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Collector’s Pack

Collector’s Pack

Titel: Collector’s Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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Da steht es!«
    Bonifatio schob ihm das iPad wieder über den Tisch zurück.
    »Das kann alles niemals von Seiner Heiligkeit stammen!«
    »Natürlich nicht! Irgendwer hat den privaten E-Mail-Account Seiner Heiligkeit gehackt. Da wird ein Putsch vorbereitet, sag ich dir. Und zwar direkt aus dem Umfeld des Papstes heraus.«
    »Du musst ihn unbedingt informieren, Anselmo.«
    »Bist du wahnsinnig? Um einen Termin bei Seiner Heiligkeit zu bekommen, muss ich mindestens drei Leuten erklären, um was es geht. Was, wenn einer von denen da mit drin hängt? Das ist lebensgefährlich! Außerdem – wenn ich mich zu früh an den Papst wende, bringe ich ihn womöglich auch in Lebensgefahr! Scheiße, Bonifatio, ich weiß nicht, was ich tun soll!«
    »Beruhige dich!« Bonifatio legte Anselmo eine Hand auf den Arm. Eine Berührung wie ein elektrischer Schlag. Oder der Atem eines Engels.
    »Mit wem hast du sonst noch darüber gesprochen?«
    »Mit niemandem.«
    »Könnte jemand mitbekommen haben, dass du dir diese Dateien kopiert hast?«
    Anselmo schüttelte den Kopf. »Ich hab die Protokolle gelöscht. Niemand weiß, dass ich was kopiert habe.«
    »Gut.« Bonifatio lächelte Anselmo aufmunternd an. »Ich weiß, was wir tun.«
    »Wir?«
    »Schau mich nicht so an, Anselmo! Du hast mich in diese Scheiße mit reingezogen, also helf ich dir. Du bist doch mein … ich meine, ich helf dir einfach, okay?«
    Anselmo nickte froh. Bonifatios Stimme klang weich und zuversichtlich. Der Trost, der ihn während der Mittagshore nicht erreicht hatte, senkte sich nun auf Anselmo herab wie eine warme, schützende Decke. Es gab Hoffnung. Erleichtert, seine furchtbare Entdeckung mit einem geliebten Menschen teilen zu können, lehnte sich Anselmo zurück.
    Bonifatio nahm sein Handy und tippte eine Nachricht.
    »Was machst du da?«
    »Ich nehme Kontakt mit jemandem auf, der uns helfen kann.«
    »Was?«, rief Anselmo, und die Leute an den Nachbartischen drehten sich zu ihnen um. »Hey, lass das, um Himmels willen!«
    Bonifatio sah ihn an. »Vertraust du mir?«
    »… Ja. Ich meine … ja, klar.«
    »Dann vertrau mir auch.«
    Bonifatio tippte seine Nachricht zu Ende.
    »Wer ist es?«
    Bonifatio zuckte mit den Schultern. »Wir haben alle unsere kleinen Geheimnisse. Jetzt lernst du eines von meinen kennen. Er ist sehr einflussreich. Er ist der Richtige.«
    Bei Anselm meldete sich die Eifersucht, und bei Bonifatio das Handy mit einem kurzen Piep. Er las die Nachricht, löschte sie und erhob sich.
    »Er erwartet uns.«
    Sie verließen den Vatikan durch die Petrianus-Pforte und nahmen eines der wartenden Taxis. Bonifatio nannte eine Adresse und schwieg ansonsten.
    »Wo fahren wir hin?«, traute sich Anselmo irgendwann zu fragen, als sie die Innenstadt bereits hinter sich gelassen hatten und durch einen reizlosen Außenbezirk fuhren. Statt einer Antwort nahm Bonifatio Anselmos Hand und drückte sie. Grund genug für Anselmo, die Wärme der geliebten Hand einfach nur schweigend zu genießen.
    Wenig später erreichten sie ein Gewerbegebiet am äußeren Stadtrand. Das Taxi bog in eine ungepflasterte Seitenstraße ein und hielt vor einem Tor, hinter dem eine schmucklose Lagerhalle zu erkennen war. Kein Firmenschild war zu sehen, nicht einmal ein Auto, das vor der Halle parkte. Bonifatio schien den Ort zu kennen, denn er führte Anselmo ohne Zögern durch eine unverschlossene Seitentür in die Halle.
    Die Halle war so gut wie leer. Anselmo erkannte nur gestapelte und mit Folie verschweißte Plastikkanister auf Europaletten in einer Ecke. Am Ende der Halle gab es eine weitere Tür nach draußen.
    »Wir warten.« Bonifatios sonst so weiche Stimme klang jetzt seltsam rau, fiel Anselmo auf. Er wirkte auch angespannter als vorhin und hielt nicht mehr Anselmos Hand.
    Anselmo gefiel das nicht. Er hörte Motorengeräusche von draußen. Ein Wagen hielt vor der Halle. Türen wurden geöffnet und wieder zugeschlagen. Anselmo sah Bonifatio an und wusste plötzlich, wer der nächtlichen Cyberattacke Tür und Tor geöffnet hatte. Er zögerte nicht mehr, wandte sich um und rannte los. Er hörte Bonifatio hinter sich erst aufschreien und dann loslaufen.
    Anselmo war ein guter Läufer und schaffte die zwanzig, dreißig Meter bis zur hinteren Tür in wenigen Sekunden. Aber die Tür war zu.
    Er rüttelte panisch an der Eisentür, als Bonifatio ihn von hinten packte und zu Boden riss.
    »Du mieses Stück Scheiße!« Anselmo schlug um sich, aber Bonifatio war stärker. Seine Hände, die

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