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Collector

Collector

Titel: Collector Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Collectors mit Betterday angerichtet hatten: Mit irgendeiner Substanz hatten sie den Sauerstoff in der Atmosphäre entzündet. Wenn er sich nicht sehr täuschte, hörte er vielstimmiges Tierjaulen und -geheul aus der Schiffsebene über ihm. Die Beta-Humanoiden ihrer Justifier-Einheit sahen offenbar das gleiche Programm.
    Nach einer Minute wurde erneut vorgespult.
    Das Feuer tobte unglaublich lange.
    Kris musste absurderweise an eine Schneekugel denken. Diese antiken kitschigen Halbkugeln, die damals aus Plastik gemacht waren, in deren Inneren sich Flüssigkeit und Flitter oder weiße Plastikschnipsel befanden, um Schnee vorzutäuschen. Genau daran erinnerte es: eine Schneekugel, in die man brennendes Plasma gefüllt hatte.
    Nach vier Stunden, sagte die Zeitangabe, verloschen die Flammen. Zurück blieb schwarzgrauer Rauch, der gefangen in der Atmosphäre umherwaberte.
    Gott, da unten will ich nicht gewesen sein. Die Collectors hatten klargemacht, was in ihren Augen keine schützenswerte Rasse war. In ihren Botschaften war immer die Rede davon, dass sie die Menschen vor der Veränderung ihrer DNA schützen wollten. Beta-Humanoide mussten nach ihrem Verständnis das Schlimmste sein, was es gab.
    Aber die Collectors waren noch nicht am Ende.
    Aus den Luken flog ein stadiongroßer Kubus, der rotierend in den Qualm eintauchte. Es dauerte im Vorlaufmodus weitere vier Stunden, und der Rauch verließ den Planeten! Erste Schlieren streckten sich zögernd in den Weltraum hinaus.
    »Experten gehen davon aus, dass die Collectors über Methoden verfügen, die die herkömmlichen Atmosphärenschichten auflösen können«, ertönte Vadors Off-Stimme. »Nach Vorlage der Satellitenbilder durch die FEC haben sich die Vereinten Humanen Raumfahrtnationen zu einem dringlichen Sicherheitstreffen noch in dieser Standardwoche verabredet.« Vador wurde wieder in seinem roten Raumanzug sichtbar. Die Kamera hielt unvermittelt auf seine Züge, und noch immer zeigte der Reporter Erschütterung. »Der Aufbau der Verteidigungsflotte wird vorangetrieben, wie ein Sprecher der VHR mitteilte. Unseren Informationen zufolge werden an einem geheimen Ort bereits erste Schiffe zusammengezogen. Gleichzeitig hat die Evakuierung von den Forschungsplaneten begonnen, die sich mit Aufzucht und Ausbildung von Beta-Humanoiden in großem Stil beschäftigen. Das war Salvador M. Ransom, Sternenreporter.« Der Bericht endete.
    Kris atmete durch. Unvermittelt war die Obhut nicht mehr eine Bedrohung, sondern eine Drohung.
    Jeder, der diese Bilder auf Starlook gesehen hatte, wusste, was Atmosphärenwelten geschehen konnte, wenn sie nicht den Ansprüchen der Fremden genügten oder sich gar der Obhut widersetzten.
    Und natürlich dachte Kris sofort an seine kleine, süße Tochter. Mit ihrer mutierenden Erbsubstanz ...
    Ausschuss für die Collies! Ihm wurde schlecht, und das lag nicht nur am Rotwein.
     

Dritte Szene
14. Januar- 3042 a. D. [Erdzeit]
    SYSTEM: DRUSCHBA
    PLANET: PUTIN (IM BESITZ DER FEC, RUSSLAND)
    DISTRIKT: VELJANORSK
    STADT: PUTINGRAD
     
    Bishopness Theresa stand im Abflugterminal des Raumhafens. Hinter ihr wartete ihre persönliche Assistentin, Deaconess Ralda, und schirmte sie ab. Um sie herum lärmten die Menschen, riefen durcheinander und drängten sich vor den Schotts. Sie wollten zu den Schiffen gelangen.
    Vor dem Durchgang waren zehn Collectors postiert, einschüchternd in Höhe und Breite. Zusätzliche Bewaffnung zu ihren Schwertern brauchten sie nicht einmal, sie hielten die Leute allein durch den Anblick der übergroßen Rüstungen auf Abstand.
    »Ich kann es nicht glauben«, sagte Theresa erschüttert und starrte zu den dartförmigen Jägern der
Smaller
-Klasse, die über das Flugfeld strichen und darauf achteten, dass keines der Schiffe startete. Auch nicht die Faith, ihr gepanzerter Frachter mit den vielen verschiedenen Extras. Die starke Bewaffnung war versteckt, um den friedlichen Charakter nach außen zu wahren, doch wenn Faith in Gefahr geriet, konnte sie mächtig austeilen. Aber das nützte nichts, wenn sich keine Crew an Bord befand.
    Beide Frauen trugen die enge schwarze Kleidung der CoS mit den hohen, weißen Stehkragen und den Rangabzeichen auf Rücken, Armen und Solarplexus, darüber schwarze Mäntel mit ebenfalls weißen Kragen. In ihrer dunklen Schlichtheit waren sie wiederum auffällig und lockten Beunruhigte an. Die Nähe zu Gott war plötzlich wieder gewünscht.
    »Bitte, bleiben Sie doch ruhig!« Ralda hielt immer wieder Menschen

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