Collection Baccara Band 324 (German Edition)
es jedoch anders. „Ich … wollte es.“
„Ah, verstehe. War sie blond, brünett oder rothaarig?“
„Blond natürlich.“ Er zog seine Schneeschuhe an und führte Lauren vom Auto fort.
Sie lachte. Jack schaute sie an. Ihr Lachen reizte ihn, all seine Verführungspläne über Bord zu werfen und schnell zur Sache zu kommen. Er wollte sie. Ihre Geheimnisse zu erforschen hatte Zeit bis später.
„Erbärmlich, ich weiß“, entgegnete er. „Aber der Kochunterricht hat mir wirklich gefallen. Davon hatte ich länger etwas als von der Frau.“
„Das hoffe ich, da du mich eingeladen hast. Es sei denn, du hast vor, dir einen Harem zuzulegen.“
„Zu anstrengend. Frauen zu erfreuen erfordert eine Menge Energie.“
„Ich bin mir nicht sicher, ob ich mit dieser Art in einen Topf geworfen werden will. Ich bin sehr maßvoll. Sehr genügsam.“
„Was heißt das?“
Lauren blieb stehen und spielte mit dem Anhänger ihrer Halskette. Im Mondschein wirkte sie unberührbar. „Ich hätte nicht von einem Mann verlangt, mit mir an einem Kochkursus teilzunehmen. Ich gehe immer auf seine Interessen ein.“
Nun blieb Jack ebenfalls stehen. Dass sie ihm gerade etwas Wichtiges mitteilte, war ihm klar. Er hatte bloß keine Ahnung, was es war. „Warum?“
„Ich mag es, etwas Neues zu lernen. Und … Egal.“
„Erzähl es mir, Lauren. Du kannst mir vertrauen.“
Sie schüttelte den Kopf. Die üppigen Locken wippten um ihre Schultern, dann sah sie ihn an. Sie blickte ihm direkt in die Augen. „Ich weiß, dass immer etwas bei mir bleibt, auch wenn die Beziehung vorbei ist.“ Damit ging sie weiter. Ihre Spuren waren jetzt die einzigen im dicken Schnee. „Das kommt daher, dass kein echter Mann an meinen Traummann heranreichen kann. Zumindest meint meine Mutter, dass ich das glaube.“
„Und was glaubst du?“, fragte er, während er ihr folgte.
„Ich glaube, Mom vertraut zu sehr auf die Bücher, die sie gelesen hat. Aber das kann ich ihr nicht sagen.“
„Woher kommt dann deine Überzeugung?“
„Ich bin mir nicht sicher.“
„Ich habe eine Theorie.“
„Du kennst mich erst seit ein paar Tagen. Ich bin mir nicht sicher, ob das für eine fundierte Beobachtung genügt.“
„Möchtest du sie hören oder nicht?“
Schweigend schaute sie ihn über die Schulter an. Leichter Schneefall setzte ein. Jack nahm seinen Schal ab und legte ihn ihr um.
„Okay“, willigte sie schließlich ein.
„Ich denke, es liegt an deinem Job.“
„Wie bitte?“
„Ich habe mir deine Show angehört, und da ist diese Vertrautheit mit deinen Hörern. Ich schätze, deshalb stellst du dich automatisch auf das Scheitern von Beziehungen ein.“
„Du weißt nicht …“
Mit dem Zeigefinger verschloss er ihre Lippen. Er nahm es ihr nicht übel, dass sie alles abstreiten wollte. Ein Seelenstriptease stand heute nicht auf dem Plan. Also sagte er leise: „Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen. Es war nur meine Meinung.“
Lauren wusste, dass sie Jack zu viel von sich preisgegeben hatte. Sie wollte wieder auf Distanz gehen. Während sie auf Schneeschuhen durch den Park wanderten, unterhielten sie sich über Bücher und Musik. Lauren war nicht überrascht, dass er weder Bücher noch CDs länger als ein paar Monate behielt. Sie hingegen konnte sich nicht vorstellen, ihre Lieblingsromane nicht im Haus zu haben. Wann immer sie das Bedürfnis danach hatte, wollte sie sie noch einmal lesen können.
Doch das Gespräch lenkte sie nicht von seinen früheren Worten ab. Er hatte gesagt, dass sie Angst vor Intimität hatte. Tatsächlich hatte sie ihr ganzes Leben darauf geachtet, dass immer eine Mauer zwischen ihr und den anderen stand. Das Radio war dabei wie ein schützender Kokon. Sie konnte sich gar nicht vorstellen, in einem anderen Bereich zu arbeiten.
Der Morgen war schön. Trotzdem war Lauren ziemlich durchgefroren, als sie zum Geländewagen zurückkehrten. Jack schaltete die Heizung ein, reichte ihr einen Becher Gemüsesuppe und rutschte auf dem Sitz dichter heran. Unwillkürlich rückte sie von ihm ab. In dem Moment erkannte sie, dass sie gerade wieder davonlief – dabei hatte sie sich doch geschworen, das nicht mehr zu tun.
„Das heute war deine letzte Mitternachtsshow, oder?“, fragte er.
Sie lehnte sich zurück und ließ sich vom beheizten Ledersitz wärmen. „Ja. Ich wechsle ab Montag zur Morningshow.“
„Mit deiner Stimme und deinem Einfühlungsvermögen wirst du deine Sache auch dort gut machen.“
Sie wusste, dass
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