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Collector

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Titel: Collector Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Religionsfaschisten nicht mehr als Übersetzer taugten.
    Ihr werdet euch wünschen, mich besser behandelt zu haben. Anatol grinste. Wie gerne würde er das sehen! Ihr werdet einen Weg zur Kommunikation finden müssen.
    Seine Botschaft schien angekommen zu sein.
    Das Wesen stieß sich ab und schwebte auf die Luke zu, in der es verschwand. Schnell sah Anatol auf den Monitor. Die beiden technischen Helfer zogen sich ebenfalls zurück.
    Die Schiffe flogen davon, über ihn hinweg, dann aktivierten sich Lichter entlang der langen Schnauzen. Ein Leuchten schoss über die Außenhüllen und schien die Rümpfe aufzulösen; geblendet schloss er die Augen.
    Als Anatol sie wieder öffnete, waren die Fremden verschwunden. Glimmende Wunderkerzenfünkchen trudelten umher, verloschen. Und mit ihnen vergingen seine Sorgen: Der Computer hatte ihm endlich mitgeteilt, wo sich die Oracle befand - es war der Arsch des Universums. Weit, weit außerhalb der Reichweite eines herkömmlichen KSP. Ein Novum, geboren aus Not und Zufall.
    Where no man has gone before.
    In der relativen Nähe befand sich Tanaka One, ein Kolonieplanet der EaSt, der Eastern Stars, eines politischen Bündnisses aus Indien, Pakistan, dem Vereinten Koreajapan, Taiwan und den Emiraten. Tanaka One unterstand den Japanern, und mit denen hatte er es sich noch nicht verdorben.
    Dann mal los. Das könnte eine neue Heimat für meine Familie werden. Anatol gab.den neuen Kurs ein und aktivierte das Haupttriebwerk, das besser als je zuvor gehorchte.
     

Erstkontakt
    ZEIT: 1. Januar 3017 a.D. (Erdzeit)
    SYSTEM: Galloway
    PLANET: Hakup (Besitz: GUSA)
    STADT: Hakup-City, Westatoll
    KOORDINATEN: 51°31'N, O°7'W
     
    Zumi und die Interstellare Handelskommission saßen mit der Deaconess und ihrem Gefolge sowie den Tiranoi zusammen. Sie feierten im Versammlungsraum den Abschluss der Verhandlungen über Protoplasma und Filtertechnik. Mit Champagner für sie und Nitritjoditwasser für die Ahumanen. Berauschend für alle.
    Zumi musste zugeben, dass die Konditionen niemals besser gewesen waren, und zwar für beide Seiten. Er stieß beschwingt mit Darakinta an und prostete Hera zu. »Auf die neue Ära«, sagte er laut, und Rodosta übersetzte seine Worte mit dem Apparat an die Tiranoi. »Möge uns der verbrecherische, sträflich fahrlässige Übersetzer Anatol Lyssander niemals mehr begegnen.« Zum Trinken führte er ein Röhrchen durch einen Stutzen im Respirator und sog den Champagner ein. Hakup produzierte den besten, mit dreifach so viel Alkohol wie gewöhnlich, wenn eine Feier kurz, aber heftig werden sollte.
    »Gott möge ihn seiner gerechten Strafe zuführen«, murmelte die Deaconess hinterher. »Ich würde es notfalls auch tun. Mit dem Beistand des Allmächtigen.« Ihre Hand klopfte gegen den Pistolengriff.
    Ulngbiu sagte etwas, und seine Leute lachten.
    »Er will Lyssander gerne noch einmal begegnen, um ihn vorher zu bestrafen. Den Rest könnte dann dein Gott haben«, übersetzte Rodosta, und alle lachten. Sogar die Church-Anhänger. Man war zufrieden, wie Zumi an den Gesichtern ablesen konnte, zumindest bei den Menschen.
    Das Lämpchen für einen Kom-Ruf aus dem Vorzimmer glomm, und Zumi drückte die Bestätigung. Es war klar, was sie fragen wollte. »Danke, Sally, aber wir haben noch genügend Rauschwasser«, sagte er gut gelaunt. Der Champagner wirkte bereits.
    »Mister Zumi, hier sind drei ... Fremde. Ahumane«, antwortete die Sekretärin leicht verunsichert, die Stimme zitterte. »Ich bin ... mir nicht sicher, was sie wollen, aber sie haben ein ... Bild von Ihnen dabei. Ich glaube, sie haben es von der... Wand in der Lobby abgerissen.«
    Da er aus Versehen den Lautsprecher eingeschaltet hatte, hörten sowohl die Deaconess als auch Darakinta mit. Wie komme ich zu dieser exklusiven Ehre? »Die neuen Freunde sind von welchem Planeten?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen, Mister Zumi.« Sally räusperte sich. »Eine Anmeldung gab es nicht. Die Visiere sind verspiegelt, und sie tragen sehr ... kompakte ... Anzüge. Die Sicherheitstruppe ist auch schon da. Soll ich sie reinschicken?«
    »Nein. Ich komme raus.« Zumi entschuldigte sich bei den Tiranoi, erhob sich und schritt auf den Ausgang zu. Wäre schön, wenn ich heute noch einen Handelsabschluss fertigbringe! Was sie wohl an Gütern zu bieten haben?
    Als er die Türen öffnete, staunte er nicht schlecht.
    Das Trio in den unbekannten schwarz-olivfarbenen, dreckigen Rüstungen war umringt von GUSA-Sicherheitsleuten, die ihre

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