Collection Baccara Band 330
gegessen.“
„Na, dieses Mal werden Sie das.“
„Schmecken die auch so gut, wie sie aussehen?“
„Probieren Sie mal.“ Sie gab ihm eins der Bierkrugplätzchen.
Mit geschlossenen Augen biss Sam hinein. Solch ein leckeres Plätzchen hatte er noch nie gegessen. Süß, aber nicht zu süß, mit einem ganz feinen Geschmack, den er nicht richtig einordnen konnte. Er öffnete die Augen. Tricia hatte ihn lächelnd beobachtet.
„Schmeckt’s Ihnen?“
„Es ist großartig. Was ist da drin?“
„Familiengeheimnis.“
„Ihre Mom zählt mich doch zur Familie.“
Nun blickte Tricia ihm sehr lange in die Augen, und Sam spürte einen kurzen Augenblick lang, wie sich eine ganz andere Art von Spannung zwischen ihnen aufbaute.
„Nicht so ganz. Außerdem kann ich nicht allen meine Geheimnisse erzählen, sonst geht mein Geschäft zugrunde, statt dass es wächst.“
„Das ist Ihr Geschäft?“
Tricia strahlte über das ganze Gesicht. „Ja, ich bin die Plätzchenfrau.“
Ungläubig sah er sie an. „Wie bitte?“
Sie seufzte. „Sie haben vielleicht noch nicht von mir gehört, denn ich bin noch nicht so bekannt. Aber das werde ich schon noch, denn ich bin gerade dabei, mir einen guten Namen mit Partys und Werbegags zu machen. Und in einem Monat werde ich meine eigene Bäckerei eröffnen.“
Die Freude und Aufregung war ihr deutlich anzumerken. Sam setzte sich auf einen Stuhl. Während er noch ein Plätzchen aß und dazu seinen Kaffee trank, hörte er zu, wie Tricia ihm von ihren Plänen erzählte.
Sie blickte ihn immer wieder über die Schulter hinweg an, jedem anderen Mann hätte es bei ihrem Anblick den Atem verschlagen. Aber Sam konnte sich gut zurückhalten. Zwei Jahre lang hatte er keine hübschen Frauen beachtet, und das würde sich sicher nicht ändern.
Na ja, jedenfalls nicht so schnell.
„Ich habe ein tolles Angebot erhalten für einen Verkaufsraum an der Küstenstraße. Der ist einfach perfekt“, berichtete sie, während sie den Teig zu einem Ballen knetete und ihn dann ausrollte. „Mit einem großen Schaufenster, einer schönen Ladentheke und einer riesigen Küche.“
„Ihr Geschäft scheint ja jetzt bereits ganz gut zu funktionieren.“
„Oh, es läuft sogar ausgezeichnet. Ich habe sehr viele Aufträge, aber ich kann das nicht alles in meiner Küche machen. Dafür ist sie viel zu klein.“
Sam goss sich noch eine Tasse Kaffee ein. „Die meisten Menschen wünschen sich nichts mehr, als von zu Hause aus arbeiten zu können.“
„Ja, das war auch toll“, gab sie zu. „Und praktisch. Das Geschäft wird teurer werden mit der Miete. Ich muss auch jemanden anstellen, der mir hilft. Aber dafür werde ich mehr Aufträge annehmen können.“
Sam konnte sich nicht erinnern, jemals von etwas so begeistert gewesen zu sein wie Tricia von ihrem expandierenden Geschäft. Er sah es in ihren Augen und hörte es in ihrer Stimme. Und plötzlich merkte er, dass er diese Herausforderung vermisste. Ein Risiko einzugehen und alles aufs Spiel zu setzen.
„Zwei Wochen nach der Hochzeit ziehe ich in den Laden, und die Familie wird mir am Anfang helfen.“
„Sie verbringen viel Zeit mit Ihrer Familie, oder?“
„Na ja, wir wohnen alle so nah beieinander“, meinte sie, „außer Eric, aber das wissen Sie ja. Ja, wir sehen uns oft.“
Er schwieg, und sie sah ihn kurz darauf an.
„Sind wir ein bisschen viel für Sie, Doktor Miesepeter?“
„Ich bin kein Miesepeter“, murmelte er.
„Na ja, heute Morgen noch nicht, aber der Tag ist ja noch jung.“
Sam lehnte sich an die Küchentheke.
Selbst aus einem halben Meter Entfernung konnte er ihren blumigen Duft riechen, der mit einem Hauch Vanille und Zimt vermischt war. Ihre Haut war glatt und leicht gebräunt. Man sah ihr an, dass sie gerne draußen war. Ihre Hände waren ständig in Bewegung und arbeiteten geschickt und flink an den Plätzchen. Ihre Finger waren lang und ihre Nägel kurz geschnitten. Sie trug keine Ringe, aber an ihren Ohren baumelten riesige runde silberne Ohrringe.
Ihre vollen Lippen sahen immer so aus, als würde sie lächeln. Als wüsste sie …
Schnell setzte er sich wieder auf seinen Stuhl. Ihre Nähe löste in ihm ein ungewolltes Verlangen aus, das er schon lange nicht mehr in sich gespürt hatte. Er starrte auf seine Kaffeetasse.
„Tut Ihr Arm noch weh?“
„Nein. Der hat nie wirklich wehgetan.“
„Das ist super. Dann können Sie mir ja beim Grillen helfen.“
„Was?“
„Wir grillen heute Mittag bei Debbie zu
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