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Colombian Powder

Colombian Powder

Titel: Colombian Powder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone A. Siegler
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mir endlich, was los ist!«
    »Ich werde beschattet. Ich meine, ganz sicher bin ich nicht, aber wahrscheinlich ist es so«, antwortete sie und sah sich gleichzeitig in alle Richtungen um. »Deswegen bin ich auch nicht zum Flughafen gekommen. Egal wohin ich fahre, ständig klebt mir eine Karre am Heck.«
    »Bist du sicher, dass du dir das nicht einbildest?« Nina sah sie zweifelnd an. »Wer sollte dich beschatten? Etwa Ramons Leute?«
    Beate schüttelte den Kopf. »Bestimmt nicht. Vielleicht Feinde von ihm oder wer auch immer. Die denken wahrscheinlich, wir haben den Koks und wollen uns den vielleicht abnehmen. Bei acht Millionen kein Wunder.«
    »Wo sollen wir denn jetzt hin?« Nina zog die Schultern hoch und sah sich beklommen um.
    »Ich habe den Wagen drüben am Orankesee geparkt.«

    Der Parkplatz des Strandbades war bis auf Beates BMW leer. Dennoch lauschten sie angestrengt auf Motorengeräusche oder Schritte, bevor Beate den Zündschlüssel drehte. Es war kein Laut zu vernehmen. Friedlich lag die trostlose Gegend da. Beate bog auf die Straße ein und fuhr durch ein Wohngebiet, das noch im Schlummer lag. Erst auf der Stadtautobahn Richtung Süden lockerte sich ihr Griff um das Lenkrad. Sie streifte Nina mit einem Seitenblick.
    »Es ist doch alles nach Plan gelaufen, oder?«
    »Also …«, setzte Nina an und holte tief Atem. Endlich konnte sie sich alles von der Seele reden.
    In diesem Moment kreischte Beate unvermittelt auf. »Shit! Siehst du den Wagen hinter uns?«
    Nina drehte sich um und erkannte einen dunkelblauen Kombi.
    »Das sind die Typen, die mich verfolgen. Verdammter Mist!«
    »Was jetzt?«
    »Wir müssen sie irgendwie abhängen. Und dann werde ich Ramon anrufen.«
    Beate bog bei der nächsten Ausfahrt ab und fuhr eine Weile kreuz und quer durch den Stadtteil.
    Der Kombi klebte wie eine Zecke an ihrem Wagen.
    »Wie werden wir diese Penner nur wieder los?«, rief Nina verzweifelt und versuchte gleichzeitig den beängstigenden Verdacht zu ignorieren, der allmählich in ihr aufstieg.
    »Wir müssen die Stadt verlassen«, entschied Beate und setzte den Blinker rechts, bog aber dann beinahe im rechten Winkel nach links ab.
    Im nächsten Moment trat sie ohne Vorwarnung das Gaspedal voll durch. Nina musste sich am Sitz festklammern, um nicht nach vorne geschleudert zu werden.
    »Bist du übergeschnappt?«, keuchte sie und wagte kaum aus dem Fenster zu schauen. Dennoch stach ihr das blinkende Licht ins Auge, das vom nassen Asphalt reflektiert wurde, und ein Blick in den Rückspiegel zeigte ihr, dass ihre Verfolger ein Blaulicht auf das Dach gesetzt hatten. Das würden Ramons Mitbewerber vermutlich nicht tun – soviel war nun auch Nina klar.
    Der BMW schoss die Straße entlang und schlitterte um eine Kurve, dass die Reifen nur so quietschten. Nun befanden sie sich mitten in einer verkehrsberuhigten Zone mit Geschwindigkeitsbeschränkung und künstlichen Bodenwellen.
    »So eine Scheiße!«, brüllte Beate und riss das Steuer gerade noch vor der ersten Erhebung herum. Sie rasten durch eine Querstraße, an deren Ende es nur rechts und links weiterging. Geradeaus versperrte ein hoher Holzzaun die Sicht.
    »Komm schon, Baby!«, flehte Beate ihren Wagen an, und Nina hielt die Luft an, als die Kreuzung auf sie zugeflogen kam. Beate trat voll auf die Bremse um die Kurve zu schaffen, aber das Heck des BMW schlug auf dem nassen Asphalt aus wie ein junges Fohlen.
    Ninas Welt geriet krachend aus den Fugen, drehte sich wie im Schleudergang, um urplötzlich in einem Standbild zu erstarren. Glas splitterte und Blech schepperte – der BMW hatte mit einem Schlag ein neues Aussehen erhalten. Verwundert betrachtete Nina das Gartenhaus vor ihrer Nase, von dem das Auto einen Teil der Balustrade niedergemäht hatte.
    Nina tastete kurz ihren Körper ab und stellte erleichtert fest, dass sie bei dem Unfall scheinbar heil geblieben war. Anders jedoch Beate, die vornübergebeugt im Sicherheitsgurt hing und weder auf Ninas Rufe noch auf ihre Berührung reagierte. Aus einer Platzwunde an der Stirn, mit der sie auf dem Lenkrad aufgeschlagen war, sickerte Blut.
    Plötzlich wurde die Umgebung in blitzendes Blaulicht getaucht, und der gellende Ton der Polizeisirene war nicht mehr zu überhören.
    Fassungslos starrte Nina auf das große Loch, das der BMW in den Holzzaun gerissen hatte.
    Dahinter tauchten Gestalten auf, und Ninas Kopf durchzuckte schlagartig ein greller Blitz.
    Sie registrierte kaum, was mit ihr geschah, als sie die Autotür

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