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Colours of Love

Colours of Love

Titel: Colours of Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
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an der gebräunten Haut hängen, die dort hervorblitzt, und mein Mund wird plötzlich ganz trocken. Hastig hebe ich die Augen wieder und treffe auf seine.
    »War das alles?«, frage ich und rutsche unruhig auf meinem Sessel hin und her. Es muss doch alles gewesen sein. Was könnte er sonst noch von mir wollen?
    »Nein, das war noch nicht alles«, erklärt er entschieden, und ich sitze sofort wieder stocksteif da und warte.
    Ich habe keine Ahnung, was jetzt kommt, aber dieser Besuch ist beinah qualvoll für mich. Warum hat er denn nicht endlich Erbarmen mit mir und lässt mich gehen? Ich meine – es hat sich ja nichts geändert. Er ist der Boss und ich bin ein Niemand, jemand der in seiner Firma ein paar Erfahrungen sammeln darf. Ich habe es vielleicht durch einen – peinlichen – Zufall geschafft, seine Aufmerksamkeit zu erregen, aber das wird nicht lange halten. Dafür ist der Graben zwischen uns einfach zu breit. Gleich ist es also schon wieder vorbei, und wenn ich ganz viel Glück habe, blamiere ich mich vorher nicht noch mal.
    Erneut lehnt er sich auf diese extrem entspannte Art zurück, die so viel Selbstbewusstsein ausstrahlt. Das Haar ist ihm in die Stirn gefallen, und er schiebt es beiläufig mit der Hand zurück. Es ist keine eitle Geste, sondern etwas, das er gar nicht zu registrieren scheint, deshalb wirkt es sehr lässig. Wieder überlege ich, dass ich die Länge seiner Haare ziemlich schön finde. Nicht jedem steht das, aber ihm schon. Für einen Moment frage ich mich, wie sich seine Haare wohl anfühlen und ob sie so weich sind, wie sie aussehen, dann merke ich, dass er etwas sagt, und ich konzentriere mich wieder auf seine Worte.
    »Clive hat mir berichtet, dass Sie bei Ihrem ersten Meeting gestern einen sehr guten Eindruck hinterlassen haben. Wie es scheint, sind Sie ausgesprochen engagiert und haben ein gutes Gefühl für die Projekte, auf die diese Abteilung von Huntington Ventures spezialisiert ist – übrigens eines der Herzstücke unseres Unternehmens, an dem mir und meinem Kompagnon besonders viel liegt.«
    »Ich weiß … ich meine, nicht, dass ich einen guten Eindruck hinterlassen habe, das wusste ich nicht, aber dass Ihnen die Förderung von Innovationen am Herzen liegt. Das … gehört schließlich zu Ihrer Firmenphilosophie.«
    Was rede ich denn da? Ich sag’s ja, ich muss hier raus, und zwar dringend.
    Er lächelt, und ich bin wieder völlig gebannt. Wenn seine Zähne eine perfekte Reihe bilden würden, dann wäre Jonathan Huntington immer noch extrem attraktiv. Aber diese kleine abgeschlagene Ecke gibt seinem Lächeln etwas Einzigartiges, an dem ich mich gar nicht sattsehen kann. Es macht ihn echter irgendwie – und verletzlicher. Wie das wohl das passiert ist, frage ich mich.
    »Sie sind gut informiert«, sagt er mit seiner dunklen Streichel-Stimme. »Und Sie dürfen sich freuen, Miss Lawson. Sie werden nämlich ab sofort für mich arbeiten.«
    »Äh … ich dachte, das tue ich schon«, erwidere ich verwirrt.
    Sein Lächeln vertieft sich. »Ich glaube, das habe ich falsch ausgedrückt. Natürlich arbeiten Sie schon für mich, aber Sie werden ab sofort mit mir arbeiten.«
    Was? Mein Herz nimmt Fahrt auf. »Mit Ihnen? Ich verstehe nicht …«
    »Ich gewähre Ihnen einen Einblick in die Führung dieses Unternehmens. Sie dürfen mich begleiten, als eine Art – Assistentin. Es wird zwar Ausnahmen geben, aber Sie werden bei den meisten Gesprächen, die ich führe, anwesend sein und können mich alles fragen, was Sie interessiert. An den Entscheidungsprozessen selbst sind Sie natürlich nicht beteiligt, aber ich bin durchaus gewillt, mir Ihre Meinung anzuhören, wenn Sie etwas zu sagen haben.«
    Sein Tonfall ist nicht fragend, er bietet mir das nicht so an, dass ich eine Wahl habe – es ist eine Anordnung. Aber ich zögere trotzdem.
    Ein Teil von mir – der ehrgeizige Teil – jubiliert. Jackpot, Grace. Du darfst Jonathan Huntington begleiten und ihm über die Schulter schauen, während er dieses Unternehmen leitet. Du bekommst Einblicke, von denen du nicht mal zu träumen gewagt hast. Das ist eine unglaubliche Chance.
    Aber da ist auch noch eine andere, etwas leisere Stimme, die mich warnt. Vor dem Mann, in dessen Nähe ich Schwierigkeiten habe, klar zu denken. Und vor dem ich mich hüten soll, wenn es nach Annie geht. Will er mir wirklich nur eine Chance geben – oder hat er einen anderen Grund für dieses unglaubliche Angebot?
    »Wieso bieten Sie mir das an?« Ich stelle die Frage,

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