Collection Baccara Band 0320
von Optimismus keimte in ihm auf. Gut, er musste seinen Stolz überwinden. Dann könnte er zu Lemuel gehen und ihn um Hilfe bitten. Russell Alexander eine Absage erteilen. Und es könnte sein, dass …
Shane atmete tief durch. Die Lyons Group würde vielleicht Nicki das Angebot machen. Das war alles, was er für sie tun konnte.
Er konnte es kaum fassen. Ihm, Shane Carter, dem unnahbarsten Menschen auf diesem Planeten, lag tatsächlich etwas an dieser Frau!
Und zugleich wusste er, dass er in der letzten Nacht wahrscheinlich alles, was zwischen ihnen gewachsen war, für immer zerstört hatte. Sie würde ihm keine weitere Chance geben.
Der Gedanke traf ihn wie ein Stich ins Herz.
Er musste Nicki vergessen. Doch es tat weh. Am schlimmsten war, dass er ihre Ablehnung verdient hatte.
Der unerwartete Anruf von Candace konnte seine Schuldgefühle nicht auslöschen, obwohl er sich doch eigentlich für Nicki hätte freuen müssen.
Nicki saß wie auf Kohlen, während sie auf Candace wartete. Die Ranch war gerettet, und sie wusste, sie hätte selig sein müssen. Doch der Streit mit Shane ließ sie nicht los. Ob er ihr jemals verzeihen würde? Wie sehr sie sich wünschte, dass es doch noch ein Happy End für sie beide gab …
In diesem Moment kam Candace durch die Tür. „Ein großartiger Tag!“, jubelte sie und reckte die Arme in die Höhe.
Nicki lachte und fiel ihrer Cousine um den Hals. „Ich habe dich vermisst“, sagte sie.
„Ebenso.“
Nicki hob die Brauen. „Jetzt sag schon … hast du Shane angerufen?“
„Worauf du wetten kannst. Gleich nach meinem Gespräch mit Leigh. Und weißt du was? Sie war begeistert von der Idee, die beiden Farmen zusammenzulegen. Die Kinder hätten einen See zur Verfügung. Kannst du dir ausmalen, was die hier für einen Spaß haben werden?“
Nicki fehlten die Worte. Sie würden gemeinsame Sache machen. Und das hieß, sie und Shane wären in Zukunft mehr als nur Nachbarn … oder was auch immer sie bisher füreinander gewesen waren.
„Er ist also dabei?“
„Ja, und er hörte sich sehr erleichtert an.“ Sie grinste breit. „Ich wünschte, ich könnte Russells dummes Gesicht sehen, wenn er merkt, dass er verloren hat.“
„Was genau hat er dir eigentlich getan?“, fragte Nicki.
Candace senkte den Blick. „Er wollte mich von Anfang an nur ins Bett kriegen. Und das hat er geschafft. Danach war ich Luft für ihn. Andererseits können wir ihm fast dankbar sein, denn nur so bin ich darauf gekommen, Leigh zu kontaktieren“, schob sie mit einem diabolischen Lächeln hinterher. „Weißt du, ich denke, ich werde ihm das mitteilen. Manche Dinge muss man selbst in die Hand nehmen.“ Sie drehte sich um und ging zur Tür.
„Candy …?“
„Zum Essen bin ich zurück.“ Und damit war sie auch schon verschwunden.
Nicki lachte auf. Wie es aussah, war Russell Alexander jetzt tatsächlich in Schwierigkeiten. Und Candace hatte recht. Man musste Mut aufbringen.
Auch ihr eigenes Leben wartete darauf, dass sie es in die Hand nahm.
Candace parkte den Wagen vor dem Hochhaus der Lyons-Group- Dependance in San Diego und betrat mit schnellen Schritten das Gebäude. Russell Alexanders Büro war im dritten Stock.
Als sie eintrat, registrierte sie mit grimmiger Befriedigung den enttäuschten Ausdruck auf seinem Gesicht. Offensichtlich hatte Shane ihn bereits angerufen. Und ihm eine Abfuhr erteilt.
„Hallo“, sagte sie mit sanfter Stimme.
Russell blickte auf und seufzte leise. „Ich habe es schon gehört“, sagte er. „Bist du hier, um deinen Triumph zu feiern?“
„Nein“, antwortete Candace schlicht. „Eigentlich wollte ich dir danken.“
Er runzelte verwirrt die Stirn. „Danken, wofür?“
„Ach, einfach nur dafür, dass du mich zu dieser großartigen Idee inspiriert hast, die nun unsere und Shanes Ranch vor deinen miesen und hinterhältigen Plänen rettet“, sagte sie mit einem zuckersüßen Lächeln.
Er sah aus, als hätte sie ihm soeben eine Ohrfeige verpasst. Für einen Augenblick genoss Candace den Anblick, dann drehte sie sich um, ging hinaus und ließ ihn zurück. Er verdiente es nicht besser.
Shane war gerade dabei, das Abendessen vorzubereiten, als er plötzlich das Geräusch eines Motors hörte. Ein Auto hielt vor dem Haus.
Nicki?
Bis er sich umgedreht hatte, war sie schon an der Tür. Das Herz schlug ihm bis zum Hals, als sie eintrat und ihre Blicke sich trafen.
Sie stand vor ihm, die Wangen gerötet und ein wenig außer Atem. Und plötzlich schien sie
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