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Collector’s Pack

Collector’s Pack

Titel: Collector’s Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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Gewissheit, dass seine kleine Schwester von nun an wieder in Ruhe würde schlafen können.

LIX
    13. Juli 2011, Via Corinaldo, Rom
    F ranz Laurenz sah immer noch das letzte Bild vor sich: Urs Bühler, sein ehemaliger Kommandant der Schweizergarde, der in einer Mönchskutte in einem Gang verschwand. Es dauerte einen Moment, bis Franz Laurenz begriff, dass die Nonnen und Priester im Raum ihn schweigend und abwartend ansahen.
    Laurenz räusperte sich. »Liebe Schwestern und Brüder«, begann er. »Peter Adam ist tot. Das Schwert, mit dem wir die Mächte der Hölle zurückschlagen wollten, ist zerbrochen. Wir stehen vor dem Ende aller Zeiten. Lasst uns beten.« Er kniete nieder und faltete die Hände. »Vater unser, der du bist im Himmel …«
    Nach dem Gebet ging er zurück nach unten in die kleine Wohnung, um allein zu sein. Erst dort gestattete er sich, etwas für ihn höchst Seltenes zu tun: zu weinen. Er ließ seiner Verzweiflung und seiner Trauer freien Lauf. Anschließend rief er Sophia an.
    »Was wirst du jetzt tun?«, fragte sie ihn nur, als er mit seinem Bericht fertig war.
    »Ich weiß es nicht, Sophia. Ich weiß es wirklich nicht.«
    Er hörte sie atmen.
    »Doch, du weißt es«, sagte sie schließlich. »Du musst Maria retten. Bring sie zurück.«
    Als Franz Laurenz nach einer weiteren Stunde wieder im zweiten Stock erschien, wandte er sich sofort an Yoko Tanaka. »Haben Sie inzwischen was über diese Insel in Nova Scotia?«
    »Ja.« Sie zog einen mehrseitigen Computerausdruck hervor. Auf der ersten Seite war ein Satellitenbild der Insel zu sehen. Sie hatte die Form einer Erdnuss.
    »Oak Island ist eine winzige Insel in der Mahone-Bucht«, sagte sie. »Nur eineinhalb Kilometer lang und etwa einen Kilometer breit. 1795 stieß der sechzehnjährige Holzfäller Daniel McInnis dort auf ein offenbar künstliches Loch im Boden. An einem Baum in der Nähe entdeckte er außerdem sonderbare Kerben und verrottete Seilreste. Das war seltsam, denn die Insel galt als unbewohnt. Daniel und seine Freunde begannen zu graben und schaufelten zunächst eine Lage Schieferplatten frei. Auch wieder ungewöhnlich, denn Schiefer gibt es nur auf dem Festland. In drei Metern Tiefe stießen sie dann auf eine Schicht von Holzstämmen, ordentlich verlegt und in den Seitenwänden verankert. Sie gruben weiter und fanden in sechs und neun Metern Tiefe weitere Lagen von Holzstämmen.«
    »Sonst nichts?«, fragte Laurenz, der aufmerksam zuhörte. Yoko Tanaka schüttelte den Kopf.
    »Jedenfalls gaben sie die Grabung auf. Erst 1804 unternahm Daniel McInnis einen neuen Versuch. In zwölf Metern Tiefe stieß er auf Kokosfasern, die nicht aus Kanada stammen konnten. Mit solchen Fasern wurden damals zerbrechliche Schiffsladungen gepolstert. Also nahm McInnis an, dass er auf den Piratenschatz von Captain Kidd gestoßen sei. Er grub also verbissen weiter und fand alle drei Meter diese Lagen von Baumstämmen. Bis er in dreißig Metern Tiefe wieder auf eine Schieferplatte stieß, auf der seltsame Zeichen eingeritzt waren.«
    »Was für Zeichen?«
    »Nächste Seite«, sagte Yoko Tanaka. Als Laurenz umblätterte, sah er die Zeichen, die McInnis gesehen und abgezeichnet hatte.

    »Das ist doch ein Teil des Zeichencodes aus Peters Tätowierung, den sie als Virus-DNA identifiziert haben!«, rief Laurenz verblüfft.
    Yoko Tanaka nickte. »Zwei Meter tiefer stieß McInnis auf einen Widerstand. Als er am nächsten Tag weitermachen wollte, hatte sich die Grube mit Wasser gefüllt, das sich nicht mehr abpumpen ließ. Die Grabung musste eingestellt werden. Erst vierzig Jahre später ging es weiter, diesmal bis sechsundzwanzig Metern Tiefe. Man fand weitere Kokosfasern, Holzteile und auch Metall. Außerdem bemerkte man, dass das Wasser in der Grube salzig war. Untersuchungen am Ufer der Insel ergaben, dass anscheinend der gesamte Küstenabschnitt künstlich angelegt war. Man entdeckte zahlreiche kastenförmige Entwässerungskanäle, die von dem Loch zum Ufer führten. Eine Art Drainagesystem, wie man später vermutete. Einem Frederic Blair gelang es 1897 bis in eine Tiefe von siebenundvierzig Metern weiterzubohren. Dort stieß er auf eine Zementschicht.
    Nach dem Ersten Weltkrieg trieb ein gewisser Mel Chapell dann weitere Schächte in die Erde rund um das Loch. Er vertrat auch als Erster die Theorie, dass die Inka die Grube angelegt hatten.«
    »Die Inka?«
    »Ja, Chapell war der Ansicht, dass die Inka einen gewaltigen Goldschatz dort versteckt hatten, den sie

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