Collection Baccara Band 324 (German Edition)
Autofahren beigebracht?“
„Ja. Hast du Angst?“
„Überhaupt nicht. Du bist ein sehr guter Fahrer.“
Er sagte nichts, bis er an einer Ampel bremsen musste. „Mein Dad war nicht oft da, doch er hat mir einen Rat in Bezug aufs Autofahren gegeben.“
„Ist es etwas, das nur ein Montrose wissen darf? Ein Geheimnis von Diamond Dave, das von einem Draufgänger zum nächsten weitergegeben wurde?“
„Ha. Ich bin kein verrückter Stuntman wie er.“
„Ich glaube nicht, dass dein Dad verrückt war. Wir haben ihn zwei Mal gesehen, als ich noch ein Kind war. Mir ist bei seinem Motorradsalto fast das Herz stehen geblieben.“
Jack lachte leise. Die Ampel schaltete um, und er fuhr mit der gleichen Geschwindigkeit und dem gleichen Geschick weiter. Lauren bemerkte, dass er ihre Frage nicht beantwortet hatte. Vielleicht fühlte er sich in der Rolle als Sohn einer Berühmtheit nicht wohl. Sie selbst konnte es auch nicht leiden, von aufdringlichen Fans ihrer Mutter erkannt und ausgefragt zu werden.
„Tut mir leid, wenn ich dir zu nahe getreten bin“, sagte sie.
„Wie kommst du darauf?“ Er nahm eine Hand vom Lenkrad und legte sie auf ihren Oberschenkel.
Sie spürte seine Wärme durch den Stoff ihrer Jeans. Seine Hand war heiß und schwer und machte Lauren bewusst – schmerzhaft bewusst –, wie nahe er ihrer empfindsamsten Stelle war. Plötzlich hatte sie das Gefühl, dass sie die Beine übereinanderschlagen sollte. Aber das würde nur ihre Nervosität verraten. Ihr Kopf war leer, sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Worüber hatten sie gesprochen?
Sie sah zu Jack hinüber, als er ihren Schenkel drückte. Im Licht der Straßenlaternen war er mal mehr, mal weniger deutlich zu erkennen. Genau wie das Bild von ihm in ihrer Vorstellung. In der einen Sekunde durchschaute sie ihn, in der nächsten war er ihr ein unergründliches Rätsel.
Sie hatte etwas über seine Vergangenheit herausfinden wollen. Über seinen Vater Diamond Dave Montrose, der ähnlich wie Evel Knievel durch seine spektakulären Motorradsprünge weltberühmt geworden war.
„Alles okay?“, erkundigte Jack sich. „Ich habe gefragt, wie du darauf kommst, dass du mir zu nahe getreten bist.“
Lauren schüttelte sich. Sie musste sich zusammenreißen. „Ja, mir geht’s gut. Ich hatte befürchtet, dass ich dich durch die Frage nach deinem Vater aufgeregt haben könnte.“
„Männer regen sich nicht auf. Das überlassen wir den Frauen.“
„Gefühle zu haben macht dich nicht unmännlich. Jeder hat welche.“
„Stimmt, aber nur Frauen müssen sie analysieren und sich von ihnen beunruhigen lassen.“
„Ich vergaß, dass du ein echter Kerl bist. Mein Fehler.“
„Achte einfach darauf, dass es nicht noch mal passiert“, erwiderte er mit einem Lächeln, bei dem sie innerlich dahinschmolz.
Er verstand sich aufs Flirten. Wenn sie sich auf sein leichtes Spiel einließe, könnten sie eine Affäre voller Leidenschaft haben, die noch vor Sommeranfang verglüht wäre. Schließlich behielt er nicht einmal ein Auto länger als sechs Monate.
Vergiss es, sagte sie sich im Stillen. Der Reiz, mit Jack zusammen zu sein, war jedoch zu groß. Und das machte es ihr schwer, die Sache mit dem Wagen zu ignorieren. Es war eine weitere Warnung, dass diese Geschichte nicht für die Ewigkeit war. Dass ihr Ziel, eines Tages zu heiraten, nicht mit diesem Mann an ihrer Seite zu verwirklichen war.
Lauren wollte mehr von Jack. Schon jetzt bedeutete er ihr sehr viel. Sie ahnte, dass er nicht über seinen Vater reden wollte. Und sie hatte keine Ahnung, warum. Dennoch würde sie es nicht zulassen, dass er ihr auswich. Er war der Mann, für den sie ihre Regeln brach. Deshalb würde sie sich seinem Willen nicht einfach fügen. Sie wollte alles haben – und dafür würde sie auch alles riskieren.
„Du vermeidest es, über deinen Vater zu reden“, stellte sie fest.
Er zeichnete ein unsichtbares Muster auf ihre Jeans. Dabei ließ er seinen Finger immer höher an ihrem Bein hinaufgleiten, immer weiter zwischen ihre Schenkel. Lauren fühlte, welche Signale ihr Körper ihr sandte. Sie wollte sich ihm hingeben.
„Das tue ich nicht. Ich möchte nur nicht dein Bild von Diamond Dave zerstören“, erwiderte er.
Lauren ergriff seine Hand und strich über die Fingerknöchel. „Kein guter Vater?“
„Sagen wir es so: Das Rampenlicht war ihm wichtiger, als zwei Jungen das Autofahren beizubringen.“ Jacks tiefe Stimme klang heiser. Offenbar hatte er mehr von sich
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