Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Colours of Love - Entblößt: Roman (German Edition)

Colours of Love - Entblößt: Roman (German Edition)

Titel: Colours of Love - Entblößt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
Vom Netzwerk:
in die obere Etage. Er führt uns in eine wunderschöne Suite, die durch die freigelegten alten Deckenbalken, die in das Design des Zimmers integriert sind, besonders großzügig und trotzdem gemütlich wirkt. Während Jonathan dem Pagen ein Trinkgeld gibt und ihn wegschickt, sehe ich mich um.
    Die Einrichtung unterscheidet sich nicht vom Rest des Hauses, auch hier sind die Möbel modern und geschmackvoll und geben dem Raum ein zeitgemäßes Flair. Der Wohnbereich wird von einer mit grünem Stoff bezogenen Sitzgruppe dominiert, von der aus man durch das große Panorama-Fenster einen herrlichen Ausblick auf die Landschaft hat, und das breite Pfosten-Bett im Schlafbereich sieht einladend aus. Sehr einladend.
    Doch Jonathan beachtet das alles gar nicht, sondern wirkt abwesend. Mit nachdenklichem Gesicht steht er mitten im Raum und blickt nach draußen. Erst, als ich zu ihm trete, scheint er mich wieder zu registrieren.
    »Wieso hast du mich nicht vorgestellt?«, will ich wissen, weil ich immer noch ein bisschen sauer darüber bin.
    »Habe ich das nicht? Tut mir leid.«
    Sein Blick geht wieder zum Fenster, und ich stehe unschlüssig neben ihm und kaue auf meiner Unterlippe. Dieser verdammte Kerl sieht tatsächlich so zerstreut und gedankenverloren – so abgelenkt – aus, dass ich ihm glauben könnte, dass er es vergessen hat. Wenn ich das wollte.
    Er sieht mich an. »Wie findest du es?«
    »Was – Irland oder das Hotel?« Ich bin nicht sicher, was er meint.
    »Das Haus.«
    »Extrem schön.« Die Unterscheidung leuchtet mir zwar nicht ganz ein – das Hotel ist doch das Haus, oder nicht? –, aber es ist in jedem Fall eine echte Perle.
    Jonathan nickt schweigend und geht weg von mir weg, zum Fenster hinüber, starrt dort mit vor der Brust verschränkten Armen weiter in die Ferne.
    Unsicher betrachte ich seinen Rücken, die angespannte Linie seiner Schultern. Bis gerade eben war noch alles gut – und plötzlich ist er so komisch. Total verschlossen und fast abweisend. Ich verstehe das einfach nicht, und es führt mir vor Augen, wie wenig ich ihn kenne und einschätzen kann.
    Aber du wolltest ihn ja kennenlernen, erinnere ich mich, und hole tief Luft. Dann gehe ich zu ihm, schlinge die Arme seitlich um ihn und schmiege den Kopf an seine Schulter. Eindeutig überrascht von meiner plötzlichen Nähe löst er seine vor der Brust verschränkten Arme, was ich ausnutze, um mich weiter vor ihn zu schieben. Ihm bleibt gar nichts anderes übrig, als die Arme um mich zu legen, sodass wir eng umschlungen voreinander stehen.
    »Was ist los mit dir?«, frage ich. »Wieso bist du auf einmal so … anders?«
    Mit klopfendem Herzen warte ich auf seine Antwort.
    »Ich war lange nicht mehr hier«, murmelt er, so als wäre das eine Erklärung, und bevor ich eine Chance habe nachzufragen, presst er mich plötzlich dicht an sich und verschließt meinen Mund mit einem Kuss, der mir den Atem nimmt.
    Es hat etwas Heftiges, fast Verzweifeltes, wie er mich jetzt hält, und die Leidenschaft, mit der er mich küsst, überrollt mich und lässt mich untergehen. Aber ich gehe gerne unter, glücklich darüber, dass ich ihn wieder erreichen kann, dass er sich nicht mehr vor mir zurückzieht.
    Plötzlich habe ich keinen Boden mehr unter den Füßen und schlinge instinktiv die Arme um Jonathans Hals. Er hat mich hochgehoben und trägt mich zum Bett, küsst mich weiter, und noch während er geht, fange ich an, sein Hemd aufzuknöpfen, begierig darauf, seine warme Haut zu spüren.
    Doch als wir nur noch zwei Schritte vom Bett entfernt sind, klopft es plötzlich.
    »Verdammt!« Außer Atem unterbricht Jonathan unseren Kuss, verharrt jedoch mit seinem Mund dicht vor meinem. »Wenn das so weiter geht mit den Störungen, dann entführe ich dich auf eine einsame Insel.«
    Sein Blick ist verhangen, und ich kann sehen, wie schwer es ihm fällt, mich freizugeben. Doch er tut es, weil es noch mal klopft, lässt mich runter. Hastig richte ich meine Sachen, und Jonathan schließt sein Hemd wieder, bevor er mit ziemlich viel Frust in der Stimme »Herein«, ruft.
    Mrs O’Leary öffnet die Tür und sieht – wieder lächelnd – ins Zimmer.
    »Entschuldigen Sie die Störung, Sir. Ich wollte mich nur erkundigen, ob Sie nach der Reise vielleicht Hunger haben?«
    Fragend sieht Jonathan mich an. »Willst du was essen?«
    Ich zögere mit der Antwort. Eigentlich will ich vor allem Jonathan. Ich möchte da weitermachen, wo wir gerade aufgehört haben. Aber da ich heute nur

Weitere Kostenlose Bücher