Collector
spiele ich lieber an Knöpfchen herum und benutze eine Steuerkonsole. Aber ich bin gespannt, wie er sich als Pilot anstellt.
Huntington-Singh lächelte ihm knapp zu. »Beginnen wir mit der Führung, meine Damen und Herren. Ich zeige Ihnen die Glanzlichter der Cortés, die Sie so noch bei keinem anderen Erkundungs- und Kampfraumer gesehen haben.« Sie ging zur Tür.
Kris ließ 23 und McFaiden vorgehen, um sich direkt den beiden Frauen anzuschließen. Er konnte von dem Parfüm nicht genug bekommen und sog es wieder tief ein. Mit dem Duft stiegen eindeutige, sexuelle Bilder in seiner Vorstellung auf.
Suede schien das laute Atmen gehört zu haben und warf ihm über die Schulter einen vielversprechenden Blick zu. Verheißung pur.
Und wie sie flirtet! Sein Herz schlug schneller, die scharfen Bilder von ihr in seinem Kopf wurden plastischer.
»Denken Sie sich nichts dabei«, sprach ihn Durrick unvermittelt und leise an. »Sie steht auf Sex und ist nicht wählerisch. Sie oder McFaiden, einen von Ihnen wird sie bald zwischen den Beinen haben. Oder beide. Oder nacheinander. Oder beide gleichzeitig.« Sie klopfte ihm auf die Schulter. »Nur als Warnung, damit Sie nicht Ihr Herz an sie verschleudern. Es bedeutet ihr nichts.«
Kris war verwundert über die Offenheit und die Verbitterung. Und indirekt hatte sie ihn mit dem »nicht wählerisch« auch noch beleidigt. »Für eine Leibwächterin sollten Sie freundlich über die Schutzperson reden, oder? Ich dachte, sie ist Ihre Schwester?«
Durrick lachte freudlos auf und betrat die Kabine.
Der Lift brachte sie nach ganz unten.
Huntington-Singh stieg zuerst aus, Durrick, 23 und McFaiden liefen los. Kris wollte gerade folgen.
Da neigte sich Suede zu ihm. Ihr langes schwarzes Haar streifte seine Wange, und die Parfümwolke versetzte ihn in unglaubliche Erregung. »Hören Sie nicht zu sehr auf UNSERE Schwester«, flüsterte sie verführerisch. »Sie ist eifersüchtig.« Dabei berührte sie ihn am Arm und schenkte ihm wieder diese besondere Art von Blick, die ein Mann nur auf eine Weise verstehen konnte. Dann spazierte sie an ihm vorbei.
Überrascht folgte er ihr. Das war eindeutig. Er war gespannt, was bei dieser Mission noch alles geschehen würde. Sex stand auf seiner Liste ganz weit oben.
Zweite Szene
24. April 3042 a. D. [Erdzeit]
SYSTEM: UNBEKANNT
ORT: STELLARE FORSCHUNGSSTATION
SHIVA'S FORTRESS (IM BESITZ UOH EASTERN STARS,
GELEITET DURCH BANGASH INDUSTRIES)
Kris joggte nach dem Aufstehen durch die Cortés und klapperte ein Deck nach dem anderen ab. Den Lageplan hatte er sich auf DIN-A5 ausgedruckt und gegen den Schweiß in eine Plastikfolie gepackt. Er hatte keine Lust, das Computer-Pad mitzunehmen.
Eintausend Meter war das Schiff lang, drei gleich große Ebenen lagen übereinander, danach fächerte es im hinteren Drittel senkrecht auf. Von außen betrachtet erinnerte es grob an einen Keil.
Atmosphärenflugtauglich war es nicht, deswegen gab es drei Gleiter in verschiedenen Größen an Bord, mit denen die Crew auf Planetenoberflächen landen konnte. Kris hatte sie bereits inspiziert. Sie entsprachen den verschiedenen Simulationsmodellen, in denen er erfolgreich Flüge absolviert hatte. Auffällig fand er die überdimensionale Bewaffnung und die jeweils drei computergesteuerten Kampfdrohnen.
Gegen die Collies wird es nur bedingt helfen. Er kannte die Dossiers, die man über die gegnerischen Jäger geschrieben hatte und die einzig auf Beobachtung und der Auswertung von aufgezeichneten Gefechtsdaten stammten. Eine intakte Collie-Maschine hatte noch niemand erbeutet.
Momentan lief er auf der zweiten Ebene, in der sich die Triebwerke, Aggregaträume und Reaktoren befanden. Noch war es still. Über ihm waren heute die Gardeure und Betas eingezogen, wie er gesagt bekommen hatte; gesehen hatte er bisher keinen von ihnen.
Aus dem Seitengang tauchte plötzlich Durrick auf. Sie trug eine kurze Hose, ein Top und Turnschuhe, alles in Oliv. Zum ersten Mal sah er ihre Figur außerhalb eines Raumanzugs: sportlich, trainiert und genau richtig für eine Leibwächterin. Sie lief an ihm vorbei, nickte ihm zu.
Die Gelegenheit! »Na? Auch an Bord geschlafen?«, fragte er sie und spurtete, um auf gleiche Höhe zu gelangen.
»Nein.«
»Ah, Sie haben Ihre Schwester beschützt.« Kris hoffte, dass sie darauf einstieg. Als sie aber nichts erwiderte, redete er weiter: »Hatten Sie das ernst gemeint? Im Fahrstuhl?«
»Sicherlich.« Sie blieb stehen. Die unbedeckte Haut
Weitere Kostenlose Bücher