Collection Baccara Band 337
glatt seine nackte Haut war. Dann sagte er etwas zu ihr, und seine tiefe Stimme dicht an ihrem Ohr brachte ihr Blut in Wallung. Es dauerte ein paar Sekunden, bis der Sinn seiner Bemerkung zu ihr drang.
Ich werde das in Erinnerung behalten.
Das waren seine Worte. Aber was bedeuteten sie? Dass eine Entschuldigung die Anstrengung nicht wert war? Oder dass er sich bei seiner Entschuldigung mehr anstrengen musste?
Diana war sich nicht sicher, ob sie das wirklich so genau wissen wollte. Allerdings verursachte die Ungewissheit ein Gefühl der Unzufriedenheit, als hätte sie einen spannenden Film vor dem Ende ausgeschaltet. Sie konnte sich nicht daran hindern, weiter darüber nachzugrübeln, wie dieser Satz gemeint war. Wäre es nicht angebracht, ihr seine veränderte Einstellung näher zu erklären? Wäre es zu viel verlangt, eine Entschuldigung zumindest zu versuchen?
Wenn sie ehrlich war, ja. Sie kannte ihn gut genug, um sich ihre Fragen selbst zu beantworten. Max war nie besonders gefühlsbetont gewesen und hasste lange Erklärungen. Er traf Entscheidungen und handelte. Seine Handlungen sprachen für sich selbst.
Vielleicht hatte er wirklich keine zweifelhaften Absichten.
Vielleicht hatte er sich nur durch die Situation veranlasst gesehen, sie um einen Tanz zu bitten. Immerhin waren ihre vorherigen Tanzpartner plötzlich verschwunden und sie standen einander allein gegenüber. Allerdings hätte sie abgelehnt, wenn er sie einfach nur gefragt hätte.
„Es ist nur ein Tanz“, wiederholte sie seine frühere Bemerkung flüsternd, um für sich selbst das Gespräch zum Abschluss zu bringen.
Er hatte ihre Worte offenbar gehört, denn er lehnte sich zurück, um ihr in die Augen zu sehen.
„Ich habe meine Meinung geändert. Es ist nicht nur ein Tanz. Es ist unser erster Tanz.“
„Wirklich?“, fragte sie. Dabei war ihr das bereits klar gewesen, als er sie in seine Arme gezogen hatte.
„Ja“, antwortete er und zeigte wieder sein schiefes Lächeln, sein Blick war jedoch ernst. „Wie es aussieht, hatten wir nie so etwas wie ein Rendezvous. Das ist noch eine Sache, für die ich mich entschuldigen muss.“
„Das ist nicht nötig“, widersprach sie.
Es war damals auch nicht nötig gewesen, sich zu verabreden. Die Erinnerung an diese Tatsache verursachte ihr bittersüße Gefühle. An dem Abend, als sie sich kennengelernt hatten, war sie geradewegs in seinem Bett gelandet. Natürlich waren sie oft ausgegangen, um in einem Restaurant zu essen. Das hatte jedoch ausnahmslos damit geendet, dass sie so schnell wie möglich nach Hause gefahren waren, weil sie die Hände nicht voneinander lassen konnten.
Erst nachdem sie wieder in New York war und auf seinen Anruf wartete, der niemals kam, war Diana ihr Platz in seinem Leben bewusst geworden. Keine gemeinsamen Besuche bei seiner Familie. Keine Verabredungen mit seinen Freunden. Als sie vorhin mit Zack tanzte, hatte sie zu ihrem Erstaunen erfahren, dass er und Max seit der Universität befreundet waren. Nach ihrem Abschluss waren sie zudem Geschäftspartner geworden und hatten zusammen eine Reihe von Unternehmen gegründet. Dennoch hatte sie Zack nie kennengelernt, und er hatte nie von ihrer Existenz erfahren.
Es war frustrierend, auf diese Weise daran erinnert zu werden, welche Rolle sie in Max’ Leben gespielt hatte, nämlich gar keine.
Ihre Beziehung hatte im Bett begonnen und dort auch geendet. Diese fatale Anziehung zwischen ihnen bestand immer noch. Nun kam es darauf an, nicht wieder in die Falle der stimmigen sexuellen Chemie zu laufen, denn mehr war es nicht, was sie mit Max teilte. Die vergangen zehn Minuten waren der beste Beweis dafür. Deshalb würde sie mit ihm tanzen, ein paar Scherze machen und hinterher einfach weggehen.
Es ist wirklich nur ein Tanz, dachte sie mit neuem Selbstvertrauen.
Die heftigen Reaktionen auf seine Nähe waren rein körperlicher Natur. Auch wenn sie durch die Erinnerung an ihre erste und einzige Liebesaffäre verstärkt wurden, waren sie doch bedeutungslos. Sie würde Max am Ende dieses Tanzes verlassen, die Schultern gestrafft, den Kopf erhoben.
In einer Woche flog Max Fortune zurück nach Australien. Ihr Leben würde weitergehen wie bisher, und es würde absolut nichts geben, was sie bedauern musste.
Kurz darauf endete die Musik mit der Ankündigung, dass Mr und Mrs Case Fortune gleich den Empfang verlassen würden, um ihr neues Leben als Ehepaar zu beginnen. Das Versprechen, das in diesen Worten lag, traf Diana hart.
Weitere Kostenlose Bücher