Collection Baccara Band 324 (German Edition)
mit seiner dunklen Stimme.
„Hallo.“ Laurens Kopf war auf einmal leer. Sie hatte gehofft, dass sie etwas Zeit haben würde. Dass sie sich sammeln könnte, ehe sie zu ihm durchgestellt wurde.
„Lauren. Wie geht es dir?“, fragte er.
„Gut. Danke für die Blumen.“ Bei dieser Unterhaltung würde kaum jemand glauben, dass sie ihren Lebensunterhalt mit Reden verdiente. Sie atmete ein paarmal tief durch. Sie musste sich beruhigen. Er war nur ein Mann. Nur ein Mann.
„Gern geschehen. Ich habe darum gebeten, dass sie am späten Nachmittag geliefert werden. Hat der Bote dich geweckt?“
„Ja. Aber es war für mich ohnehin Zeit, aufzustehen.“
„Verdammt. Jetzt sehe ich eine Szene vor mir, in der du ganz verschlafen aus dem Bett kommst.“
„Was ist das für eine Szene?“
„Eine, von der ein anständiges Mädchen wie du gar nichts hören will.“
„Jugendfrei?“
„Nur wenn ich sie abmildere“, meinte er.
Lauren lachte. Sie mochte Jack. Ihr gefiel seine Offenheit darüber, wie er auf sie reagierte. Wenn sie mit ihm redete, fühlte sie sich gut. Er ist viel mehr als nur ein Mann, dachte sie. Das hatte sie schon in dem Moment erkannt, als er sie nach ihrer Sendung abgeholt hatte.
„Was das Dinner angeht …“, setzte sie an.
„Wenn ich mich entschuldige“, unterbrach er sie, „sagst du dann Ja?“
„Ich habe angerufen, um die Einladung anzunehmen. Entschuldige dich nicht. Ich mag deine Fantasien.“
„Dabei kennst du sie nicht einmal“, erwiderte er.
„Ich weiß, dass du und ich darin vorkommen.“
„Das ist richtig.“
„Mehr brauche ich nicht zu wissen“, entgegnete sie leise.
„Was hältst du von Dinner unter freiem Himmel?“
„Na ja, ich bin eher der Typ für Einkaufszentren und Kaffeebars.“
„Es wird nicht wehtun und viel Spaß machen.“
„Wenn nicht, bist du mir etwas schuldig.“
„Was?“
„Was immer ich möchte.“
„Einverstanden“, sagte Jack.
„Bist du dir so sicher?“, fragte sie.
„Verdammt, ja!“
„Wann treffen wir uns? Vor oder nach meiner Sendung?“
„Danach. Ich hole dich zu Hause ab und bringe dich zur Arbeit, damit du dir keine Gedanken um dein Auto machen musst.“
„Ist das nicht übertrieben?“
„Nein. Ich hole die Frauen immer ab, mit denen ich mich verabrede. Und ich bringe sie nach Hause, wenn sie gehen möchten“, erklärte er.
Lauren nannte ihm ihre Adresse und legte auf. Was auch immer es war: Sie hatte etwas mit Jack angefangen. Und sie würde es auf jeden Fall zu Ende bringen – egal, was es sie kostete.
Jack saß wieder allein im Auto und hörte sich Laurens Sendung an. Dies war ihre letzte Mitternachtsschicht, und ihre Hörer verabschiedeten sich von ihr. Es war ein bewegender Abend, der Jacks Zuneigung zu ihr noch verstärkte. Nacht für Nacht hatte Lauren die Herzen ihrer Zuhörer berührt. Und sie würden sie vermissen.
Jack verspürte einen Anflug von Neid. Er hatte im Laufe der Jahre mit vielen Menschen zusammengearbeitet. Trotzdem hatte er nie die Art von Verbindung geschaffen, die Lauren zu ihrem Publikum hatte.
In den vergangenen vier Tagen hatte er sich jede ihrer Shows angehört und hatte viel dabei erfahren. Lauren wirkte offen und verletzlich und sehr vertraut. Und er wollte diese Vertrautheit mit ihr erleben.
Als persönlichen Abschiedstitel hatte Lauren Shake For Me von Stevie Ray Vaughan gewählt. Sobald der Song erklang, stieg Jack aus dem Wagen. Die Luft war feucht, und es sah nach Schnee aus.
Es war kalt, doch Jack war heiß. Und das hatte nichts mit der Hitze im Auto und seiner Kaschmirjacke zu tun. Lauren hatte ihm eingeheizt. Jede Nacht hatte er ihrer Stimme im Dunkeln gelauscht und dabei gespürt, wie die Spannung stieg. Das Verlangen – nein, die Sehnsucht – nach ihr wuchs mit jeder Sekunde.
Sein Körper hungerte nach etwas, das er vorher nie gewollt hatte – eine Frau ganz und gar zu erobern. Nicht irgendeine Frau. Einzig und allein Lauren Belchoir.
Fünf Minuten später trat Lauren aus dem Gebäude und blieb stehen. Ihr dickes Haar fiel in weichen Wellen über ihre Schultern. Ihre Lippen glänzten. Sie hatte sich offensichtlich noch schön gemacht, bevor sie zu ihm nach draußen gekommen war.
Das ging ihm unter die Haut. Es war egal, dass sie sich beide nicht sicher waren, was gerade zwischen ihnen passierte. Sie brauchten es. Wollten es.
Lauren schaute ihn direkt an. Unter ihrem Blick verspürte er ein Ziehen in der Magengrube. Dieses Ziehen warnte ihn, dass es zwischen
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