Collection Baccara Band 0321
Weihnachtsgeschenke zusammenzubekommen. Wie hatte sie den Duft von Lebkuchen in dem Jahr gehasst! Heute hingegen stimmte er sie melancholisch. Sie hatte so ein Haus schon so oft gemacht, dass sie nicht über die einzelnen Handgriffe nachzudenken brauchte. Und wenn sie bei der Arbeit war, spürte sie den Geist ihrer Mutter.
„Was willst du von mir?“, wollte sie wissen.
„Das fragst du mich immer wieder. Ich möchte dich heiraten.“
Vorhin war Tad wütend gewesen, als er ans Telefon gegangen war. Sie hatte es an seiner Stimme gemerkt. Aber jetzt wirkte er entspannter, und darüber war sie froh. Es tat ihr leid, dass sie ihn versetzt hatte und er allein im Restaurant gesessen hatte. Sie wollte nicht der Grund dafür sein, dass er sich je wieder so fühlte.
„Ich werde meine Meinung nicht ändern“, erwiderte CJ.
„Überlass das mir.“
„Bist du sicher, dass du es versuchen willst?“, fragte sie. Nach der Trennung von Marcus war sie am Boden zerstört gewesen. Sie war sich nicht sicher, ob sie das wieder riskieren wollte.
Damals hatte sie ihren Job aufgeben und bei einer anderen Firma von vorn anfangen müssen. Das wollte sie nicht noch einmal durchmachen. Zwar fühlte sie sich emotional auf eine Art zu Tad hingezogen, wie es bei Marcus nicht der Fall gewesen war. Bei Marcus hatte eine Hochzeit nach einer geschäftlichen Vereinbarung geklungen, während es sich bei Tad richtig angehört hatte. Vielleicht bemühte sie sich gerade deshalb so sehr, ihn auf Abstand zu halten.
„Verdammt, ja. Die besten Dinge im Leben sind die, um die man kämpfen muss“, antwortete er. „Hast du das noch nicht gemerkt?“
CJ drückte ein paar bunte Schokolinsen in das Dach des Lebkuchenhauses. Ihre Karriere bedeutete alles für sie. Sie konnte sich schöne Dinge leisten und hatte sich diese Wohnung gekauft. Ihr Apartment war der einzige Ort, an dem sie sich entspannen konnte. Es hatte drei Jahre gedauert, bis sie das Geld dafür zusammengespart hatte. „Ich kann wirklich stur sein.“
„Diese Seite von dir kenne ich. Und ich glaube, ich kann sie überwinden.“
„Wie?“ Abwesend leckte sie den Zuckerguss von ihrer Fingerkuppe ab.
„Mit einem Kuss. Babe, du warst dabei wie Wachs in meinen Händen.“
Sie legte den Spritzbeutel hin und richtete sich auf. Wenn Tad sie heute bloß nicht geküsst hätte. Wenn sie ihn bloß nicht geküsst hätte – dann wäre es viel einfacher, ihm aus dem Weg zu gehen. Aber sie verspürte dieses starke Verlangen nach ihm. Und das war die eine Sache, die in ihrem Leben bisher gefehlt hatte. Sie brauchte ihn, und das machte ihr Angst. Sich emotional oder körperlich zu jemandem hingezogen zu fühlen war ja okay. Aber wenn beides zusammenkam, wurde es gefährlich.
„Ja, das war ich“, räumte sie ein.
Wie hatte er das nur erraten? Aber dann dachte sie darüber nach, was passiert war. Sie hatte ihn versetzt und ihm anschließend gestanden, dass sie ihn wollte. Kein Wunder, dass er vermutete, dass sie Probleme mit Männern hatte. Verdammt, sie hatte mehr als Probleme, sie hatte wahre Phobien. Und sie war sich nicht sicher, ob sie diese Phobien mit Tad ergründen wollte.
Um ihn nicht anschwindeln zu müssen, wechselte sie schnell das Thema. „Bist du morgen im Büro?“
„Ich werde nicht aufhören, dich zu fragen“, warnte er sie.
CJ schwieg beharrlich.
Schließlich seufzte Tad auf. „Ja, ich bin im Büro. Warum?“
„Ich schicke dir ein paar Kekse.“
„Selbst gemacht?“
„Ja. Ich habe den ganzen Abend gebacken.“
„Bist du beim Grübeln zu einem Ergebnis gekommen, während du dich ausgetobt hast?“
Sie lachte. Dies war eindeutig eine Mr-Randolph-Bemerkung. Früher hatte sie viel Zeit in der Küche verbracht, um für Tad zu backen. Sein Vater hatte sie deswegen immer aufgezogen. CJ hatte seine Eltern gemocht. Ihre Ehe hatte jedes junge Mädchen davon träumen lassen, eines Tages auch die wahre Liebe zu finden.
„Ich habe nur eine einzige Schlussfolgerung gezogen“, antwortete sie schließlich. „Ich möchte dich nie wieder so verletzen.“
„Das schaffst du nicht“, entgegnete er.
Sie fühlte sich klein, als er das sagte. Und sie hatte keine Ahnung, wie sie darauf reagieren sollte. „Oh.“
„Ich meinte es nicht negativ.“
„Wie kann man es positiv auffassen?“
„Du bist nicht die Einzige, die verletzt worden ist“, erklärte er mit sanfter Stimme.
Daran hatte sie gar nicht gedacht. Sie hatte sich vollkommen darauf konzentriert, sich selbst
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