Collection Baccara Band 329
„Nicht, dass dich das irgendetwas angehen würde.“
Er wirkte belustigt. „Zugegeben, das geht mich nichts an.“
„Ich habe hier nicht viele Freunde. Jed und ich waren früher zusammen in der Schule. Es war nett, unsere Bekanntschaft aufzufrischen.“
„Er war verrückt nach dir.“ Tagg grinste.
„Du hast unser Gespräch also doch belauscht!“
„Es war unterhaltsam. Ich wollte euch nicht unterbrechen.“
„Aber genau das hast du dann ja in dem Moment getan, als Jed sich mit mir verabreden wollte.“ Misstrauisch sah sie ihn an.
„Tu jetzt bloß nicht so, als wärst du nicht froh darüber. Du hast gestottert und nach einer Ausrede gesucht.“
Callie wollte widersprechen, aber Tagg hatte recht. Er hatte ihr Dilemma erkannt. „Stimmt“, gab sie widerwillig zu.
„Dann gibt es also kein Problem, nach Las Vegas zu fahren?“
„Du meinst, ich habe eine Wahl?“, neckte sie ihn.
„Du musst nicht fahren. Aber du bist die Kinderexpertin.“
„Dann handelt es sich um eine Bitte?“
Er nickte.
„Von Clay?“
Tagg verlagerte das Gewicht von einem Bein auf das andere und rieb sich die Wange. „Ich habe Clay bis jetzt noch nichts davon gesagt.“
„Aber du hast dich so ausgedrückt als …“ Callie schwieg plötzlich und musterte ihn. War es möglich, dass Tagg sie dabeihaben wollte? Dass das allein seine Idee war?
„Wir müssen heute Abend um fünf los.“
Callie blinzelte. „Wir fahren schon heute Abend?“
„John ist ein alter Rodeo-Kumpel. Er hat uns zum Abendessen eingeladen. Unter diesen Umständen konnte ich nicht ablehnen. Bist du dabei?“
Ja!
„Okay. Ich bin um fünf Uhr fertig.“
Und wie sie fertig sein würde!
„Du bist ein Glückskind, Callie Sullivan“, sagte sie später am Nachmittag leise zu sich selbst, als sie packte. Sie legte eine Jeans und eine weiße Bluse, die nicht mal andeutungsweise sexy war, in den Koffer und schloss ihn. Ihr Vater war heute Morgen nach Houston gefahren.
Es würde also keine Diskussionen darüber geben, wohin sie ging, und kein Nachspiel, wenn sie nach Hause kam. Wenn sie Glück hatte, würde sie sogar vor ihrem Vater wieder zurück sein, und er erfuhr nicht einmal, dass sie weg gewesen war.
Eigentlich hatte Callie sich darauf gefreut, das Haus das ganze Wochenende für sich zu haben. Doch ein Ausflug mit Tagg schlug diese Aussicht um Längen, selbst wenn es sich dabei nur um eine kurze Geschäftsreise handelte.
Sie würde mit Tagg zusammen sein.
Callie schloss den Reißverschluss ihres Koffers und betrat ihren begehbaren Kleiderschrank, um das perfekte Outfit für den Abend auszusuchen. Sie entschied sich für ein schwarzes Kleid mit einem Dekolleté, dass ihre Brüste betonte, ohne zu viel zu zeigen. Das Kleid war aus fließendem Stoff, reichte bis zu den Knien und war an der Seite leicht gerafft und mit Glitzersteinchen verziert. Es passte perfekt für eine Einladung zum Abendessen, ohne zu gewagt zu sein.
Für den nächsten Tag hatte sie knöchelhohe Stiefel in den Koffer gepackt. Für das Abendessen wählte sie schwarze Riemchensandalen mit hohen Absätzen.
Callie frisierte sich, legte leichtes Make-up auf, das die Augen betonte, malte sich die Lippen an und schlüpfte in das Kleid. Schon um halb fünf war sie fertig.
Um genau fünf Uhr hielt ein schwarzer Lincoln vor der Vordertür. Sie beobachtete vom Fenster aus, wie Tagg vom Rücksitz der Limousine ausstieg. Ihr verschlug es den Atem. „Oh, wow“, flüsterte sie und war froh, dass er ihre Reaktion nicht mitbekam.
Er trug ein weißes Hemd zu einem fantastischen schwarzen Jackett mit breiten Aufschlägen. Den dunklen Stetson hatte er tief in die Stirn gedrückt, und seine Jeans war nagelneu. Er ging zur Vordertür und klopfte.
„Hallo, Callie“, begrüßte er sie, als sie die Tür öffnete.
Von Nahem sah er noch besser aus. Ein Hauch seines Rasierwassers stieg ihr in die Nase. Der Duft allein reichte, damit sie sich wie berauscht fühlte, doch der Anblick des ganzen Mannes brachte ihren Puls förmlich zum Rasen.
Zögernd lächelte sie. Ihr wurde klar, dass jetzt ihre große Chance kam, Eindruck auf ihn zu machen. Heute Abend wollte sie lässig und elegant sein. Sie wollte im richtigen Augenblick das Richtige sagen, ihn faszinieren und sein Interesse wecken.
Doch dann erinnerte sie sich wieder an die ernüchternde Realität.
Sie wollten sich auf einer Ranch Pferde ansehen. Sie hatten kein romantisches Date.
Tagg musterte sie. Sein Blick blieb an ihrem Haar
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