Collection Baccara Band 0321

sie auf ihr Büro zu, doch dann verlangsamte sie ihre Schritte. Vielleicht wirkte es auf Tad so, als ob sie vor ihm davonlief. Vorm Kaffeeautomaten blieb sie stehen und entschied sich für einen entkoffeinierten Cappuccino.
    „Also, was machst du hier?“, erkundigte sie sich.
    „Ich bin deinetwegen hier“, antwortete er mit rauer Stimme.
    CJ verschränkte die Arme vor der Brust. Er war einfach zu verführerisch. Sie wollte Ja sagen zu seiner versteckten Andeutung. Sie wollte ihn über den Flur in ihr Büro ziehen, die Tür abschließen und das beenden, was sie im Fahrstuhl begonnen hatten.
    Ihr Herz raste, ihre Brustspitzen waren aufgerichtet, und nur Abstand oder schneller Sex konnten ihr jetzt Erleichterung verschaffen. Doch sie wollte keinen überstürzten Quickie mit Tad. Sie wollte viele Stunden mit ihm in einem bequemen Bett verbringen.
    „Sieh mich nicht so an“, meinte er. „Sonst werde ich dich noch kidnappen und auf die Vertragsverhandlungen pfeifen.“
    „Vertragsverhandlungen?“
    „Deswegen bin ich hier.“
    Verdammt. Sie schloss kurz die Augen und versuchte, sich wieder aufs Geschäftliche zu konzentrieren.
    „Hier ist dein Kaffee.“ Tad reichte ihr die Tasse und drückte die Taste für sein Getränk.
    Plötzlich war es CJ egal, wie feige es aussehen mochte. Sie musste seiner Nähe entfliehen. So war sie nicht in der Lage, mit ihm über Konditionen zu verhandeln. Mit der Tasse in der Hand drehte sie sich um und ging.
    „Wohin willst du?“, fragte er.
    „Ich brauche etwas Zeit, um mich auf das Meeting einzustellen.“
    „Du bist nicht vorbereitet?“
    Na toll. Zu allem Überfluss hielt er sie jetzt auch noch für inkompetent. „Doch, das bin ich. Du hast mich nur durcheinandergebracht.“
    „Das ist gerecht, weil du dasselbe mit mir gemacht hast.“
    „Tad, wir müssen zusammenarbeiten. Das ist wichtiger als alles andere, oder?“
    „In Ordnung. Allerdings dachte ich, dass wir gestern Abend beschlossen hätten, unsere Chancen auszuloten.“
    „Was hast du vor?“
    „Pierce und ich veranstalten heute Nachmittag den alljährlichen Kletterwettkampf im Laden. Komm doch vorbei. Danach könnten wir zusammen essen.“
    CJ betrachtete ihn. Sie hatte Angst, mit ihm allein zu sein. Und zugleich sehnte sie sich mehr danach, als sie erwartet hatte. „Ich werde da sein. Aber heute Morgen sollten wir uns bitte nur auf die Arbeit konzentrieren.“
    „Fürs Erste“, räumte Tad ein und ging den Gang hinunter zum Konferenzraum.
    CJ sah ihm nach und spürte, wie der Druck in ihrer Magengegend durch seine Anwesenheit wuchs. Sie musste sich darüber klar werden, was sie wollte. Sie musste ihre Gefühle für Tad unter Kontrolle bekommen, bevor sie sie noch zerstörten.
    Das Meeting mit CJs Team verlief gut. Sofort danach eilte CJ ohne ein Wort in ihr Büro. Doch Tad verließ sich auf ihre Zusage, zum Kletterwettkampf zu kommen. Er ließ sie entwischen und kehrte kurz darauf ins Hauptgeschäft von P.T. Xtreme Sports an der Michigan Avenue zurück.
    Von seinem Büro im dritten Stock konnte er das Treiben in den Verkaufsetagen beobachten. Dort gab es eine Kletterwand, an der Kinder und Touristen herumturnen konnten, während sie eine Pause vom Shoppen machten. Später würden er und Pierce wie jedes Jahr zum Kletterwettbewerb antreten.
    Obwohl Pierce seit seinem Sturz vom Mount Hood querschnittsgelähmt war, kletterte er immer noch. Er lehnte es ab, sich von seiner Behinderung einschränken zu lassen. Diese Einstellung hatte ihm geholfen, mit dem Selbstmitleid aufzuhören und wieder Verantwortung für sein Leben zu übernehmen.
    Pierce benutzte seine unheimlich starken Arme und seinen Oberkörper, um sich an der Felswand hochzuziehen. Es musste unglaublich schwer sein. Doch er hatte sein geliebtes Hobby nicht aufgeben wollen und darum gelernt, ohne die Unterstützung seiner Beine zu klettern.
    Allmählich war es an der Zeit, die Veranstaltung zu beginnen. Tad hatte das Gefühl, dass CJ ihn wieder versetzen würde. Aber diesmal würde er sich nicht ritterlich zurückhalten. Gleich nach dem Event würde er zu ihr fahren und nicht gehen, ehe sie ihm erklärt hatte, warum sie vor ihm davonlief.
    Die örtliche Presse war anwesend, um über das Sportereignis zu berichten. Tad und Pierce waren bereits vorab interviewt worden. Zum Wettkampf gehörte auch, dass der Landesmeister im Langstreckenlauf von einer lokalen Highschool in einer feierlichen Zeremonie die Weihnachtsbaumbeleuchtung einschaltete. Die ganze