Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Colours of Love - Entblößt: Roman (German Edition)

Colours of Love - Entblößt: Roman (German Edition)

Titel: Colours of Love - Entblößt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
Vom Netzwerk:
noch nicht entschieden«, sagt er, und ich seufze innerlich.
    Es beruhigt mich zwar, dass Jonathan die Situation anscheinend wirklich im Griff hat und kontrolliert, aber ein klares Nein wäre mir trotzdem lieber gewesen. Bei dem Gedanken, dass Jonathan den Japaner wieder zurück in sein Leben lassen könnte – wenn auch nur geschäftlich –, ist mir nämlich immer noch nicht wohl.
    Die beiden hat während der vergangenen Jahre viel mehr verbunden als nur das Geschäftliche. Nach allem, was ich jetzt weiß, war Yuuto vermutlich lange eine Art Vaterfigur für Jonathan, an der er sich orientiert hat, nachdem sein eigener Vater in dieser Hinsicht ein Totalausfall war. Ich verstehe jetzt sogar, warum dessen kühle, emotionslose Art Jonathan, der mit seiner Trauer und seinen Schuldgefühlen zu kämpfen hatte, so attraktiv erschienen sein muss. Und auch wenn ich mir sehr wünsche, dass Jonathan diesen Teil seines Lebens endgültig hinter sich gelassen hat, fürchte ich immer noch, er könne beschließen, Yuutos Lebensstil wäre einfacher und damit erstrebenswerter als eine Zukunft mit mir.
    Jonathan zieht mich wieder an sich und küsst meinen Hals, was meine Knie ganz weich macht.
    »Und wo warst du nun?«, will er wissen, während er den obersten Knopf meiner Bluse öffnet. »Was gab es so Wichtiges, dass du deine Mittagspause einfach vorgezogen hast, ohne den Chef darüber zu informieren?«
    Ich schlucke, weil ich weiß, dass ihm die Antwort nicht gefallen wird. Aber ich muss es ihm sagen – und ich bringe es besser hinter mich.
    »Ich war bei deinem Vater.«
    Jonathan erstarrt, und der ungläubige Ausdruck, der zuerst auf seinem Gesicht steht, weicht sehr schnell einem misstrauischen.
    »Vater ist in London?«
    Ich nicke. »Er hat mich um ein Treffen gebeten.«
    Jonathan lässt mich abrupt los und entfernt sich von mir, geht zurück zu seinem Schreibtisch. Kurz davor bleibt er jedoch wieder stehen und dreht sich – jetzt wütend – zu mir um.
    »Und was wollte er? Lass mich raten – er hat dir gesagt, dass du mich zur Vernunft bringen sollst, damit ich mich endlich meinen Pflichten als künftiger Earl stelle? Damit du mich zurückholst an den Platz, den das Leben für mich vorgesehen hat?«
    Jedes seiner Worte trieft vor Sarkasmus, aber letztlich treffen seine Aussagen natürlich den Kern: Sein Vater will, dass er zurückkommt. Nur dass die Beweggründe des Earls ganz andere sind, als Jonathan mich und alle andere glauben machen will. Und ich habe diesmal nicht vor, ihn damit durchkommen zu lassen. Er muss sich endlich der Wahrheit stellen.
    Ich schüttele den Kopf. »Nein. Er hat Probleme, Jonathan. Lockwood Manor ist überschuldet und jetzt droht die Zwangsversteigerung. Er möchte, dass du ihm hilfst.«
    Jonathan schnaubt. »So was Ähnliches habe ich mir schon gedacht. Und da schickt er dich vor? Warum? Traut er sich nicht, mir das selbst zu sagen?«
    »Nein, tut er nicht«, sage ich, aggressiver als ich eigentlich will, weil er plötzlich so heftig reagiert. »Es hätte ja auch keinen Zweck, du hörst ihm ja nicht zu. Du verteufelst ihn jedes Mal sofort, bevor er eine Chance hat, dir etwas zu erklären. Deshalb hat er mich gebeten, es dir zu sagen und dich zu bitten, ihm zu helfen.«
    »Okay, gut«, sagt er, und ich sehe ihm an, dass gar nichts gut ist. »Das können wir abkürzen. Teil ihm einfach mit, dass ich abgelehnt habe. Ich werde keinen Cent für Lockwood Manor ausgeben und wünsche demjenigen, der es ersteigert, viel Glück mit dem alten Kasten.«
    Er bebt jetzt richtig vor Wut. Die Tatsache, dass der Earl über mich eine Verbindung zu ihm herstellen will, scheint ihn auf eine ganz neue Art zu treffen und extrem aufzuregen.
    Ich atme tief durch. »Jonathan, der ›Kasten‹ repräsentiert die Geschichte deiner Familie. So etwas hat nicht jeder, das ist etwas Wertvolles, das solltest du nicht einfach wegwerfen – schon gar nicht, wenn du die Möglichkeit hast, es zu bewahren.«
    »Es ist nicht deine Geschichte, also geht es dich gar nichts an, was ich wegwerfe und was nicht.« Er schüttelt den Kopf, so als müsste er dringend etwas sehr Lästiges aus seinem Kopf vertreiben, dann starrt er mich wieder an – bereit zum Angriff. Wie ein Tiger, den man in die Enge getrieben hat. »Wieso ist diese ganze Sache mit meinem Vater so verdammt wichtig für dich, Grace? Warum mischst du dich da ein? Kannst du das Thema nicht endlich in Ruhe lassen?«
    »Nein, kann ich nicht. Weil ich es falsch finde, dass du

Weitere Kostenlose Bücher