Colours of Love - Entblößt: Roman (German Edition)
das Gefühl genießen, dass wir miteinander vereint sind, dass uns jetzt nichts mehr trennt. Er hält mit einer Hand meinen Rock hoch und legt die andere über meine Brust, klemmt den einen Nippel zwischen Zeigefinger und Mittelfinger ein und zieht leicht daran. »Kein Wort«, flüstert er noch einmal rau an meinem Ohr, dann fängt er an, sich zu bewegen.
Ich stehe sofort in Flammen, überlasse mich ganz seinem Rhythmus, von dem ich weiß, dass er wunderbare Gefühle in mir wecken wird. Es geht schnell, fast zu schnell. Die Spannung, die sich während des Essens zwischen uns aufgebaut hat, entlädt sich heftig zwischen uns, schickt Blitze durch meinen Körper und macht es mir immer schwerer, ruhig zu bleiben.
Auch Jonathans Bewegungen werden heftiger, und ich lehne den Kopf gegen seine Schulter zurück und komme ihm bei seinen Stößen entgegen, biege meinen Rücken durch, damit er mich noch tiefer und härter nehmen kann.
Mein Kleid ist mir jetzt total egal, genau wie sein Frack und der Ball, auf den wir gleich wieder zurückmüssen, weil ich spüre, wie der Orgasmus sich gewaltig in mir aufbaut. Auch Jonathan steht kurz davor, das zu tun, was er eben angekündigt hat, das spüre ich. Doch plötzlich hält er inne und als ich protestieren will, legt er mir erneut die Hand über den Mund.
»Still. Da ist jemand.«
Und dann höre ich die Geräusche auch. Sie kommen aus dem Nebenzimmer. Jemand bewegt sich im Arbeitszimmer des Earls und ein schwacher Lichtschein ist jetzt unter der Tür sichtbar.
Hastig zieht Jonathan sich aus mir zurück und küsst mich bedauernd auf den Hals, streift meinen Slip wieder hoch und richtet Rock, BH und Oberteil – alles innerhalb von wenigen Augenblicken. Bevor ich wirklich begreife, was passiert, hält er mich wieder vollständig bekleidet im Arm und starrt auf die Tür in der Erwartung, dass gleich jemand das Zimmer betreten wird.
Seine Reflexe sind wirklich bewundernswert, denke ich, immer noch ganz benebelt von dem Verlangen, das nur ganz sanft in mir abebbt. Er bringt mich immer wieder in solche Situationen, aber er holt mich auch wieder raus, wenn’s brenzlig wird.
Die Tür bleibt zu, auch Minuten später noch, aber man hört nach wie vor jemanden im Arbeitszimmer rumoren.
»Dein Vater?«, hauche ich ihm so leise wie ich kann ins Ohr.
Er nickt und bleibt weiter mit mir im Arm stehen, macht keine Anstalten, die Gunst der Stunde zu nutzen und zu verschwinden, solange man uns noch nicht entdeckt hat. Offenbar hofft er, dass der Earl wieder geht und uns hier nicht entdeckt, damit wir beenden können, was wir angefangen haben.
Ich weiß nicht, denke ich, während wir weiter mit angehaltenem Atem auf die Geräusche aus dem Nebenzimmer lauschen. Es klingt fast, als würde derjenige auf der anderen Seite der Tür auch möglichst wenig Lärm machen wollen. Die Schritte waren schon vorhin sehr gedämpft, und jetzt im Moment hört man gar keine mehr. Es raschelt nur viel, und dann ist da ein Klicken und noch ein anderes Rascheln, so als würde eine Tüte oder eine Tasche gefüllt.
Ich will den Kopf gerade an Jonathans Brust lehnen, solange wir warten, doch ich fahre zurück, weil sein Körper sich plötzlich anspannt. Mit einer neuen Wachsamkeit richtet er den Blick auf die Tür.
»Was ist los?« Meine Stimme ist nur ein Hauch.
»Das ist nicht mein Vater«, raunt er leise zurück. »Ich glaube, da macht sich jemand an seinem Safe zu schaffen.«
18
Kaum hat er diesen Verdacht ausgesprochen, handelt Jonathan. Er legt die Hände auf meine Arme, die ich um ihn geschlungen habe, und macht sich von mir los. Dann schiebt er mich ganz in die Ecke neben das Fenster und sieht mich durchdringend an.
»Bleib hier. Rühr dich nicht von der Stelle!«, befiehlt er mir knapp und ist, bevor ich ihn zurückhalten kann, mit zwei großen Schritten an der Tür zum Arbeitszimmer, reißt sie auf. Licht fällt auf den Boden der Bibliothek und ich sehe Jonathans Schatten im Türrahmen. Und dann noch einen zweiten, der sich im Zimmer bewegt.
»Halt!«, brüllt Jonathan und tritt weiter in den Raum hinein. Urplötzlich fällt ein Schuss.
Mir bleibt das Herz fast stehen vor Angst, aber offenbar wurde Jonathan nicht getroffen, denn man hört jetzt Kampfgeräusche, Faustschläge und heftiges Atmen, unterdrücktes Stöhnen.
Ich kann nicht mehr in meiner Ecke bleiben, alles zieht mich zu Jonathan, weil ich sehen muss, was da passiert und ob ich ihm helfen kann. Deshalb husche ich zur Tür. Der Anblick,
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