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Collins, Suzanne

Collins, Suzanne

Titel: Collins, Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Flammender Zorn (Die Tribute von Panem Bd 3)
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haben doch Beetee. Vor etwa zehn Jahren hat er das unterirdische
Leitungsnetz, über das die Sendungen übertragen werden, von Grund auf neu
gestaltet. Er ist guter Hoffnung, dass wir es schaffen. Aber natürlich brauchen
wir erst mal etwas, das wir senden können. Und deshalb, Katniss, wartet jetzt
das Studio auf dich.« Plutarch wendet sich an seine Assistentin. »Fulvia?«
    »Plutarch und ich haben lange überlegt, wie wir es am
besten angehen, und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir dich, unsere
Rebellenführerin, von außen nach innen aufbauen. Das heißt, dass wir zunächst
einen möglichst aufregenden Spotttölpel-Look finden und danach dann deine
Persönlichkeit so herausarbeiten, dass du seiner auch würdig bist!«, sagt sie
strahlend.
    »Ihr habt ihre Uniform doch schon«, wirft Gale ein.
    »Ja, aber ist sie abgerissen und blutverschmiert? Glimmt
darin das Feuer der Rebellion? Wie schmuddelig darf sie sein, ohne dass die
Leute sich angewidert abwenden? So oder so, sie muss etwas verkörpern. Denn
das«, Fulvia tritt rasch auf mich zu und rahmt mit den Händen mein Gesicht ein,
»das allein wird es kaum bringen.« Reflexhaft ziehe ich den Kopf zurück, aber
da ist sie schon dabei, ihre Sachen zusammenzuraffen. »Wir haben noch eine
weitere kleine Überraschung für euch. Kommt, kommt.«
    Fulvia winkt uns zu sich, und Gale und ich folgen ihr und
Plutarch in den Flur.
    »Gut gemeint, aber echt taktlos«, flüstert Gale mir ins
Ohr.
    »Willkommen im Kapitol«, forme ich mit den Lippen. Doch
Fulvias Worte lassen mich kalt. Ich halte mich lieber an das Skizzenbuch und
gestatte mir ein wenig Optimismus. Es muss die richtige Entscheidung sein. Wenn
Cinna es so wollte.
    Wir betreten einen Aufzug und Plutarch geht seine Notizen
durch. »Mal sehen. Einheit drei-neun-null-acht.« Er drückt auf einen Knopf mit
einer 39 darauf, aber nichts passiert.
    »Du brauchst den Schlüssel«, sagt Fulvia.
    Plutarch zieht einen Schlüssel an einer dünnen Kette unter
dem Hemd hervor und steckt ihn in einen Schlitz, der mir zuvor nicht
aufgefallen war. Die Türen schließen sich. »Aha, jetzt aber!«
    Der Aufzug fällt zehn, zwanzig, dreißig Ebenen nach unten.
    Dass Distrikt 13 so tief reicht, habe ich nicht gewusst.
Die Türen öffnen sich auf einen weiträumigen weißen Korridor mit einer Reihe
roter Türen, die im Vergleich zu den grauen der oberen Geschosse fast dekorativ
wirken. Jede ist deutlich mit einer Zahl beschriftet. 3901,
3902, 3903 ...
    Ich schaue rasch zurück auf den sich schließenden Aufzug
und sehe, wie sich ein Metallgitter vor die Türen schiebt. Als ich wieder nach
vorn blicke, ist plötzlich ein Wachmann aus einem der Räume am anderen Ende des
Korridors aufgetaucht. Während er auf uns zumarschiert, schließt sich irgendwo
hinter ihm unhörbar eine Tür.
    Plutarch geht ihm entgegen und hebt die Hand zum Gruß, wir
anderen folgen. Mir ist unwohl hier unten. Nicht nur wegen der doppelt
gesicherten Aufzugtüren oder der Platzangst, die einen so weit unter der Erde
beschleicht, oder wegen des beißenden Gestanks nach Desinfektionsmittel. Ein
Blick in Gales Gesicht bestätigt mir, dass er genauso empfindet.
    »Guten Morgen, wir suchen ...«, hebt Plutarch an.
    »Sie haben sich im Stockwerk geirrt«, sagt der Wachmann
schroff.
    »Tatsächlich?« Plutarch sieht noch einmal in seinen
Unterlagen nach. »Aber ich habe hier doch drei-neun-null-acht stehen.
Vielleicht könnten Sie mal anrufen und ...«
    »Ich fürchte, ich muss Sie bitten, sofort zu gehen. Für Unstimmigkeiten
bei der Nummerierung ist das Hauptbüro zuständig«, sagt der Wachmann.
    Raum 3908 liegt direkt vor uns. Nur ein paar Schritte entfernt.
An der Tür - eigentlich an allen Türen - scheint etwas zu fehlen. Die Klinke.
Vermutlich handelt es sich um eine Schwingtür wie die, aus der der Wachmann
eben gekommen ist.
    »Wo war das noch mal?«, fragt Fulvia.
    »Das Hauptbüro befindet sich auf Ebene 7«, sagt der Wachmann
und breitet die Arme aus, um uns zurück zum Aufzug zu treiben.
    Aus Raum 3908 dringt ein Geräusch. Kaum hörbar. Ein Laut,
wie ihn vielleicht ein verängstigter Hund machen würde, der nicht geschlagen
werden will - nur viel zu menschlich und vertraut. Ich tausche einen kurzen
Blick mit Gale, aber er ist lang genug, wenn zwei Menschen so miteinander
vertraut sind wie wir. Unter Mordsgetöse lasse ich dem Wachmann Cinnas
Skizzenbuch vor die Füße fallen. Sobald er sich danach bückt, bückt sich auch
Gale, und zwar so, dass sie

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