Collection Baccara Band 325 (German Edition)
kämpfte. Seine Erregung hatte sich unübersehbar gesteigert. Er zögerte und schien sich zwingen zu müssen, sich zurückzuhalten.
Auch ihr fiel es schwer, ihr Verlangen unter Kontrolle zu halten. Dares Blick löste sich nicht von ihren Lippen, und sie musste schlucken. Fast wäre sie in Panik geraten, als er einen Schritt auf sie zukam.
„Ich frage mich, ob …“
Er klang heiser und starrte unverhohlen verlangend auf ihren Mund. Benommen blinzelte sie. „Was fragst du dich?“ Sie spürte förmlich, wie sich ihre Selbstbeherrschung in Luft auflöste.
„Ich frage mich, ob dein Mund mich noch kennt.“
Seine Worte ließen ihren letzten Widerstand ersterben. Genau das hatte er auch damals immer gesagt, wenn er nach längerer Trennung zurückkam. Und dann hatte er sie in die Arme gezogen und sie geküsst, bis ihr schwindlig wurde.
Dare beugte sich vor und senkte die Lippen auf ihre. Begehrlich umspielte er ihre Zunge. Shelly sollte innerlich genauso vor Lust brennen wie er. Schnell merkte er, dass sie bereits so weit war.
Ruhig, sagte er sich. Bleib ruhig. Genieß es und überstürze es nicht.
Mit einem heißen Kuss hatte er gerechnet, nicht jedoch mit dieser feurigen Explosion. Sein Körper pochte vor Verlangen. Tief und hemmungslos stöhnte er auf, umfasste ihre Taille und zog Shelly an sich. Ihre Schenkel schmiegten sich an seine, ihre Brüste rieben über seine Brust.
Wie zischende Blitze durchzuckten ihn die erotischen Empfindungen. Am liebsten wäre er auf der Stelle über Shelly hergefallen. Er wollte sie überall streicheln, besonders zwischen den Schenkeln, wo ihre Lust am heißesten war.
Sie zu küssen, war genauso erregend wie früher, und er fragte sich, wie es sein mochte, ihren Körper dort zu berühren, wo sie feucht vor Verlangen war.
Die Frage weckte seine animalischen Instinkte, und seine Erektion wurde härter. Er presste sich an Shelly. Eins mit ihr zu sein und sie zu lieben, das war alles, woran er noch denken konnte. Sein Verstand war wie benebelt vor Begierde und Vorfreude.
Sie schmiegte sich an ihn und erschauerte, dann versteifte sie sich plötzlich, brach den Kuss ab und löste sich aus seinen Armen.
„Das sollten wir nicht tun. Hier geht es nicht um dich oder mich, sondern um unseren Sohn und darum, was das Beste für ihn ist“, sagte sie, wobei sie schwer atmete.
Und wieso können wir nicht gleichzeitig auch herausfinden, was das Beste für uns ist? fragte er sich, doch ihm war klar, dass AJ für Shelly an oberster Stelle stand. „Einverstanden, aber eins musst du akzeptieren.“
„Nämlich?“
„Das zwischen uns ist längst nicht vorbei. Machen wir uns nichts vor. Es wird ein nächstes Mal geben.“
„Nein, Dare. Du bist AJs Vater, aber alles, was da noch war, ist seit Ewigkeiten erledigt. Für mich bist du ein Mann wie jeder andere auch.“
Fragend zog er eine Braue hoch. Hatte sie viele Männer geküsst, so wie ihn gerade eben? Das bezweifelte er. Auf ihn wirkte sie wie eine Frau, die sich schon lange mit niemandem mehr eingelassen hatte. Er hatte die heiße Begierde gespürt, die in ihr tobte. „Bist du dir sicher?“
„Absolut. Konzentrier dich lieber mit aller Kraft darauf, das Vertrauen deines Sohns zu gewinnen. Die Mutter deines Kindes solltest du lieber vergessen.“
Er wandte sich zum Gehen. Nie im Leben würde es ihm gelingen, sie zu vergessen. An der Tür drehte er sich noch einmal um. „Ach, da ist noch was.“
„Ja?“
„Meine Brüder bestehen darauf, dich möglichst bald zu sehen. Ich habe ihnen von unserem Plan erzählt, und sie haben geschworen, geduldig zu sein und AJ in Ruhe zu lassen. Aber dich wollen sie unbedingt wiedersehen. Ich soll dich fragen, ob du bereit wärst, dich diese Woche irgendwann mit ihnen in Chases Restaurant zum Lunch zu treffen. Das ist im Zentrum von Atlanta.“
Sie lächelte erfreut. Seine vier Brüder hatten ihr immer viel bedeutet.
„Sehr gern. Am liebsten gleich morgen, da habe ich in der Nähe zu tun.“
Dare nickte, wandte sich ab und ging.
AJ sah die beiden Jungen bei seinem Fahrrad stehen, sobald er aus der Schule kam. Nach dem Kampf mit Caleb Martin wollte er auf keinen Fall neuen Ärger bekommen. Besonders nicht nach den Predigten, die er sich vom Sheriff und seiner Mutter hatte anhören müssen.
Der Sheriff.
AJ wollte es nicht wahrhaben, dass ausgerechnet dieser Mann sein Vater war. Noch weniger wollte er, dass der es erfuhr.
„Was gibt’s denn da zu glotzen?“, fuhr er die beiden Jungs an,
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