Collection Baccara Band 0320
hier?
„Irgendetwas hat der Bandit in dir ausgelöst“, sagte er. Ihr Blick zeigte ihm, dass er recht hatte.
„Du musst dir keine Sorgen machen“, antwortete sie. „Es wird nicht wieder passieren.“
„Bist du sicher? Ich hatte den Eindruck, es würde dir gefallen.“
Nicki starrte ihn aus weit geöffneten Augen an.
„Welche Fantasien schlummern noch in dir, Nicki Wade?“, fragte er. Und es lag eine gespannte Erwartung in seiner Stimme.
Nickis Atem stockte.
Ihre Fantasien.
Es gab viele – solche von Vampiren in alten Burgen, Fantasien von gestrandeten Schiffbrüchigen und Szenen wie aus 1001 Nacht.
Nicki hatte nicht vor, ihm auch nur von einer einzigen zu erzählen.
Doch als sie Shane ansah, sehnte sie sich nach mehr. Mehr Berührungen, mehr Nähe. Mehr Abenteuer. Sie wollte sich mit ihm in andere Welten begeben, wollte seine Finger und Lippen überall auf ihrem Körper spüren. Sie wollte die Frau sein, die er am meisten begehrte.
Doch sie brachte nicht den Mut auf, die Frage zu stellen, die ihr auf der Seele brannte: Warst du nur wegen dem Sex hier? Oder weil es Sex mit mir war?
„Das geht dich nichts an“, sagte sie und wandte sich ab.
Doch sein Blick ruhte weiter auf ihr. Ihr Pulsschlag beschleunigte sich, und sie lockerte vorsichtig ihren Griff um das Laken. Einen kurzen Moment fühlte es sich so an wie in ihren Fantasien, als könnte sie alles tun, was sie wollte. Als wäre sie nicht Nicki, sondern jemand anderes.
Aber diese Nacht war nichts anderes als ein Missverständnis gewesen. Und unter diesen Umständen würde sie Shane ganz sicher nichts über ihre Fantasien erzählen.
Nicki deutete mit einem Kopfnicken zur Tür.
Shane setzte seinen Hut auf – und ein gewollt lässiges Grinsen. Sie sollte wohl nicht merken, wie sehr es ihn traf, dass sie ihn zurückwies.
„Wie gesagt, es tut mir leid“, sagte er. „Und wenn das irgendwie von Bedeutung sein sollte, ich bin froh, dass es passiert ist. Wirklich.“
Froh?
Nicki blieb reglos sitzen, doch ihr Puls raste, als Shane das Zimmer verließ und die Tür behutsam hinter sich schloss. Sie konnte noch immer nicht fassen, was gerade geschehen war.
Shane Carter hatte sie nach ihren Fantasien gefragt. Und er hatte dabei ausgesehen, als würde er gern die eine oder andere davon wahr machen.
Shane Carter, den ein Trick in ihr Bett geführt hatte …
Sie hörte das leise Klacken der Haustür. Er war fort.
Nicki spürte immer noch ein lustvolles Kribbeln auf der Haut. Und obwohl sie wusste, dass er fort war, sehnte sie sich danach, dass der Bandit noch in dieser Nacht zu ihr zurückkehren würde.
4. KAPITEL
Am nächsten Morgen konnte Nicki nicht aufhören, an Shane zu denken. An das Gefühl seines heißen Atems auf ihrer Haut. An seine Hände, die sie überall berührten. Ihre Gedanken kreisten unablässig um die letzte Nacht.
Welche Fantasien schlummern noch in dir?
Nachdem Shane gegangen war, hatte Nicki noch stundenlang wach gelegen und darüber nachgedacht, was sie Candace sagen würde. Sollte sie wütend sein? Oder eher dankbar?
Nicki saß in der Hollywoodschaukel, als Candace mit vom Schlaf zerzausten Haaren die Veranda betrat.
„Guten Morgen.“ In Candace’ Blick lag eine Mischung aus Zurückhaltung und Neugier. „Ich wusste nicht, ob ich bei dir klopfen soll oder ob du lieber deine Ruhe haben willst.“
Nicki schwieg. So leicht würde sie es ihr nicht machen.
„Hattest du Gesellschaft?“
„Nicht heute früh.“
Candace schien vor Neugierde fast zu platzen.
„Also gut“, lenkte Nicki ein. „Du weißt ganz genau, was letzte Nacht passiert ist.“
Candace setzte sich neben sie. „Was ist denn passiert?“
„Du hast Shane diese Nachricht geschrieben.“
Candace nickte langsam. „Stimmt.“
„Ich sollte dich erwürgen.“
„Tatsächlich?“
„Was zur Hölle hat dich da geritten?“
„Es tut mir leid, Nic. Ich wollte alles nur ein wenig … beschleunigen.“ Sie zupfte ihren seidenen Morgenmantel zurecht. „Hat es funktioniert?“
„Ja, der Bandit ist zu mir gekommen. Während ich schlief!“
„Du hast geschlafen?“
„Ganz genau.“
Candace musterte sie. „Aber du bist aufgewacht.“
„Letztlich ja.“
Einen Augenblick schien Candace den Wortlaut der Nachricht, die sie an Shane geschrieben hatte, noch einmal durchzugehen. Dann zog sie scharf den Atem ein.
„Er ist zu dir ins Bett gestiegen, während du geschlafen hast? Verdammt … Du hast mir auf die Mailbox gesprochen, du würdest
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