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Collins, Suzanne

Collins, Suzanne

Titel: Collins, Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Flammender Zorn (Die Tribute von Panem Bd 3)
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Abgeschossenwerden. Wenn er zu sehr
abmagert, kann ich wohl ein paar Innereien für ihn abzwacken - vorausgesetzt,
meiner nächsten Bitte wird entsprochen.
    »Ich will jagen. Zusammen mit Gale. Draußen im Wald«, sage
ich. Allgemeines Schweigen.
    »Wir werden nicht weit gehen. Wir benutzen unsere eigenen
Bogen. Und das Fleisch bekommt ihr für die Küche«, ergänzt Gale.
    Bevor irgendjemand Nein sagen kann, rede ich schnell weiter.
»Ich ... ich kann einfach nicht atmen, wenn ich so eingeschlossen bin ... Ich
würde schneller werden, besser, wenn ich ... jagen könnte.«
    Plutarch hebt an, um uns die Nachteile darzulegen, die Gefahren,
die zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen, das Risiko einer Verletzung, doch Coin
unterbricht ihn. »Nein. Lasst sie. Zieht von ihrer Trainingszeit täglich zwei
Stunden ab. Vierhundert Meter Radius. Mit Funkgeräten und Aufspürringen an den
Knöcheln. Was noch?«
    Ich überfliege meine Liste. »Gale. Ich brauche ihn an
meiner Seite.«
    »Wie, an deiner Seite? Abseits der Kameras? Die ganze
Zeit? Möchtest du ihn als deinen neuen Geliebten präsentieren?«, fragt Coin.
    Ich spüre keine Niedertracht in ihrer Stimme - im
Gegenteil, ihre Worte sind geradezu nüchtern. Aber mir klappt trotzdem die
Kinnlade runter. »Was?«
    »Ich denke, wir sollten die Romanze so laufen lassen wie
bisher. Wenn seine Geliebte sich so schnell von Peeta abwendet, könnten die
Zuschauer sie weniger sympathisch finden«, sagt Plutarch. »Zumal sie ja
glauben, dass sie sein Kind im Leib trägt.«
    »Einverstanden. Und bei den Fernsehauftritten kann man
Gale einfach als Gefolgsmann der Rebellen darstellen. Ist das in Ordnung?«,
fragt Coin. Ich starre sie nur an. Ungeduldig wiederholt sie ihre Frage. »Was
Gale betrifft. Reicht das?«
    »Wir können ihn problemlos als deinen Cousin einbauen«,
meint Fulvia.
    »Wir sind aber keine Cousins«, sagen Gale und ich gleichzeitig.
    »Das wissen wir, aber um den Schein zu wahren, sollten wir
vor der Kamera weiter so tun, als ob«, sagt Plutarch. »Sobald die Kameras aus
sind, gehört er dir allein. Noch was?«
    Der Verlauf der Unterhaltung hat mich völlig verunsichert.
Die Interpretation, dass ich Peeta so bereitwillig loswerden will, dass ich in
Gale verliebt bin, dass alles nur geschauspielert war. Meine Wangen brennen.
Allein die Vorstellung, dass ich unter den gegebenen Umständen einen einzigen
Gedanken daran verschwenden könnte, wer als mein Geliebter präsentiert werden
soll, ist erniedrigend. Ich bin so verärgert, dass ich mit der größten
Forderung herausplatze. »Wenn der Krieg vorbei ist, also wenn wir gewonnen
haben, dann wird Peeta begnadigt.«
    Totenstille. Ich merke, wie Gales Körper sich verkrampft.
Vermutlich hätte ich ihm doch vorher Bescheid sagen sollen, aber ich war mir
nicht sicher, wie er darauf reagiert hätte. Weil es ja um Peeta ging.
    »Es wird keine Strafe gegen ihn verhängt«, fahre ich fort,
und dabei kommt mir ein neuer Gedanke. »Das Gleiche gilt für die anderen
gefangenen Tribute, Johanna und Enobaria.« Ehrlich gesagt ist Enobaria, meine
grausame Gegnerin aus Distrikt 2, mir herzlich egal. Ich kann sie nicht leiden,
aber ich finde es trotzdem nicht richtig, sie außen vor zu lassen. »Nein«, sagt
Coin kategorisch.
    »Doch«, schieße ich zurück. »Es ist nicht ihre Schuld,
dass ihr sie in der Arena zurückgelassen habt. Wer weiß, was das Kapitol mit
ihnen anstellt?«
    »Sie werden wie alle Kriegsgefangenen vor Gericht gestellt
und entsprechend ihrem Urteil behandelt«, sagt sie.
    »Ihr werdet ihnen Straffreiheit garantieren!« Ich springe
auf und spreche mit kräftiger, tönender Stimme. »Und Sie persönlich werden das
vor der gesamten Bevölkerung von Distrikt 13 und den Überlebenden aus 12
zusichern. Bald. Noch heute. Und das wird für spätere Generationen aufgezeichnet.
Sie und Ihre Regierung werden persönlich für die Sicherheit der Tribute
garantieren oder Sie können sich einen anderen Spotttölpel suchen!«
    Einen Augenblick lang hängen meine Worte in der Luft.
    »Bingo!«, raunt Fulvia Plutarch zu. »Genau so brauchen wir
sie. Dann noch das Kostüm, Geballer im Hintergrund, ein bisschen Qualm.«
    »Ja, genau so wollen wir sie haben«, flüstert Plutarch zurück.
    Am liebsten würde ich ihnen einen wütenden Blick zuwerfen,
aber ich spüre, dass es ein Fehler wäre, Coin aus den Augen zu lassen. Sie
kalkuliert still die Kosten meines Ultimatums, wiegt sie gegen meinen möglichen
Wert ab.
    »Was meinen Sie,

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