Colours of Love
krampfen sich immer wieder um den ungewohnten Eindringling in mir zusammen, der in mich hineinragt und mir diese unglaubliche Lust bereitet, so als wollten sie ihn festhalten. Ich zucke unkontrolliert und stöhne, keuche, wimmere, spüre, wie der Orgasmus, der mich schüttelt, jeden Winkel meines Körpers erreicht, und es dauert lange, bis ich mich wieder beruhigen kann.
Jonathan hält mich die ganze Zeit fest, wartet, bis ich schließlich schwer atmend und immer noch zitternd an ihm lehne. Erst dann gleitet er aus mir heraus und lässt mich langsam von seinem Schoß rutschen.
Meine Knie sind so weich, dass sie mich nicht tragen, als ich wieder stehe, aber das müssen sie auch nicht, denn fast sofort hebt er mich auf seine Arme und verlässt die Küche.
»Wo bringst du mich hin?«, frage ich verwirrt, doch er antwortet nicht. Mein Gewicht scheint ihm nichts auszumachen, denn er ist nicht mal außer Atem, als er im obersten Stockwerk ankommt und zielstrebig auf das Zimmer zuhält, in dem ich heute übernachtet habe. Er legt mich aufs das Bett und wendet sich fast sofort wieder um, verschwindet im Bad.
Das zerrissene Schlafanzugoberteil, das ich immer noch trage, fällt auf, als ich mich auf die Ellenbogen stütze, um besser sehen zu können, was er macht. Ich höre Wasser rauschen und eine Schranktür klappen, dann kommt Jonathan zurück ins Zimmer.
Erst jetzt wird mir klar, dass er die Pyjamahose nicht mehr trägt, und ich beiße mir auf die Lippe, als mein Blick auf seinen Penis fällt, der von seinem Körper absteht und leicht wippt, während Jonathan auf mich zugeht. Dicke Adern laufen darüber, und der pralle Kopf ist blaurot und glänzend. Nicht, dass ich irgendwelche Vergleichsmöglichkeiten hätte, aber er sieht beeindruckend aus. Hätte ich ihn vor ein paar Minuten gesehen, hätte er mir vermutlich Angst gemacht. Aber jetzt weiß ich, wie es sich anfühlt, wenn er in mir ist, und ich spüre, wie mein Unterleib sich erwartungsvoll zusammenzieht. Dann hebe ich den Blick und sehe Jonathan ins Gesicht, befeuchte meine plötzlich trockenen Lippen.
In seinen Augen liegt ein Funkeln, das mir für einen Moment den Atem nimmt.
»Wir sind noch nicht fertig, Grace.«
15
Ich erwarte, dass er sich zu mir legt, doch er geht zum Nachttisch und legt etwas darauf, dann setzt er sich auf die Bettkante und umfasst mein Becken, zieht mich zu sich und öffnet meine Beine. Vor Überraschung halte ich den Atem an, doch dann bemerke ich, dass er etwas in der Hand hält – einen Waschlappen. Geschickt wischt er damit über die Innenseite meiner Schenkel, und mir wird erst klar, warum er das macht und was es bedeutet, als ich das Blut sehe. Mein Blut. Es ist nicht viel, aber es erschreckt mich trotzdem, erinnert mich daran, was wir getan haben.
Er hat mich entjungfert.
Röte schießt in meine Wangen und ich bin plötzlich schüchtern. Ich weiß, dass es albern ist nach dem, was gerade zwischen uns passiert ist, aber dass er mich dort unten wäscht, kommt mir unglaublich intim vor und ist mir peinlich. Trotzdem lasse ich es zu und warte, ohne mich zu rühren, während er noch mal ins Bad geht. Ich kann kaum atmen, so aufgewühlt bin ich auf einmal.
Bereue ich, was ich getan habe? Oder besser, was er mit mir getan hat? Nein, denke ich. Wenn mir jemand vor zwei Wochen gesagt hätte, dass ich meine Unschuld auf Jonathan Huntingtons Marmorarbeitsplatte verlieren würde, dann hätte ich ihn wahrscheinlich für verrückt erklärt. Aber ich würde es wieder tun, ich könnte gar nicht anders. Weil ich ganz eindeutig verrückt bin – verrückt nach Jonathan.
Nur was bedeutet das alles jetzt?
Ich habe keine Zeit mehr, darüber nachzudenken, denn er kommt zurück und setzt sich ans Ende des Bettes, weit weg von mir, und lehnt den Rücken gegen einen der vier halbhohen Bettpfosten. Er lächelt leicht und fixiert mich weiter mit diesem verhangenen Blick, den ich so sexy finde.
Er ist so schön, denke ich und lasse mich seufzend wieder in die Kissen sinken. Die dunklen Haare, das perfekt gemeißelte Gesicht und dieser aufregend männliche Körper mit den wohlgeformten Muskeln, den ich noch nicht richtig erkunden durfte. Ich will, dass er sich zu mir legt, damit ich mit den Fingern über die breite Linie seiner Schultern fahren kann. Ich will mit der flachen Hand über seinen festen Bauch streicheln, ihn überall berühren, küssen, schmecken, anstatt hier hilflos zu liegen. Aber er bleibt, wo er ist, und ich bin zu schüchtern, um
Weitere Kostenlose Bücher