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Colours of Love

Colours of Love

Titel: Colours of Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
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Es hat Schwierigkeiten mit Ihrer Wohnung gegeben?«
    Jetzt bin ich richtig verwirrt. Er weiß davon? Von wem? Clive Renshaw habe ich das nicht erzählt. Aber Veronica hat es mitbekommen, als wir gestern gingen. Hat Jonathan Huntington sie danach gefragt? Und wieso interessiert ihn das überhaupt?
    »Ich bin leider auf einen Betrüger hereingefallen«, erkläre ich ihm, als mir klar wird, dass er auf eine Antwort wartet. »Der angebliche Vermieter hat die Kaution für ein Apartment kassiert, das es in Wirklichkeit nicht gibt. Aber ich konnte bei Miss French übernachten, ich war also nicht obdachlos.«
    Er beugt sich vor. »Das wollen wir auch auf keinen Fall, dass eine unserer Praktikantinnen auf der Straße schlafen muss«, sagt er, und fast habe ich das Gefühl, dass seine Stimme mich streichelt. Nur mit Mühe kann ich mich auf seine Worte konzentrieren. Reiß dich zusammen, Grace!
    Er spricht schon weiter. »Unsere Rechtsabteilung wird sich um die Angelegenheit kümmern. Wir werden umgehend Anzeige erstatten, und der Polizei wird es hoffentlich gelingen, diesen Kerl dingfest zu machen, damit Sie Ihr Geld zurückbekommen. Ich nehme an, es gibt Belege über die Überweisung, die Sie getätigt haben?«
    »Nein … ich meine, ja, es gibt Unterlagen. Aber das ist wirklich nicht nötig, dass Sie da etwas unternehmen. Ich kann selbst zur Polizei gehen.« Allein der Gedanke, dass er mich gleich fragen könnte, wie mein angeblicher Vermieter heißt, treibt mir den Schweiß auf die Stirn. Ich würde nämlich definitiv vor Scham sterben, wenn ich Jonathan Huntington auch noch gestehen muss, dass ich eine der berühmtesten englischen Sagen nicht wirklich kenne. Das ist so alles schon peinlich genug.
    »Sie dürfen das in Anspruch nehmen. Ich bestehe darauf«, beharrt er. »Und eine Lösung für Ihr Wohnungsproblem habe ich auch schon gefunden. Sie können für die Dauer Ihres Praktikums in einem firmeneigenen Apartment hier ganz in der Nähe wohnen. Mein Chauffeur Steven, den Sie ja schon kennengelernt haben, bringt Sie nachher hin und zeigt Ihnen alles.«
    Ich bin wie vor den Kopf gestoßen und starre ihn nur an, während ich versuche, mir eine Meinung zu bilden über das, was er mir da anbietet. Er hat mir eine Wohnung organisiert. Okay, nett. Wow. Sehr nett sogar. Aber er hätte mich ja auch mal fragen können, ob ich das möchte. Oder brauche. Irgendwie ärgert es mich, dass er das schon wieder einfach alles bestimmt. Als würden die Leute immer grundsätzlich tun, was er sagt. Tun sie wahrscheinlich auch, erinnere ich mich noch mal. Deshalb ist er ja so erfolgreich. Aber selbst wenn er mich beim letzten Mal überreden konnte, sein Angebot anzunehmen – diesmal steht mein Entschluss fest.
    Ich lächle ihn an. »Das ist sehr freundlich, Mr Huntington, aber ich habe mein Wohnungsproblem schon selbst gelöst. In der WG von Miss French ist noch ein Zimmer frei, und sie hat mir heute Morgen angeboten, dass ich dort für die Dauer des Praktikums einziehen kann.«
    Er runzelt die Stirn. »Ein WG-Zimmer ist mit der Wohnung, von der wir sprechen, nicht vergleichbar. Es ist eine Penthouse-Suite, die sonst Geschäftspartnern zur Verfügung steht, wenn sie in der Stadt sind.« Ganz offensichtlich ist es für ihn eindeutig, wofür ich mich daher entscheiden muss.
    Aber so toll er aussieht und so interessant ich ihn finde – ich muss gar nichts. Und für nichts auf der Welt gebe ich mein WG-Zimmer in Islington wieder her.
    »Das mag sein, und ich bin Ihnen auch sehr dankbar für das Angebot«, erkläre ich ihm. »Aber ich fühle mich in der WG von Miss French sehr wohl und möchte dort gerne bleiben.«
    »Aha.« Er kann seine Überraschung – und seine Verärgerung – nur schlecht verbergen. »Nun, das ist Ihre Entscheidung.« Sein Tonfall macht unmissverständlich klar, was er persönlich davon hält, und für einen Moment überkommt mich wieder ein schlechtes Gewissen.
    Inzwischen hält er mich wahrscheinlich für ziemlich verstockt, weil ich mir von ihm nicht helfen lassen mag. Aber ich will wirklich nicht irgendwo allein in einer Penthouse-Wohnung sitzen, wenn ich stattdessen mit Annie und ihren Freunden Spaß haben kann.
    Er runzelt die Stirn, offenbar immer noch irritiert über meine Antwort, und um seinem kritischen Blick zu entgehen, starre ich auf seine Brust. Seine ziemlich breite Brust. Wie gestern trägt er auch heute keine Krawatte, und das eng anliegende Hemd steht am Kragen leicht auf. Wie gebannt bleibt mein Blick

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