächsten Stufe geriet sie ins Straucheln, sodass Seth sie in seinen Armen auffangen musste.
Sie rührte sich nicht, machte sich ganz steif, bis er sagte: „Sie erholen sich gerade erst von einem schlimmen Unfall, April. Seien Sie nicht albern, und lassen Sie sich helfen. Kommen Sie schon, lehnen Sie sich an mich.“
Endlich gab sie nach, schmiegte sich mit ihrem zierlichen Rücken und dem runden, festen Po an ihn. Sofort fing Seths Puls an zu rasen, und ihm wurde heiß. Oh, wie sehnte er sich danach, sie in die Arme zu ziehen und zu küssen, bis ihnen beiden schwindlig war vor Verlangen.
Ob sie seinen Kuss wohl erwidern würde, da sie das Prickeln zwischen ihnen ja „problematisch“ fand?
Seth schloss die Augen und unterdrückte ein Stöhnen. Himmel, diese Frau brachte sein Erbe, seine Existenz in Gefahr. Falls er das Lighthouse Hotel tatsächlich an Ms April Fairchild abtreten musste, verlor er damit gleichzeitig das Vertrauen des Aufsichtsrats. Selbst wenn er das Hotel halten konnte, war er sich nicht sicher, ob er genug Stimmen zusammenbekam, um Vorstandsvorsitzender zu werden. Aber er würde alles daransetzen, es wenigstens zu versuchen.
Gut möglich, dass April nur Theater spielte. Und er hasste nichts mehr, als sich wie sein Bruder Jesse von einer Frau an der Nase herumführen zu lassen. Ähnlich war es schließlich auch seiner Mutter mit seinem Vater ergangen – dem Mann, den sie aufrichtig geliebt hatte.
Allerdings fand Seth inzwischen nicht mehr wirklich logisch, dass April eine Amnesie vortäuschen sollte, nur um das Hotel zu behalten. Und nun spürte er auch noch ihren sinnlichen Körper an seinem, und das war unbeschreiblich gut – der Duft ihres weichen Haars, der sanfte Druck ihres Pos, als läge sie im Bett auf ihm.
Wenn das so weiterging, würde er noch den Verstand verlieren. Also biss er die Zähne zusammen, hob sie in einer einzigen geschmeidigen Bewegung auf die Arme und trug sie die Treppe hoch.
April öffnete den Mund, um zu protestieren, deutete den Ausdruck auf seinem Gesicht aber anscheinend richtig und schwieg.
Je eher Ms Fairchild ihr Gedächtnis wiedererlangte – oder so tat als ob –, desto besser. Dann könnten sie über die Rückgabe des Hotels verhandeln, und er würde mit intaktem Verstand aus der Sache herauskommen. Oder mit ihr im Bett landen.
April entspannte sich in Seths starken Armen. Jetzt trug er sie schon zum zweiten Mal. Eigentlich sollte
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