Collection Baccara Band 0316
dass alle verfügbaren Südstaatenschönheiten für ihn Spalier standen, wenn er in Savannah ankam.
Sosehr er es zu schätzen wusste, dass sie nur sein Glück im Sinn hatte, wünschte er dennoch, seine Familie würde akzeptieren, dass er seinen Sohn so erzog, wie er es für angebracht hielt – als alleinerziehender Vater, der nicht den zusätzlichen Druck brauchte, zu einer der einflussreichsten Familien in Georgia zu gehören.
Toby wusste, dass er Heather mit dieser Reise überrumpelt hatte. Er hoffte jedoch, das großzügige Gehalt würde helfen, ihre möglichen Bedenken zu zerstreuen, ihn zu begleiten. Ihre bestürzte Reaktion auf seine Einladung war ihm nicht entgangen, und er fragte sich, ob sie eine Aversion gegen das Fliegen hatte – oder ihr einfach die Vorstellung nicht gefiel, mit ihm Zeit zu verbringen.
Wenn er Sheila als Maß der Dinge nahm, wohl eher Letzteres. Dieses Problem schienen Frauen allgemein mit ihm zu haben.
Heather Burroughs war sicherlich nicht der großmütterliche Typ wie Mrs Cremins. Sie war eine schüchterne Musikerin, deren Anwesenheit leicht zu übersehen war. Ein Mann konnte dem anderen Geschlecht gegenüber so viel Desinteresse heucheln, wie er wollte, aber wenn der Körper anders reagierte, dann hatte Toby keine Chance, sich einzureden, dass er keine Frau brauchte. Und seiner Schwester Genie erst recht nicht.
Schon bei dem Gedanken, wie Heather wie ein kleiner Tornado in sein Wohnzimmer gewirbelt kam, pochte sein Herz wie verrückt. In ihren Tennisschuhen und den verwaschenen Jeans, die blonden Haare locker auf die Schultern fallend, wirkte sie eher wie eine Rock-’n’-Roll-Musikerin, die ihm die Gitarre über den Kopf schlagen wollte, als eine Klassikpianistin, die, wie er geglaubt hatte, von Natur aus kultiviert und reserviert war. Er hatte das Feuer in ihren grauen Augen gesehen und fragte sich, ob der richtige Mann ihren Körper in Flammen setzen konnte.
Toby gefiel überhaupt nicht, in welche Richtung seine Gedanken wanderten. Die dünn besiedelte Region des Westens war nicht gerade für übermäßige Toleranz seiner Bewohner bekannt, und Toby wollte diese hübsche junge Lady nicht dem Gerede aussetzen.
Mit einem alleinstehenden Mann in einer verlassenen Gegend unter einem Dach zu wohnen, konnte nicht gut für den Ruf einer jungen Frau sein. Auch nicht für seine eigene Reputation in einer Gemeinde, die zu seiner Heimat geworden war.
Und für die Libido eines Mannes schon gar nicht.
Vor allem dann nicht, wenn der Mann nachts so einsam war, dass er lieber seinen Sohn in den Schlaf wiegte und dabei selbst einschlief, als sich mit den Dämonen auseinanderzusetzen, die ihn in seinem leeren Schlafzimmer quälten.
Die dringende Notwendigkeit, jemanden zu engagieren, der Mrs Cremins ersetzte, verdrängte Tobys schlechte Stimmung. Die Möglichkeit, dass Heather seinen Sohn zum Sprechen brachte, erfüllte ihn mit einer Hoffnung, die es in seinem Leben nicht mehr gegeben hatte, seit Sheila gegangen war.
Vielleicht war es einfach Zufall, dass Dylan gerade in dem Moment das erste Mal wieder sprach, als Heather eintraf. Oder war das bedeutsame Ereignis ihr zu verdanken? Er war bereit, auf Heathers Bedürfnisse einzugehen, wenn sie sich als Wunderheilerin erwies.
Die Zeit würde es zeigen.
„Freut mich, dich kennenzulernen, Dylan.“
Heather reichte dem kleinen Jungen die Hand, der mit einem skeptischen Blick zu ihr aufsah. Toby hatte sie allein gelassen, um sich um dringende Angelegenheiten auf der Ranch zu kümmern. Da er Dylan offensichtlich nur ungern in der Obhut einer Fremden ließ, versprach er, rechtzeitig zum Dinner zurück zu sein. Ein Abendessen, das Heather vermutlich zubereiten musste, nachdem sie ihre Sachen ausgepackt hatte.
„Du kannst mich Heather nennen“, sagte sie zu dem Jungen. „Oder auch anders, wenn du möchtest.“
Sie schüttelte ihm die kleine Hand wie einem Erwachsenen. Als die Frau bei der Arbeitsagentur von Dylans verzögerter Entwicklung sprach, hatte es geklungen, als wäre der Junge geistig behindert. Nachdem sie Dylan nun kennengelernt hatte, war Heather überzeugt, dass der Junge absolut nicht behindert war. Sie konnte sehen, dass es hinter seinen strahlend blauen Augen arbeitete.
„Was geht in deinem Kopf vor?“ Sie ging in die Hocke und legte einen Finger an seine Stirn.
Clever, wie er war, machte Dylan die Geste nach und tippte vorsichtig gegen Heathers Stirn.
„Was ich denke?“, sagte sie für ihn. „Oh, ich denke, dass
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