Collection Baccara Band 329
anderen.
„Ich wollte Tux ausreiten“, antwortete er und warf Callie einen vorwurfsvollen Blick zu.
Doch das schien ihr Herz nicht davon abzuhalten, in ihrer Brust zu flattern wie ein gefangener Schmetterling. Trotz Taggs mürrischer Miene genügte ein Blick auf ihn, und sie war hin und weg. Die ganze Cowboy-Aufmachung wirkte bei einem Mann wie ihm nicht im Geringsten altmodisch, im Gegenteil, er sah einfach umwerfend sexy darin aus.
„Wie lange stehst du denn da schon?“, erkundigte sich Callie. Ob er die ganze Unterhaltung mit angehört hatte?
„Ich bin eben gekommen.“
Das war sicher eine Lüge. So lässig, wie er da am Baum lehnte, konnte das nicht stimmen.
„Sieht so aus, als sei Jed mir beim Ausritt zuvorgekommen.“
Jed grinste. „Immerhin gibt es etwas, bei dem ich dir zuvorkommen kann. Gestern Abend hast du mich jedenfalls völlig plattgemacht.“
„Plattgemacht?“ Callie sah die beiden fragend an.
„Beim Pokern. Als ich dich gestern zufällig getroffen habe, war ich auf dem Weg zu Tagg und den Jungs. Wir waren zum Kartenspielen verabredet.“
„Du hast sie zufällig getroffen?“ Tagg musterte Jed aufmerksam.
Jed zuckte mit den Schultern. „Nun ja, ich fuhr gerade die Straße entlang, und dann kam sie in ihrem hellroten Cabrio vorbei. Sie raste mit fast hundertdreißig Sachen den Highway entlang.“
„Das stimmt nicht“, verteidigte Callie sich.
„Doch, doch“, behauptete Jed grinsend. „Bleifuß, pflegte meine Mama dazu zu sagen. Dann hielt sie plötzlich am Straßenrand an.“
„Ich hätte niemals das Kalb gesehen, wenn ich wirklich so schnell gefahren wäre, Jed“, erklärte Callie. Dann wandte sie sich an Tagg. „Ein Kalb hatte sich in einem kaputten Zaun verfangen. Jed hielt ebenfalls an und half mir, das Tier zu befreien. Zum Glück war es unverletzt.“
Jed zuckte die Achseln. „Callie hat ein Faible für Tiere.“
Noch immer wirkte Tagg schlecht gelaunt. Da fielen Callie die Worte ein, mit denen er ihre Unterhaltung vorhin unterbrochen hatte.
Sie hat keine Zeit.
Sie war froh, dass er sie davor bewahrt hatte, Jeds Einladung ablehnen zu müssen. Aber vor allem war sie neugierig. „Übrigens: Warum habe ich keine Zeit?“
Tagg stieß sich vom Baum ab und ging auf sie zu. Dicht vor ihr blieb er stehen. Er ignorierte Jed und sah sie an. Sie schluckte, aber hielt seinem Blick stand. „Weil wir am Samstag eine Verabredung haben. Wir werden uns ein paar Pferde ansehen.“
„Ach so, das ist in Ordnung“, sagte Jed gut gelaunt. „Das wird nicht den ganzen Tag dauern.“
Tagg warf Jed einen kurzen Blick zu, dann konzentrierte er sich wieder auf Callie. „In Las Vegas.“
4. KAPITEL
Verständnislos schüttelte Callie den Kopf. „In Las Vegas? Warum dort?“
„Ein Freund von mir hat mir angeboten, dass wir uns einige Pferde aus seiner Herde für Penny’s Song aussuchen dürfen. Es handelt sich um Vollblüter und Mustangs, die gute Arbeit geleistet haben, aber schon ein bisschen älter sind, so wie Sunflower hier.“ Tagg streichelte das Pferd sanft. „Wir haben freie Auswahl und müssen nur den Transport arrangieren. Ein Dutzend Pferde überlässt er uns.“
„Das ist fantastisch!“, rief Callie. Vor ihrem inneren Auge sah sie ein Dutzend Kinder, die mit strahlenden Gesichtern auf diesen Tieren reiten würden. „Bist du sicher, dass du mich dabei brauchst?“
Tagg ließ den Blick zu Jed gleiten und dann wieder zurück zu ihr. „Clay will, dass du dabei bist.“
Was war mit ihm? Wollte er sie auch dabeihaben? Die Vorstellung, Zeit mit Tagg allein zu verbringen, gefiel ihr. Aber was war mit ihm? War er so schlecht gelaunt, weil Clay darauf bestand, dass Tagg sie mitnahm? Oder war der Grund ein anderer?
„Wir müssen noch über einige Vorbereitungen reden, Jed“, erklärte Tagg. „Du kannst doch bestimmt Tux und Sunflower versorgen? Ich begleite Callie zu ihrem Wagen.“
„Sicher“, erwiderte Jed mit einem Blick auf Callie. Es gab keine Zweifel, wer hier der Boss war. Der Angestellte war gerade einfach weggeschickt worden.
„Bye, Jed“, sagte Callie.
„Wir sehen uns, Callie.“ Er klopfte jedem Pferd auf das Hinterteil, und die Tiere trotteten in den Stall.
Callie strich sich mit der Hand durch das Haar und holte tief Atem. Gerade hatte Tagg sie vor einer peinlichen Situation bewahrt.
„Wolltest du mit ihm ausgehen?“, fragte er und wies mit dem Kopf in Richtung Stall.
„Mit Jed? Ähm, nein.“ Herausfordernd hob sie das Kinn.
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