Collection Baccara Band 337
Verschlimmert wurden diese Gefühle, wie sie verärgert feststellte, durch die Tatsache, dass Max sie nicht losließ.
Als der Conférencier das Mikrofon zur Hand genommen und um die Aufmerksamkeit der Gäste gebeten hatte, strich Max erneut über ihren Rücken. Diesmal länger und intensiver. Diana war der Grund nicht klar, aber diese scheinbar unbedachte Liebkosung verstärkte ihren Eindruck von Einsamkeit. Nur mühsam hielt sie sich davon ab, sich an ihn zu schmiegen und Trost in seiner Nähe zu suchen.
Das konnte sie nicht tun und sie würde es auch nicht tun.
Stattdessen wand sie sich aus seinen Armen, setzte ein höfliches Lächeln auf und bedankte sich für den Tanz. Unmittelbar danach gesellten sich Eliza und Jeffrey zu ihnen.
„Ach, da bist du ja. Ich dachte schon, ich hätte dich verloren“, sagte Jeffrey vorwurfsvoll und stellte sich besitzergreifend neben sie. Das sah ihrem Freund und Chef gar nicht ähnlich. Diana musterte ihn erstaunt. Was hatte er vor? Jeffrey hatte die Augenbrauen erhoben und blickte zwischen Max und ihr hin und her. Offenbar hielt er es für angebracht, ihm vorgestellt zu werden.
Eliza kam seiner stummen Aufforderung nach und übernahm es, die beiden Männer miteinander bekannt zu machen. Im Anschluss daran unterhielten sie sich über den angenehmen und amüsanten Abend und schließlich über Max’ Reisen durch einen Teil der Vereinigten Staaten. Obwohl Jeffrey die ganze Zeit den Arm unter ihren geschoben hatte, konnte Diana sich entspannen. Vielleicht hatte es ja so ausgesehen, als ob sie vor Max gerettet werden müsste. Oder Eliza hatte ihn gebeten, die Rolle eines eifersüchtigen Freundes zu spielen. Sie war Jeffrey jedenfalls dankbar für seine Bemühungen.
Wie es aussah, lag der Zeitpunkt nicht mehr fern, an dem sie sich verabschieden und Max entfliehen konnte. Diese Aussicht erfüllte sie mit Erleichterung.
„Wollen Sie sich gar nicht ins Getümmel stürzen, um den Brautstrauß zu fangen?“, fragte Jeffrey an Eliza gewandt.
Eliza erwiderte nichts, ganz gegen ihre Natur fiel ihr in diesem Moment offenbar keine schlagfertige Antwort ein.
„Eine öffentliche Balgerei um ein paar Blumen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Eliza sich für so etwas begeistern kann. Viel zu gewöhnlich und würdelos.“ Max legte seiner Cousine freundschaftlich einen Arm um die Schultern. „Habe ich recht, Blondie?“
Eliza warf ihm einen bösen Blick zu. „Hast du mich gerade Blondie genannt? Das ist etwas, wofür ich mich in eine öffentliche Balgerei stürzen würde.“
Diese Bemerkung wurde mit Gelächter und weiteren Scherzen quittiert, aber Diana entging nicht, dass Max die Schulter seiner Cousine tröstend drückte, bevor er sie losließ. Es war nur eine kleine Geste, die jedoch eine spezielle Art von Einfühlungsvermögen erkennen ließ. Nur wenige außer ihm hätten bemerkt, dass Eliza das Bedürfnis nach Trost und Unterstützung hatte. Diana fühlte sich an den Mann erinnert, in den sie sich vor so vielen Jahren Hals über Kopf verliebt hatte. Nicht an seine Verführungskünste, seinen Charme oder seine Talente als leidenschaftlicher Liebhaber, sondern an die Fähigkeit, für Ruhe und Entspannung zu sorgen, sei es bei einem nervösen Menschen oder einem verschreckten Pferd.
Laute Ausrufe und Gelächter signalisierten ihnen, dass die Schlacht um den Brautstrauß ein Ende gefunden hatte. Eine der alleinstehenden Frauen hatte ihn offenbar erfolgreich an sich gebracht. Diese Ablenkung erlaubte es Diana, ihre bittersüßen Erinnerungen zu verdrängen.
„Die Party wird sich wohl demnächst auflösen“, stellte Eliza in Aussicht. „Warum fahren wir nicht alle zusammen ins Haus meiner Eltern? Bestimmt können wir etwas Likör, Kaffee und die eine oder andere Flasche Champagner auftreiben.“
„Was sagst du, Diana?“, fragte Jeffrey. „Wollen wir mitfahren oder möchtest du lieber nach Hause?“
Das war eigentlich keine schwierige Frage. Jeffrey ließ ihr die Wahl zwischen zwei klar und deutlich formulierten Alternativen. Das Problem war, dass sie Max’ eindringlichen Blick auf sich spürte. Das machte ihr die Entscheidung nicht einfacher. Sie wusste von Eliza, dass er im Familiensitz der Fortunes ein Gästeapartment im dritten Stock bewohnte. Das bedeutete, er würde bei der kleinen Nachfeier ebenfalls anwesend sein.
„Also?“, drängte Eliza. „Was sagst du, Diana?“
Der Tonfall ihrer Freundin erinnerte sie daran, dass sie sich geschworen hatte, sich nur noch
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