Collection Baccara Band 324 (German Edition)
bist.“
Seine Worte ließen sie wieder an ihre finanzielle Situation denken. „Hast du vor, den Kaufpreis von meinem Gehalt abzuziehen?“
Er lächelte. „Nein. Es ist ein Geschenk. Außerdem habe ich dir eine Tankstellenkarte besorgt. Du kannst jederzeit auf meine Kosten tanken.“
„Danke“, sagte sie und ging zum Auto. Es war nicht gerade das neueste Modell, aber es hatte Klasse.
„Ich dachte, du bevorzugst ein unauffälligeres Auto“, meinte Wade, der ihr gefolgt war.
„Das weiß ich zu schätzen. Nach deinem Auftritt heute Morgen schaut Jane mich schon komisch genug an.“
„Sie wird darüber hinwegkommen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Möchtest du eine Probefahrt machen?“
Eigentlich hatte sie sich ja ausruhen wollen, aber die Versuchung war zu groß. „Klar. Kommst du mit?“
Anstatt zu antworten, öffnete er die Beifahrertür und stieg ein.
Piper nahm auf dem Fahrersitz Platz und stellte den Sitz und die Spiegel ein. Nachdem sie sich angeschnallt hatten, startete sie den Motor und rollte los.
Das Auto fuhr sich sehr angenehm. Zwar war es nicht so schnell wie Wades, aber dafür sehr bequem und sicher. Wade schien sich genauso zu freuen wie sie. Die ganze Zeit über lächelte er und scherzte mit ihr.
Diesen Zug an Wade hatte sie wirklich vermisst. Es schien mit einem Mal, als könnte er sich nichts Schöneres vorstellen, als einen Nachmittag mit ihr zu verbringen. Wie sie sich wünschte, er würde ihr immer dieses Gefühl geben! Doch oft war er einfach nur unterkühlt und distanziert.
„Alles in Ordnung?“, erkundigte er sich, als Piper das Auto in der Garage abgestellt hatte und sie das Haus betraten.
„Ja“, erwiderte sie lächelnd. „Ich bin nur etwas müde. Der heutige Tag war sehr anstrengend.“
„Tut mir leid, dass ich dich so schlecht behandelt habe. Leider hast du eine Gabe, meine negativen Seiten zum Vorschein zu bringen. Wie können wir das ändern?“
„Versuch dich einfach zu benehmen“, wich sie aus. Dabei wusste sie genau, wie er es meinte. Seit sie in das Haus ihrer Jugend zurückgekehrt war, gifteten sie einander die meiste Zeit an. Der Grund dafür lag in der Vergangenheit. Sie hatten einander bist heute ihre jeweiligen Fehler nicht verziehen, und das stand zwischen ihnen. Piper wusste, dass nur eine Aussöhnung helfen konnte.
„Ich soll mich benehmen?“, fragte er. „Das ist keine Antwort auf meine Frage.“
Piper ging in den Salon voraus. „Das kann sein. Aber mehr will ich im Moment nicht dazu sagen.“
Als sie vor dem Kamin stehen blieb, drehte er sie zu sich um und legte einen Finger auf ihre Lippen. „Mehr erwartest du nicht von mir, Piper? Ich soll mich bloß benehmen?“
Natürlich erwartete sie mehr von ihm. Doch das konnte sie ihm in diesem Moment nicht sagen. Am liebsten wollte sie, dass er sie küsste und leidenschaftlich liebte. Vielleicht würde sich dann die Spannung zwischen ihnen lösen.
„Ah, da seid ihr ja!“ Mrs Dexter trat in die Küche. „Was hältst du von dem neuen Auto, Piper? Kommt ins Esszimmer. Das Abendessen ist gleich fertig.“
Piper wusste nicht genau, ob sie über die Störung enttäuscht oder erleichtert sein sollte. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn sie das Thema ausdiskutiert hätten. Doch letztendlich war sie froh, dass sie ihre Ruhe hatte. Der Tag war hart genug gewesen. Eine Diskussion mit Wade wäre sicher anstrengend geworden – vor allem, wenn es um ihre Gefühle füreinander ging.
Die beiden nahmen im Esszimmer Platz, und das Abendessen verlief ohne viele Worte. Ab und zu stellte Piper ihm Fragen über die Firma. Aber über Persönliches redeten sie nicht mehr. Erneut hatte sich eine leichte Spannung zwischen ihnen breitgemacht.
Immerhin erfuhr sie interessante Dinge über die ehemalige Firma ihres Vaters. Piper war erstaunt, wie viel Wade verändert hatte, um sie wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Im Büro hatte man ihr erzählt, dass er schon länger die Geschäfte der Firma lenkte.
Nur wenige Mitarbeiter kamen darauf, dass Piper die Tochter des Firmengründers war. Und die, die es wussten, behielten es für sich. Zum Glück war Mitchell ein recht verbreiteter Name.
Als Piper sich zum Schlafen bereit machte, dachte sie an ihr abgebrochenes Studium. Wie stolz und zufrieden sie mit sich wäre, wenn sie es doch noch abschließen könnte! Dafür musste sie allerdings noch einige Scheine machen. Mit einem Abschluss und dem damit verbundenen Hintergrundwissen würde sie sich bei der Arbeit
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