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Collection Baccara Band 330

Collection Baccara Band 330

Titel: Collection Baccara Band 330 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire , Christine Rimmer , Maureen Child
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„Bitte gib mir eine Chance.“
    Er küsste sie auf das seidige, süß duftende Haar. Ihm war klar, er musste ihr Zeit lasen, ihr die Gelegenheit geben, mit den neuen Erkenntnissen fertig zu werden, die die Welt der Elliotts vermutlich auf den Kopf stellten.
    Aber dann zeige ich ihr, dass …
    Dass was?
    Sie löste sich aus seiner Umarmung. „Cade, ich habe zu lange auf diesen Tag gewartet, um ihn mir ruinieren zu lassen.“ Damit ging sie zurück in Finolas Büro, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Er schloss die Augen und gab sich dem Schmerz hin. Als er sie wieder öffnete, fiel sein Blick auf den gelben Pullover. Auf dem Foto an der Zeitungswand sah sie so sexy aus, so hübsch, so frisch. Alles, was er an Jessie liebte, war in diesem einen Bild festgehalten.
    Was er liebte?
    Ja. Warum sollte er länger dagegen ankämpfen? Dies war Liebe. Wahre Liebe.
    Doch es könnte schon vorbei sein.
    Für einen Mann, der es hasste, Fehler zu machen, war ihm ein Riesenfehler unterlaufen.
    Jessie nippte nach einem langen, ausgiebigen Dinner in Fins Apartment an ihrem Chardonnay. Sie hatte die nackten Füße unter sich gezogen und blickte auf den dunklen Himmel über New York und die Lichter im Central Park.
    Stundenlang hatten sie geredet, doch noch immer waren nicht alle wichtigen Themen angesprochen worden. Zum Beispiel, wer ihr Vater war, und warum Finola ihr Kind zur Adoption freigegeben hatte.
    Fin dagegen wollte erfahren, was sie im Leben ihrer Tochter verpasst hatte. Wie alt sie war, als sie zu laufen begann. Wann sie zu sprechen anfing. Wie ihre Schulzeit war. Wie es kam, dass sie sich so sehr für Mode und Design interessierte. Wie es war, auf einer Ranch in Colorado aufzuwachsen.
    Erst jetzt, als sich die Nacht über die Stadt legte, schien ihre Mutter endlich bereit, ihre Fragen zu beantworten.
    „Ich habe mir immer gesagt, dass ich, wenn ich dich finde, meinen Eltern vielleicht verzeihen kann.“
    „Was ist damals passiert?“, fragte Jessie leise. „Wie bist du …“ Sie stockte, denn sie konnte ihre Mutter unmöglich fragen, wie sie schwanger geworden war. Sie wollte zwar mehr über ihren leiblichen Vater wissen, doch sie würde sich nach Finola richten. „Wie bist du letztendlich zu der Entscheidung gelangt, dein Baby wegzugeben?“
    Finola schnaubte wenig damenhaft, warf ihr schulterlanges Haar zurück und blickte an die Decke. „Nicht ich habe die Entscheidung getroffen, Liebes. Ich war fünfzehn, die Tochter eines unglaublich herrschsüchtigen und Furcht einflößenden Mannes, der mit einer Frau verheiratet war, die ihm nicht zu widersprechen wagte, zumindest nicht in der Öffentlichkeit. Und vergiss nicht, ich bin eine Elliott, und wir haben einen Ruf zu wahren.“
    Das Bild des verängstigten, schwangeren Teenagers stand im Widerspruch zu dem der ambitionierten, dynamischen Herausgeberin, die sie kennengelernt hatte. „Es tut mir leid“, flüsterte Jessie.
    Finolas Augen blitzten. „Du kannst doch nichts dafür, Liebes. Sein Name war Sebastian Deveraux. Und ja, ich habe ihn geliebt.“ Ihr Gesichtsausdruck wurde weicher, und sie lächelte leicht. „Jedenfalls glaubte ich das mit meinen damals fünfzehn Jahren.“
    „Sebastian Deveraux.“ Jessie ließ den Namen ihres leiblichen Vaters das erste Mal über ihre Zunge rollen. „Klingt sexy.“
    „Das war er.“ Finola lachte leise.
    „War?“ Das Wort war heraus, bevor sie nachdenken konnte. „Weißt du, wo er jetzt ist?“
    Finola setzte sich auf und berührte ihre Hand. „Er ist gestorben, Sweetheart. Etwa fünf Jahre nach deiner Geburt, bei einem Autounfall. Ich durfte ihn nicht wiedergesehen, als meine Eltern herausfanden, dass ich schwanger war. Er kam aus einer ebenso angesehenen Familie wie ich, mit allem, was dazugehört, und seine Eltern waren über die Situation genauso unglücklich wie meine. Sie haben ihn auf eine Militärakademie geschickt, kurz nachdem meine Eltern mich in ein …“, sie malte Anführungszeichen in die Luft, „… Mädchenpensionat brachten. Ein beschönigender Ausdruck für das Kloster, wo du zur Welt gekommen bist.“
    „Hast du …“ Jessie wurde flau im Magen. „Hast du daran gedacht, mich zu behalten?“
    „Du ahnst nicht, wie furchtbar es war. Als die Nonne dich weggetragen hat …“ Finola zog sie in ihre Arme. „Nie im Leben werden ich diesen Moment vergessen. Diese Frau, diese schreckliche Frau in Schwarz, die mit meinem winzigen, wimmernden Baby verschwand.“ Sie erschauerte. „Ich durfte dich

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