Collection Baccara Band 331
mit seinem Wagen gefahren.“
„Wieso konnte er nicht fliegen?“
„Die Pawnee hat wieder mal ein Ölleck.“
Alex schien plötzlich beunruhigt. „Du hast doch nicht etwa vor, mit ihr zu fliegen, oder?“
„Na klar, sobald Chuck und ich sie repariert haben.“
„Ich schicke euch den leitenden Mechaniker von DI runter“, antwortete Alex rasch. „Er soll sich den Motor mal ansehen, vielleicht muss man den ja mal generalüberholen.“
„Hey! Lass mal gut sein, Kumpel. Der leitende Mechaniker von Agro-Air und ich können das ganz gut selbst entscheiden, ob etwas an unserem Flugzeug gemacht werden muss.“
Einen kurzen Moment lang sagte Alex gar nichts.
Dann folgte eine wohlüberlegte Antwort. „Vielleicht solltest du dir die Verträge noch mal durchlesen, Julie. Wenn Agro-Air sich mit der Luftfahrtabteilung von DI zusammenschließt, treffe ich die Entscheidungen bei größeren Problemen. Sicherheit steht für mich an erster Stelle.“
Seine Arroganz war unerhört, und Julie verschlug es die Sprache. Sie zwang sich dazu, innerlich bis zehn zu zählen, ehe sie antwortete.
„Die Sicherheit steht auch bei Agro-Air an erster Stelle. Und du kannst dir ganz gewiss sein, dass ich mir die Verträge noch mal genau ansehen werde. Noch ist nichts unterschrieben, Dalton.“
Als Alex auflegte, war er mindestens genauso wütend wie Julie. Auf sich selbst. Er hatte die falschen Worte gewählt und war das Thema ganz verkehrt angegangen. Und die einzige Entschuldigung, die er dafür hatte, war, dass er es einfach nicht gewohnt war, dass jemand seine Entscheidungen infrage stellte.
Und ganz besonders nicht die Frau, die er an seiner Seite haben wollte, und zwar nicht nur als seine Geschäftspartnerin.
Sie konnte ihre Drohung, den Zusammenschluss der beiden Firmen noch einmal zu überdenken, doch nicht ernst meinen. Dies war die einzige Möglichkeit, Agro-Air nach langer Zeit mal wieder aus den roten Zahlen herauszuholen. Aber Julie konnte stur sein, das wusste er. Es war gut möglich, dass sie sich aus Trotz dagegen wehren würde, die Verträge zu unterschreiben.
Aber das würde er nicht zulassen.
Ein Handschlag galt in den Gerichten von Oklahoma City fast so viel wie eine Unterschrift. Die Ingenieure von DI hatten schon etliche Stunden in Agro-Air investiert. Er hatte sogar die 602 einfliegen lassen und dem Kauf zugestimmt. Und Julie hatte stillschweigend eingewilligt.
Und dann war da ja auch noch die persönliche unausgesprochene Vereinbarung zwischen ihnen beiden. Auch hier würde er sie nicht entkommen lassen. Die Frau hatte ihm völlig den Kopf verdreht, und er konnte nicht einfach tatenlos darauf warten, dass sie sich irgendwann mal bequemen würde, zu ihm zurückzukommen.
Miss Bartlett hatte es vielleicht noch nicht bemerkt, aber er konnte genauso stur sein, wenn nicht sogar noch sturer. Wenn er an sie dachte, verspürte er ein Anspruchsdenken, das noch vom Urverhalten des Mannes herzurühren schien und das ihn zwar überraschte, aber keineswegs abschreckte. Julie gehörte ihm, da war sich Alex ganz sicher. Jetzt musste er sie nur noch davon überzeugen.
Er würde ihr Zeit lassen, damit sie die Sache mit Dusty klären konnte. Sie würde sich schon beruhigen. Und dann würde er alles daransetzen, sie zurückzugewinnen.
Was glaubte der Kerl eigentlich, wer er war?
Das kurze Telefongespräch mit Alex beschäftigte Julie während der ganzen Rückfahrt. Sie hatte schon immer auf ihr Bauchgefühl gehört, egal ob in der Luft oder auf dem Boden. Und wenn Alex Dalton wirklich dachte, er könne sich irgendwie darüber hinwegsetzen, hatte er sich geschnitten.
Sie war wütend. Aber Dusty und Chuck brauchten sie jetzt mehr denn je. Und sie wusste, dass sie sich wenigstens, was das Geschäftliche anging, etwas zusammenreißen musste.
Ihr Privatleben war jedoch eine völlig andere Sache.
Sie würde sich zurückhalten. Alex Dalton hatte viel mehr von seiner überheblichen übermächtigen Mutter, als er dachte. Erst jetzt, mit etwas mehr Abstand, erkannte sie, dass sie sich von ihm fast hatte beherrschen lassen. Ausgerechnet sie! Die sich ganz allein und überall auf dieser Welt behaupten konnte.
Der Gedanke, Alex zu verlassen, tat zwar weh, aber sie musste den Tatsachen ins Auge sehen. Vielleicht reichte Liebe eben doch nicht. Sie hatten einfach beide starke Persönlichkeiten und konnten gewisse Charaktereigenschaften an sich nicht ändern.
12. KAPITEL
Der qualvolle Gedanke verfolgte Julie auch in den folgenden
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