Collection Baccara Band 0316
verrückt. Energisch rief sie sich zur Ordnung, schließlich galt es ja, diesen Job zu bekommen, damit sie endlich ihr eigenes Geld verdienen konnte. Allerdings würde sie um keinen Preis der Welt zu Kreuze kriechen, damit dieser Mr Danforth sie engagierte.
Gleichzeitig war sie sich sehr wohl darüber bewusst, dass sie sich nicht in der Position befand, Bedingungen zu stellen, und beschloss, für sich zu behalten, dass ihre Kochkünste fast genauso übersichtlich waren wie ihr Erfahrungsschatz mit Kindern.
„Es wird Zeit, dass wir uns endlich miteinander bekannt machen“, sagte er und reichte ihr die Hand. „Ich bin Toby. So werde ich lieber genannt als Mr Danforth oder Tobias.“
Als sie seine Hand ergriff, durchströmte eine Wärme ihren Körper. Sie versuchte, das Prickeln zu ignorieren, und dachte einen Moment darüber nach, wie außergewöhnlich es war, dass ein so einflussreicher Mann wie Tobias Danforth von seiner Angestellten mit seinem Spitznamen angesprochen werden wollte.
Das gefiel ihr fast so gut wie die Tatsache, dass seine Hände durch die harte Arbeit rau geworden waren. Josefs Hände waren so weich und zart wie die eines Kindes gewesen, und auch wenn er Heather immer liebevoll gestreichelt hatte, hatte ihr unter seinen kraftlosen Berührungen etwas gefehlt.
„Dylan haben Sie bereits kennengelernt“, fuhr er fort.
Als der Junge seinen Namen hörte, ließ er die Kekstüte fallen und streckte die Arme nach Heather aus. Sie nahm den klebrigen Kleinen, der nach Schokolade und Babyshampoo roch, ohne zu zögern, in den Arm.
Dylan schlang ihr die Arme um den Nacken und drückte sich an sie. Der Kuss, den er auf ihre linke Wange schmatzte, hinterließ nicht nur Spuren auf ihrer Haut, sondern auch in ihrem Herzen.
Das Strahlen in Tobys Augen enthielt nicht die leiseste Spur von Eifersucht. „Es sieht nach Liebe auf den ersten Blick aus.“
Unwillkürlich zuckte Heather zusammen. Dieselben Worte hatte ihr Vater auch gebraucht, als er sie Josef vorgestellt hatte. Die Beziehung hatte katastrophal geendet, und Heather verspürte nicht den geringsten Wunsch, sich jemals wieder einer emotionalen Zerreißprobe auszusetzen. Sie musste aufpassen, dass sie sich nicht zu sehr auf Dylan oder seinen Vater einließ. Der Job war nichts weiter als eine Möglichkeit, genug Geld zu verdienen, um auf eigenen Füßen stehen zu können und nie wieder abhängig von einem Mann zu sein. Einschließlich ihres Vaters.
Und ihres ersten und einzigen Liebhabers.
Es war kein Wunder, dass die beiden Männer in ihrer Erinnerung so stark miteinander verbunden waren. Als Josef sich von ihr getrennt hatte, hatten sich auch zeitgleich ihre Eltern von ihr abgewandt. Sie hatten sie zwar nicht enterbt, aber beschlossen, ihre Tochter nicht länger finanziell zu unterstützen. Offenbar waren sie der Meinung, sie auf diese Weise umstimmen zu können – was aber niemals geschehen würde.
Heather wollte Lehrerin werden, und um dieses Ziel zu erreichen, musste sie es schaffen, auf eigenen Beinen zu stehen. Es war also zwingend notwendig, Gefühl und Verstand voneinander zu trennen.
Zum ersten Mal in ihrem Leben würde Heather jeden Cent umdrehen müssen. Glücklicherweise war Toby Danforth offenbar ein großzügiger Mann, zumindest dem Lohn nach zu urteilen, den er für die Stelle veranschlagt hatte. Auch wenn alle ihre Warnglocken schrillten, durfte sie darauf keine Rücksicht nehmen, wenn sie die Situation als Ganzes betrachtete. Egal, was ihre innere Stimme ihr riet, Heather konnte es sich nicht leisten, auf diesen Job zu verzichten.
„Wann soll ich anfangen?“ Ein entschlossenes Lächeln umspielte ihre Lippen.
„So schnell wie möglich.“ Toby deutete entschuldigend auf das Chaos um ihn herum. „Ich weiß nicht, ob die Agentur es Ihnen gesagt hat, aber meine Haushälterin hat sich aus gesundheitlichen Gründen vor zwei Wochen zur Ruhe gesetzt. Um ehrlich zu sein, stecke ich ziemlich in der Klemme. Eine Ranch läuft nicht von allein, und da ich mich in den letzten Wochen hauptsächlich um Dylan gekümmert habe, bin ich mit meiner Arbeit weit im Rückstand.“
Er wirkte in diesem Moment so überfordert, so unglaublich verletzlich, dass Heather unwillkürlich Mitleid mit ihm empfand. Ganz abgesehen davon, dass sie diesem süßen kleinen Jungen genauso wenig den Rücken kehren konnte, wie sie einen Fremden blutend auf der Straße liegen lassen könnte. Sie erkannte, wie schwer es für einen stolzen Mann wie Toby sein musste,
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