Collection Baccara Band 338
Schwester heraus.
„Und dann“, fuhr Catherine fort, „werde ich auch gleich den Baum vor deinem Fenster fällen.“
„Das ist ein unfaires Spiel“, beschwerte sich C. C. schmollend.
„Ich bin älter und weiser. Ich muss nicht fair spielen.“
„Ich hasse es zwar, diese wunderbare Familienkomödie zu beenden“, sagte Calista und stand auf, „aber ich habe Mr Fowler versprochen, ihm heute mit den Möbeln zu helfen, die er bei der Mayfield-Auktion letzte Woche ersteigert hat.“ Sie spülte ihre Tasse aus und stellte sie aufs Trockengestell.
C. C. schüttelte den Kopf. „Ich kapier nicht, wie du es den ganzen Tag zwischen all diesen hässlichen Möbeln aushältst.“ Dann nahm sie sich einen Bananen-Smoothie aus dem Kühlschrank und zog sich in ihr Zimmer zurück.
„Kein Frühstück?“, fragte Catherine, als Calista Richtung Haustür ging.
„Keine Zeit. Die habe ich aufgebraucht, um mich zu verteidigen“, antwortete sie, allerdings ohne einen Anklang von Beschuldigung in ihrer Stimme.
Trotzdem presste Catherine die Lippen aufeinander. „Ich mache das nur, weil ich dich liebe.“
Calista grinste. „Ich weiß.“ Sie drehte sich um, schnappte sich einen Bagel und eilte zur Tür hinaus.
Stunden später hörte Calista, wie die Tür des Tattered Saddle geöffnet wurde, und blickte von ihrer langweiligen Arbeit auf, dankbar für die Unterbrechung.
Der Tattered Saddle hatte selten genug Kundschaft, aber samstags machten viele Menschen einen Schaufensterbummel oder strichen durch die Läden, auch wenn sie oft nichts kaufen wollten. Die Leute, die sich für die Waren im Antiquitätenladen interessierten, waren meist Mitte vierzig oder älter. Viele waren Sammler oder hatten andere persönliche Gründe, sich für Dinge zu interessieren, die schon eine ganze Reihe von Vorbesitzern hatten.
Calista musste ein zweites Mal hingucken, bevor sie den Kunden – oder besser gesagt, die eineinhalb Kunden – erkannte. Sie hatte erwartet, eine ihrer Schwestern zu sehen, C. C. vielleicht, oder auch einen ihrer Brüder, denn Neuigkeiten verbreiteten sich in ihrer Familie rasend schnell. Stattdessen betrat Jake den Laden, die Babytragetasche mit Marlie in der Hand.
Erfreut legte Calista den Staubwedel beiseite, mit dem sie die letzte Stunde lang einen aussichtslosen Kampf gegen den Staub geführt hatte, und ging zu ihm hinüber. Nach einem kurzen Blick auf das Baby sah sie ihm in die Augen.
„Stimmt was nicht?“, fragte sie besorgt. Warum war er hier? Wollte er ihr sagen, dass er ihr Angebot doch annehmen musste?
Da waren sie wieder – die Schmetterlinge in ihrem Bauch.
Auch Jake spürte die aufgeladene Energie zwischen ihnen. Etwas in Calistas Augen sprach zu ihm. Wühlte ihn auf. Pass bloß auf, warnte er sich. Der Altersunterschied. Denk an den Altersunterschied.
„Nein. Marlie und ich mussten nur neue Babynahrung kaufen“, sagte er. Was so weit stimmte. „Und sie wollte sehen, was du tust, wenn du nicht ihre Windeln wechselst.“
Calista warf einen Blick über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass Fowler nicht gerade aus dem Lager kam. Das tat er zwar nicht, aber sie senkte trotzdem ihre Stimme. „Mein anderer Job ist wesentlich interessanter“, erzählte sie ihm und Marlie. „Und viel weniger staubig“, fügte sie hinzu. Im Bürgermeisterbüro hatte sie einen eigenen Schreibtisch, und alles fühlte sich entschieden gewichtiger an.
Sie merkte, dass sie ihn beeindrucken wollte, und im Antiquitätenladen würde das einfach nicht funktionieren.
Nachdenklich sah Jake sie an. Wenn er ehrlich war, musste er zugeben, dass er aus Neugier hier hereingeschneit war. Was Calista ihm über Fowler erzählt hatte, dass der alte Mann immer so nervös schien, wenn er eine neue Lieferung erwartete, dass sie keine Ahnung hatte, wie er den Laden fast ohne Kundschaft am Laufen hielt, all das weckte den Polizisten in ihm. Den Polizisten, der im letzten Monat nichts zu tun bekommen hatte und noch durchdrehen würde, wenn er nicht bald wieder ermitteln durfte.
Jake blickte sich um, doch er entdeckte nichts Ungewöhnliches. Allerdings auch keine Kunden. Die ausgestellten Möbel sprachen ihn gar nicht an. Seiner Meinung nach wirkten die Stücke eher deprimierend. Er konnte verstehen, dass jemand sie verkaufte, einfach um sie los zu sein. Was er nicht verstand, war, wie jemand viel Geld ausgeben konnte, um sie zu erwerben.
„Gibt es wirklich Menschen, die so etwas kaufen?“, fragte er, ohne seine
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