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Colours of Love - Entblößt: Roman (German Edition)

Colours of Love - Entblößt: Roman (German Edition)

Titel: Colours of Love - Entblößt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
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getrennt hat. Als wir zusammen das Kleid gekauft haben, meinte Annie, dass das manchmal bei Dinnern dieser Art absichtlich gemacht wird, um die Leute stärker zu mischen, und ich habe vergessen, Sarah danach zu fragen, wie sie es hier handhaben. Aber mein Platz ist neben ihm. Puh. Alles andere hätte ich mir in diesem ganzen Heer aus Dukes, Earls und Ladys auch nur sehr schwer vorstellen können.
    Sonst sitzt aber kein anderes Familienmitglied bei uns, der Earl und Sarah und Alex wurden an anderen Tischen platziert, was ich – vor allem im Falle von Sarah – ein bisschen schade finde. Aber wahrscheinlich haben sie sich als Gastgeber absichtlich ein bisschen verteilt.
    Die Namen unserer Tischnachbarn sagen mir größtenteils nichts, aber zwei fallen mir sofort auf: Henry Stainthorpe und Lady Imogen. Ausgerechnet, denke ich. Andererseits wird das vielleicht auch ganz interessant. Denn falls Lady Imogen vorhat, sich wieder auf Jonathan zu stürzen, werde ich mich ganz Henry Stainthorpe widmen – mal sehen, wie Jonathan das gefällt und ob er dann noch Lust hat, sich die ganze Zeit der Tochter seines Patenonkels zu widmen.
    Doch als wir uns setzen, merke ich, dass die Sitzordnung ein Gespräch zwischen mir und Henry Stainthorpe gar nicht zulässt. Der Tisch ist viel größer als der aufgemalte auf dem Plan, und in der Realität ist der Abstand zwischen seinem Platz und meinem so groß, dass wir uns zurufen müssten, um uns zu verstehen. Lady Imogen dagegen hat leichtes Spiel, sie sitzt Jonathan fast direkt gegenüber. Das nutzt sie sofort aus und verwickelt ihn während der ersten Vorspeise – einer Pilzcremesuppe – in ein längeres Gespräch. Ich widme mich deshalb meinem anderen direkten Nachbarn, Lord Brockton, einem netten Herrn um die siebzig, der mir viel von seinen Pferden erzählt. Dabei fange ich immer wieder die Blicke von Henry Stainthorpe auf, der mir über die Entfernung zulächelt. So ganz scheint er die Hoffnung noch nicht aufgegeben zu haben, denke ich und erwidere sein Lächeln.
    Als der zweite Gang kommt – ein köstlicher Feldsalat mit Walnüssen und karamellisierten Birnen – spüre ich auf einmal Jonathans Hand unter dem Tisch auf meinem Oberschenkel und drehe mich überrascht zu ihm um. Er sieht mich ziemlich ernst an, und seine blauen Augen funkeln zornig.
    »Du sollst nicht mit ihm flirten«, sagt er leise. Offenbar hat er Henry Stainthorpes Blicke also bemerkt.
    »Und du sollst nicht mit Lady Imogen flirten.«
    »Ich flirte nicht mit ihr, wenn überhaupt, dann flirtet sie mit mir.«
    »Weil sie das Gefühl hat, dass sie das kann. Würdest du dich nur mit mir befassen, dann würde sie es vielleicht gar nicht erst versuchen. Und dann würde mir Henry Stainthorpe auch keine Blicke zuwerfen.«
    Der Druck seiner Hand wird stärker, und ich finde diese Berührung ziemlich erregend. »Glaub mir, im Moment bin ich nur mit dir befasst.« Er beugt sich vor, sodass sein Mund nah an meinem Ohr ist. »Dieses Kleid ist nämlich so extrem sexy, dass ich schon die ganze Zeit überlege, wie gerne ich es dir ausziehen würde«, sagt er, und ich muss einen Schauer unterdrücken, als ich seinen Atem warm an meiner Ohrmuschel spüre. »Und Henry Stainthorpe starrt dich deshalb die ganze Zeit an, weil er genau den gleichen Gedanken hat – und wenn ich diesen gierigen Ausdruck noch einmal auf seinem Gesicht sehe, dann prügele ich ihn aus dem Frack, das schwöre ich.«
    »Nicht schon wieder eine Prügelei«, sage ich, glücklich darüber, dass er mir so nah ist. Sein Gesicht ist dicht vor meinem, und ich habe plötzlich das Gefühl, dass es nur uns beide gibt in diesem großen Raum. Wie kommt er bloß darauf, dass ich Augen für einen anderen Mann haben könnte, solange er bei mir ist? »Und außerdem denkt er das nicht.«
    »Oh, doch, das denkt er, Grace. Das denken alle Männer an diesem Tisch, sogar Lord Brockton. So viel wie gerade mit dir habe ich ihn nämlich in den letzten fünfzehn Jahren nicht reden hören, den alten Stockfisch.«
    Ich kichere, und lege die Hand auf seinen Arm, genieße den Körperkontakt.
    »Von mir aus, dann denken sie das eben, das ist ja nicht verboten«, sage ich und werde wieder ernst. »Aber es ist, wie du vorhin gesagt hast. Ich bin mit dir hier, Jonathan. Der Einzige, der mir dieses Kleid wieder auszieht, bist du.«
    Der Ausdruck in seinen blauen Augen ändert sich, wird besitzergreifender und so intensiv, dass es mir einen Schauer über den Rücken jagt. Er weiß es, denke

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