Collection Baccara Band 338
sie kühl in die Schranken. „Und viel Glück damit“, fügte sie in Gedanken an ihre Mutter hinzu, die ihre Kinder zwar verwöhnte, aber auch deutliche Grenzen setzte.
„Mom und Dad haben uns beigebracht, dass man für die gute Sache Opfer bringen muss“, betonte C. C., und ein boshaftes Funkeln leuchtete in ihren Augen. Sie liebte es, ihre älteren Geschwister auf die Palme zu bringen, alle bis auf Calista, die sie für ziemlich cool hielt. Außerdem ergriff Calista oft ihre Partei. Und Loyalität vergalt man nun einmal mit Loyalität.
„Und mein Opfer wird darin bestehen, dich in deinem Zimmer einzusperren, bis du dreißig bist“, feuerte Catherine zurück.
C. C. runzelte die Stirn und blickte Catherine über den Rand ihrer Kaffeetasse hinweg an. Das machte doch keinen Sinn. „Warum bitteschön wäre das ein Opfer für dich?“
Die Antwort war leicht. „Ich müsste Tag und Nacht dein Geschrei hören.“
Calista räusperte sich. Dann räusperte sie sich noch einmal, da sie anscheinend beim ersten Mal niemand gehört hatte. „Entschuldigt, Leute, aber ich verstehe nicht, warum etwas, das ich vielleicht tun werde, irgendwen außer mich selbst was angeht.“ Sie mochte das so gesagt haben, als spräche sie zu ihren beiden Schwestern, aber im Grunde bezog sie sich nur auf Catherine.
Die sah sie an, als könnte sie nicht glauben, dass das wirklich eine Frage war. „Wir sind eine Familie. Alles, was du tust, geht uns was an“, sagte sie nüchtern. „Hast du das immer noch nicht begriffen?“
C. C. sah zu Calista und bat sie in klagendem Tonfall: „Nimm mich mit, wenn du gehst. Bitte.“
„Niemand geht irgendwohin“, sagte Calista. Wie hatte ihr simples Angebot so einen Schneeballeffekt haben können? „Mich zu heiraten, wird für Jake nur das allerletzte Mittel sein.“
Catherine verdrehte die Augen. „Wie romantisch“, sagte sie trocken.
„Dabei geht es nicht um Romantik“, beharrte Calista. „Es geht darum, ein Baby davor zu bewahren, einem liebenden Vater entrissen zu werden. Und das von zwei Menschen, die vorgeben zu wissen, was das Beste ist.“
Schau an, wer da im Glashaus mit Steinen wirft, dachte Catherine und starrte ihre Schwester durchdringend an. „Du jedenfalls scheinst nicht zu wissen, was das Beste ist.“
Dass ihre Schwester sie anfeuern würde, hatte Calista nicht erwartet. Aber ein bisschen mehr Unterstützung hätte ihr schon gutgetan. Herauszufinden, dass Catherine ihr jegliche Hilfe verweigerte, verletzte und ärgerte sie.
„Warum bist du auf ihrer Seite?“
„Da liegst du schon wieder falsch“, erklärte Catherine. Sie legte eine Hand auf Calistas Schulter. „Ich bin auf deiner Seite. Immer.“ Mitgefühl lag in ihrem Blick. „Ich will dich einfach nur vor Fehlern bewahren, Kleines.“
Vermutlich fürchtete Catherine, dass Jake, sollte es zur Heirat kommen, Vorteile für sich daraus ziehen würde. „Mach dir keine Sorgen. Wir wären ja nur auf dem Papier verheiratet“, versicherte Calista ihr. „Es wäre rein platonisch.“
„Hallo?“, rief C. C. und tat, als würde sie an Calistas Stirn klopfen. „Hast du Jake Castro denn noch nie richtig angeschaut? Welche Frau bei klarem Verstand würde da platonisch bleiben wollen?“
Catherine musterte Calista und zog still ihre eigenen Schlüsse. Hinter dem vorgeblich so noblen Akt verbargen sich Gefühle, dessen war sie sich zunehmend sicher. Gefühle für Erins Bruder. „Unsere Schwester jedenfalls nicht, da wette ich drauf.“
„Hey, ich habe mich diesbezüglich schon klar geäußert …“, erinnerte C. C.
„Nicht du, diese Schwester“, sagte Catherine und nickte zu Calista hinüber.
Selbst als sie noch Kinder gewesen waren, hatte Catherine schon diese nervige Fähigkeit gehabt, ihre Gedanken lesen zu können. Also war protestieren ausgeschlossen. Calista versuchte es mit einem anderen Weg. „Ich sag ja gar nicht, dass ich ihn nicht süß finde …“, begann sie mit einem halbherzigen Schulterzucken.
„Süß?“, warf C. C. fassungslos ein. „Wann warst du zum letzten Mal beim Optiker? Kleine Katzen sind süß. Dieser Mann ist so umwerfend, dass man auf der Stelle tot umfällt und sofort wieder aufersteht. Wie kannst du ihn nicht anspringen wollen, sobald du die Chance dazu bekommst?“
„Ich sperre dich definitiv in deinem Zimmer ein“, seufzte Catherine erschöpft, während sie sich eine zweite Tasse Kaffee eingoss.
C. C. hob ihr Kinn. „Dann gib mal dein Bestes“, forderte sie ihre
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