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Collector

Collector

Titel: Collector Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Terracoin, lag knapp sichtbar unter einer vorgebauten Panzerplatte. Sie wusste, dass sie einen, höchstens zwei Versuche hatte. Der Schuss wird entscheiden, ob Gott mit mir ist oder nicht. »Sobald ich gefeuert habe, laufen Sie los und zeigen mir, wohin wir müssen.«
    »Mache ich«, nickte er. Das Gesicht wirkte lebendiger als vorher. Lyssander freute sich wirklich auf seine Freiheit. »Das Haus hat ein Kellersystem mit einem Rettungstunnel, durch den man bis zum Raumhafen gelangt. Da hinein können sie uns nicht folgen. Ihre Rüstungen sind zu klobig.« Er klopfte sich zweimal gegen die Brust. »Wir schaffen es, Bishopness! Für die Menschen!«
    »Amen.« Theresa zog die Thorn, Lyssander fiel wieder auf die Knie, krümmte sich und hielt sich die Ohren zu. Sie zielte mit der Rechten und drückte einmal ab, schwenkte auf das nächste Ziel und feuerte erneut; der linke Arm richtete sich vorbereitend auf den dritten Collector.
    Die Kugeln trafen exakt an dem Punkt, den ihr Lyssander beschrieben hatte. Blaue, stinkende Flüssigkeit sprühte meterhoch aus der zerfetzten Leitung, die unter enormem Druck gestanden haben musste. Die Tapete, der Boden lösten sich bei Berührungen mit der ätzenden Substanz auf, türkisfarbene Wölkchen stiegen auf.
    Die Collectors fielen stumm wie Statuen nieder, der Boden erbebte unter dem Einschlag der schweren Rüstungen.
    »Ich sehe deine Zeichen, Herr!«, rief Theresa außer sich und drehte den Kopf, um auf den letzten Gegner zu schießen.
    Doch er stand nicht mehr dort!
    Theresa bekam einen Schlag in den Rücken, der sie von den Füßen hob und vorwärts gegen einen gestürzten Collector katapultierte. Ächzend stürzte sie nieder und musste aufpassen, nicht mit der blauen Lache in Berührung zu kommen, sonst hätte sie sich schwere Verätzungen zugezogen. Eine ihrer Pistolen hatte sie verloren. Keuchend und mit einem heißen Stechen in der Mitte des Rückgrats nahm sie den heranstampfenden Feind ins Visier und schoss.
    Klirrend zerschellte die Kugel an der Panzerplatte, die winzigen Fragmente zerschlugen die Bürolampe und eine Dekovase.
    Theresa feuerte nochmals - klick!
    Sie ersparte sich das Durchladen. Es war keine Fehlfunktion, sondern Munitionsmangel. Sie griff nach dem Schwert des getöteten Collectors. Verdammt! Es war so schwer, dass sie es nicht einmal aus der Gürtelhalterung lösen konnte.
    Der Schatten des Wesens fiel über sie, und Theresa versuchte, sich mit einem Sprung in Sicherheit zu bringen. Die schnappende Stahlhand war jedoch schneller und bekam ihre kurzen Haare zu fassen, schrammte über die Kopfhaut und riss blutige Striemen.
    Theresa schrie auf, wurde emporgehoben und pendelte vor dem Visier des Collectors. Herr, habe ich mich in deinen Zeichen geirrt?
    Da hüpfte Lyssander wie ein lahmer Vogel vor sie, hielt ihre verlorene Thorn mit beiden Händen und drückte schreiend ab.
    Laut dröhnten die Schüsse durchs Büro, und mit dem zweiten Krachen platzte das Kabel. Wieder sprühte die Flüssigkeit hervor.
    Die künstliche Hand öffnete sich und gab Theresa frei, die auf dem Boden landete und so gut es ging zur Seite hechtete; dabei legte sie einen Arm um Lyssanders Schulter und riss ihn mit.
    Dort, wo sie eben noch gestanden hatten, ging ein bläulicher, ätzender Schauer nieder. Eine Sekunde darauf brach der Collector zusammen.
    Theresa sprang auf die Füße. »Hoch mit Ihnen, Lyssander!«, sagte sie gepresst und wischte sich das Blut aus den Augen, das von der Kopfwunde über die Stirn herablief. »Wer weiß, wann die Verstärkung kommt.« Schöpfer der Welten, ich danke dir!
    Der Mann rappelte sich taumelnd auf, fiel gegen die Tür und zog sie hoch. »Wir haben es geschafft! Geschafft, geschafft, geschafft!«, jubelte er ausgelassen wie ein kleines Kind und ließ ihr den Vortritt. »Weg hier. Die Treppe runter!«
    Als sie auf seiner Höhe war, sah sie ein schlankes Messer in seiner Hand aufblitzen. Der Arm zuckte nach vorne und fuhr ihr durch den Nacken.
    Mit einem Schrei warf sie sich zur Seite und zückte ihren eigenen Dolch. »Doch ein Verräter!«, schrie sie ihn an und setzte zum Stoß an.
    »Da!«, rief er verzweifelt und ließ die Waffe fallen, mit der anderen Hand deutete er auf den Boden. »Da, das habe ich gemacht!«
    Ein blutiger, fingerlanger und sehr dünner Gegenstand lag auf dem Boden des Vorzimmers.
    Der Chip! Theresa betastete das brennende Genick, wo sich das Rot aus den Striemen mit dem aus der zweiten Wunde vermischte. Er hat den Chip

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