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Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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weiter.
    Night muss ihr etwas gegen das Trauma geben, sonst wird sie durchdrehen, bis wir auf Christ sind. Sie begleitete die junge Frau bis in ihr Quartier.
    Colomba legte sich von selbst aufs Bett, faltete die Hände auf dem Bauch und schaute gegen die Decke. Dann entstand ganz langsam ein Lächeln auf ihrem Antlitz, und sie schloss die Augen. »Die Götter«, flüsterte sie. »Sie haben uns erschaffen. Sie sind nicht Gottes Söhne.«
    Clarissa sah hinauf, und ihr Staunen steigerte sich: Die Preacheress hatte mit einem dünnen schwarzen Filzstift Symbole gemalt, die denen aus der Pyramide stark ähnelten. Und sie hatte wirre Kreise und Linien gekrakelt, sie mit Hieroglyphen versehen, über Striche verbunden und teilweise durchgestrichen.
    Aber etwas daran kam Clarissa bekannt vor.
    Moment mal. Sie nahm sich einen Hocker und stellte sich darauf, um die Kritzeleien besser betrachten zu können. Das ist … das System, in das wir gesprungen sind!
    Sie zog ihr Pad aus der Gürtelhalterung und rief die Daten des Schiffscomputers auf, hielt das Display gegen die Decke und verglich: Sicherlich passte der Maßstab nicht, doch es waren Übereinstimmungen erkennbar.
    Einen Planeten in Prokyon A hatte Colomba durchgestrichen und angemerkt: theo mors .
    Laut den Computerdaten hieß weder dieser Ort noch ein anderer in ihrem direkten Umfeld so. Was hat das zu bedeuten? Clarissa fotografierte die Malereien. Eine Abkürzung oder … Es konnte eine alte Sprache sein.
    Kurzerhand informierte sie den Nuntius von der neuen Entwicklung, der gleich darauf in der Kabine erschien.
    Zuerst warf Black schweigend einen Blick auf die Preacheress, dann auf das Deckengemälde, und ließ sich dabei in allen Einzelheiten erklären, was Colomba zur Captaine gesagt hatte. »Hm. Das klingt nicht gut«, befand er. »Sie könnte ein Fall für die Kommission werden, wenn ich mir das überlege.«
    Kommission war ein verniedlichender Ausdruck der Moderne für Inquisition . Clarissa lachte herzhaft – bis sie verstand, dass er keinen Scherz gemacht hatte. »Was? Wieso?«
    »Ihr Glaube geriet ins Wanken und wurde von den Thesen der Templars angegriffen. Eine Preacheress darf jedoch nicht ins Zweifeln kommen, sonst wird sie ihren Beruf nicht ausüben können. Ohne die innere Festigung ist sie nichts wert. Ganz egal, wessen Tochter sie ist.«
    Clarissa wunderte sich nicht über den Zusatz. Du meinst die Tochter des Ministrators . »Na, es klang eher so, als habe sie neue Erkenntnisse gewonnen.«
    Black zeigte auf den Planeten, den die Preacheress durch gestrichen und mit dem Titel Theo Mors versehen hatte. »Latein. Gottes Tod lautet die Übersetzung. Das ähnelt stark der Einstellung der Templars, die in Gott lediglich einen Propheten der Ancients sahen und ihn schon lange für tot erklärt haben. Wenn das bekannt wird, muss sie vor eine Kommission.«
    Die Erwähnung der Bezeichnung Kommission hatte Folterbilder in Clarissa heraufbeschworen, die unmittelbar Mitleid mit der Preacheress weckten. Das hat das arme Ding nicht verdient. »Dann schweigen Sie doch einfach.«
    »Ich bin Nuntius. Würde ich es verschweigen, könnte ich ebenso vor die Kommission treten«, gab er dunkel zurück. Black legte den tätowierten Mittelfinger auf den markierten Planeten. »Schalten Sie die Scanner aus, Captaine. Das ist unser Ziel. Bringen Sie uns nach Gottes Tod.« Er kniete sich neben die schlafende Preacheress, faltete die bemalten Hände und sprach ein kurzes Gebet.
    »Alles klar.« Sie wandte sich um und verließ den Raum.
    Clarissa kehrte auf die Brücke zurück und setzte Kurs, beschleunigte und raste mit unglaublicher Geschwindigkeit durchs All, geradewegs auf die Welt zu, auf der ein Gott gestorben war. Die Interception arbeitete einwandfrei, gehorchte den kleinsten Korrekturanweisungen.
    Derweil informierte Blacks Stimme den Rest der Besatzung über die Bordsprechanlage, was als Nächstes auf ihrer Reise anstand.
    Ganz in ihrer Nähe meldete das Radar einen weiteren Austritt aus dem Interim. Die Sprungwelle war gewaltig und schüttelte ihren Raumer durch.
    »Zerstörer, Hyperion -Klasse, Captaine«, kam es angespannt von Triton. »Sie senden die Kennung der U.S.N.O. , und wenn ich …«
    Da verging das neue Schiff in mehreren heftigen Explosionen. Die RV hatten den Bogen raus, wie man die Fallen an den durchreisenden Schiffen anbrachte, um vernichtend zu sein.
    »Du meine Scheiße! Hyperion -Klasse«, entfuhr es Clarissa beunruhigt. Ein einzelner Laser aus der

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