Collection Baccara Band 324 (German Edition)
New York aufgewachsen bist.“
„Das ist Absicht. Ich mag meine Privatsphäre. Aber falls es dich interessiert, ich bin in der Upper West Side groß geworden.“
Unwillkürlich fragte sie sich, ob er vielleicht nur einen Steinwurf von ihrem jetzigen Wohnort entfernt gewohnt hatte.
„Mein Vater ist Professor an der Columbia University“, erzählte er weiter. „Meine Mutter ist Psychologin mit Privatpraxis.“
Es fiel ihr schwer, sich ihn als Sohn eines Akademikers und einer Psychologin vorzustellen.
Mit einem ironischen Lächeln sagte er: „Ja, ich weiß. Das ist schwer zu glauben. Aber so schwer nun auch wieder nicht. Mein Vater ist Archäologe, deshalb verbrachten wir die meisten Sommerferien an Ausgrabungsstätten in Südamerika und im Nahen Osten.“ Er zuckte die Schultern. „Wahrscheinlich erklärt das, warum ich mir einen Beruf ausgesucht habe, bei dem man so viel reisen muss.“
„War dir schon immer klar, dass du Musiker werden willst?“
„Du meinst, ein Rockstar?“, fragte er belustigt. „Nein. Eine Weile versuchte ich, die Erwartungen meiner Eltern zu erfüllen. Doch einen Monat vor dem Abschluss an der Columbia University bekam ich meinen ersten Plattenvertrag.“
„Was hast du studiert?“ Sie war einigermaßen verblüfft, dass er eine Eliteuniversität besucht hatte. Das war nicht der typische Lebenslauf eines Rockers.
„Musik. Und nicht nur an der Uni. Was ist mit dir?“
„Ich habe Englisch studiert und im Nebenfach Journalismus. An der New York University.“
„Wo bist du zur Highschool gegangen?“
„Ich war auf einer Privatschule in den Hamptons. Und du?“
„Auf der Horace Mann“, antwortete er.
Sie lächelten einander an, bis Summer sich räusperte. Das Gespräch war schon viel zu persönlich geworden. Wie war das passiert? „Na schön, jetzt brauche ich noch ein paar Fotos für den Artikel“, verkündete sie.
Er stand auf. „Klar. Wo willst du mich haben?“
Sie warf ihm einen kurzen Blick zu. Machte er sie an?
Doch seine Miene gab nichts preis.
Summer stand mit der Digitalkamera in der Hand da. „Hm, irgendwo, wo es hell ist, aber nicht direkt im Sonnenlicht. Außerdem brauchen wir einen ruhigen Hintergrund.“
„Wie wäre es, wenn ich mich auf die Sessellehne dort setze?“
„Klingt gut. Anschließend machen wir ein paar Fotos vor der Wohnzimmerwand, denn die bietet uns einen guten hellen Hintergrund.“
Als er bereit war, stellte sie ihre Kamera ein und fing an, ihn zu fotografieren.
„Breites Lächeln“, forderte sie ihn auf, und er gehorchte, indem er sein entwaffnendes Lächeln zeigte.
Zeke war vor der Kamera ein Naturtalent. Er veränderte die Kopfhaltung mehrmals und sah bei jeder Aufnahme umwerfend aus.
Ein warmes Gefühl durchflutete sie, während sie ihn durch den Sucher betrachtete. Und was sie in seinen blauen Augen las, genügte, um ihren Puls zu beschleunigen.
Unterdessen fuhr sie fort, ihm irgendwelche Reaktionen zu entlocken. „Nicht lächeln. Mach mal ein ernstes Gesicht“, forderte sie ihn auf und knipste unentwegt. „Und jetzt neige mal den Kopf nach unten und schau zur Kamera hoch.“ Klick, klick.
Nachdem er ausgiebig auf dem Sessel posiert hatte und vor der Wohnzimmerwand stand, war die Atmosphäre im Raum schon ziemlich erotisch aufgeladen.
„Und nun schau mal verführerisch“, sagte sie, ohne nachzudenken.
Er gehorchte, und Summer dachte benommen: Wow!
Sie ließ die Kamera sinken und tat, als müsste sie ein paar Einstellungen daran vornehmen. „Gut, das war’s.“
Er ging zu ihr, legte ihr die Hand sanft in den Nacken und übte einen ganz leichten Druck aus, damit sie zu ihm aufsah.
Ihr blieb kaum Zeit, die Augen zu schließen, bevor seine Lippen auf ihren lagen, sacht, mehrmals kurz hintereinander, und dann folgte ein so leidenschaftlicher, glühender Kuss, dass ihre Knie beinah nachgaben. Die Hand, in der sie die Kamera hielt, wurde schlaff.
Als Zeke sich endlich wieder von ihr löste, flüsterte sie: „Warum hast du das getan?“
„Weil ich es wollte“, lautete seine Antwort.
Sie sah ihn schweigend an.
„Weil du mich erregst. Weil ich die Bestätigung wollte, dass das, was Donnerstagnacht zwischen uns passiert ist, nicht bloß ein Glückstreffer war.“
„Wir können das nicht machen.“
„Können nicht oder sollten nicht?“
„Beides.“
„Warum nicht? Du bist nicht mehr verlobt. Schon vergessen?“ Er fuhr zärtlich mit dem Daumen über ihre Lippen. „Was machst du
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