Collection Baccara Band 330
ausgebildete Schauspielerin oder eine geborene Lügnerin, denn ihr Gesichtsausdruck und ihre Augen drückten aus, dass sie die Wahrheit sprach.
„Ja, das war es.“ Vergangenheit. Wichtig.
Sie stand auf und nichts konnte ihn davon abhalten, seinen Blick über ihren engen, kakifarbenen Bleistiftrock und das schwarze Strickoberteil schweifen zu lassen, das ihrer schlanken Figur schmeichelte.
Er fluchte stumm, weil ihm das Blut sofort in die Lenden schoss, und zwang sich, auf sein Notebook zu schauen. „Wir sollten endlich eine Entscheidung treffen. Ich habe gleich ein Meeting, und du kommst zu spät zu eurem Termin.“
Als er aufschaute, stand sie mit dem Rücken zu ihm vor der Korkwand, eine Hand in der Hüfte, den Po leicht zur Seite geneigt, und betrachtete das Bild.
Er erinnerte sich, wie es war, diesen Po zu streicheln und an seinen Körper gepresst zu fühlen, und seine Erregung steigerte sich.
„Also, was meinst du?“
Sie drehte sich um und sah ihn an. „Ich denke, wir müssen reden. Kann ich heute Abend zu dir kommen?“
Unbewusst strich sie mit den Händen über ihre Hüften und ließ sie an den Schenkeln liegen.
War das eine nervöse Geste oder subtile Körpersprache, um ihn zu verführen? Würde er jemals wieder einer Frau vertrauen können?
Vielleicht gehörte Verführung zu ihrem Spiel. Nun, er war kein Dummkopf. Er konnte Sex mit ihr haben, ohne dabei Firmengeheimnisse auszuplaudern. Warum nicht? Wenn sie es ihm anbot? Er musste nicht auf die innere Stimme hören, die sagte, dass sie eine besondere Frau war. Anders. Erfrischend.
Natürlich nicht. Er war ein heißblütiger Mann, strotzte vor Testosteron. Er konnte Gelegenheitssex haben, und seine Welt würde nicht aus den Angeln gehoben, nur weil das vergangene Wochenende so außergewöhnlich gewesen war.
„Sicher“, sagte er und rang sich ein Lächeln ab. „Ich bin heute Abend zu Hause.“
„Super.“
Er hätte schwören können, dass sie erblasste. Hatte sie ein Nein erwartet? Zwang er sie jetzt, Farbe zu bekennen?
„Und was ist mit dem Foto?“, fragte sie. „Sollen wir uns verstecken oder in die Öffentlichkeit gehen?“
„Ich habe nichts zu verbergen, Jessie. Du?“
Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, wich seinem Blick aber nicht aus. „Lass uns heute Abend reden“, sagte sie.
Sofern sie ihm nicht die Wahrheit sagen wollte, bezweifelte er, dass sie viel reden würden. Der Gedanke hinterließ ein Gewirr an Emotionen und einen sichtbaren Beweis seiner Erregung, woran sich den ganzen Tag nichts änderte.
Jessie hatte dem Drang widerstanden, etwas mehr Make-up aufzulegen und eine extra enge Jeans für ihren Besuch bei Cade auszuwählen. Sie hatte sowieso ein ungutes Gefühl, weil sie das Date initiieren musste. Die einzige Konzession an ihre Eitelkeit war, dass sie die Brille ablegte und das Haar offen trug.
Als sie vor der Tür seiner Wohnung stand, fragte sie sich plötzlich, ob das reichen würde, um die Eiseskälte schmelzen zu lassen, die ihr seit vier Tagen entgegenschlug.
Nein. Sie brauchte sich für Cade nicht besonders zu stylen. Überhaupt war sie nicht gekommen, um Sex mit ihm zu haben. Sie suchte nach Antworten. Wenn er seine Meinung geändert und eine Hundertachtziggrad-Drehung von „Lass deine Zahnbürste hier“ zu „Ich verhalte mich nur professionell“ gemacht hatte, dann hatte sie ein Recht darauf, es zu wissen und zu erfahren, warum.
Sie klopfte an.
Schluss mit den Überlegungen, dem Kopfzerbrechen, dem Versuch, jede Kleinigkeit zu analysieren. Sie hatten zusammen geschlafen und sich Liebesworte zugeflüstert. Sie hatten den Körper des anderen erforscht und sich gegenseitig zärtlich und leidenschaftlich die schönsten Gefühle geschenkt.
Cade öffnete die Apartmenttür, und Jessie konnte ihn nur anstarren und davon träumen, all diese Dinge wieder zu tun. Sofort. Ohne zu reden.
Er trug Jeans und sonst nichts, abgesehen von einem Gesichtsausdruck, in dem sich Geringschätzung und Hoffnung mischten.
„Hallo“, sagte sie.
„Hi.“
Ihr Blick fiel auf seine breite nackte Brust, die männliche Behaarung, die sich nach unten verjüngte und in der Hose verschwand.
Das ist nicht fair, hätte sie fast geflüstert, absolut nicht fair.
„Komm rein.“ Er trat zurück.
„Bist du beschäftigt?“, fragte sie. Blöde Frage. Er war halb nackt und hatte dunkle Schatten unter den Augen. Wahrscheinlich hatte er ausgeruht oder ferngesehen oder sonst was.
Als sie ihm in den Wohnbereich
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