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Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Titel: Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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etwas hier sitzen und über alte Zeiten quatschen, Lisa. Wirklich gern.« Alec stand auf, ging zu ihr rüber und legte die Hände auf ihre Schultern. »Aber ich muss das in Ordnung bringen. Also warum erzählst du uns nicht einfach, wo er ist, hmm? Dann können wir alle weitermachen, als wäre nichts gewesen, und mein Freund Frank hier müsste deinem kleinen Liebling keine scheiß Smileys in die Bäckchen schlitzen.«
    Lisa brach in Tränen aus, ihr Kopf sank auf die Brust und ihr Haar fiel ihr übers Gesicht. Über ihre Schulter hinweg entdeckte Alec ein Handy auf dem Spülstein. Er streckte den Arm aus und griff es sich. Er tippte auf »Empfangene Anrufe« und sah eine Glasgower Nummer. Alec hatte gewählt, bevor Lisa überhaupt begriff, was er tat. Sie versuchte, ihm das Telefon abzunehmen, aber Alec umklammerte mit der freien Hand ihren Arm und hielt sie problemlos auf Distanz.
    »Mummy!«, rief Amazon.
    »Ist schon in Ordnung, Prinzesschen«, sagte die Bestie. »Die spielen doch nur.«
    »Nein«, schluchzte Lisa.
    »Glasgow Radisson Hotel, Deborah am Ap…«, sagte eine Mädchenstimme. Alec legte auf.
    »Bitte, Alec«, sagte Lisa unter Tränen, »t-tu ihm nicht weh.«
    »Freu dich doch, Kleine«, sagte Alec und nahm ihr Gesicht in die Hände, »du bist immer noch ein gut aussehendes Mädchen. Du kannst was Besseres finden als Lee Irvine. Aber du hast hoffentlich nichts dagegen, wenn Frank ein Weilchen bei euch
bleibt? Kleine Sicherheitsmaßnahme. Hält dich von unüberlegten Telefonanrufen oder Ähnlichem ab.«
    Kaum war die Haustür hinter Alec ins Schloss gefallen, rannte Amazon zu ihrer Mutter und schlang die Arme um Lisas Bein. Die Bestie zog sich das Jackett aus und hängte es über die Lehne des Stuhls. »Sei doch so lieb und mach etwas Wasser heiß«, sagte Frank zu Lisa, »ich würde sterben für eine Tasse Tee.«

42
    ES WAR NICHT DER SCHLECHTESTE PULL DER WELT GEWESEN. Gary war bloß mit etwas zu viel Druck auf rechts reingekommen, hatte einen Hauch zu schräg durch den Ball geschwungen. Da der Wind von rechts nach links wehte, reichte das aus, den Ball zehn Meter vom Kurs abkommen zu lassen, wo er in den Bunker links des Grüns bretterte.
    Als sie dort ankamen, erwartete sie allerdings noch Schlimmeres. Der Ball hatte sich unter dem Überhang in den feinen Sand gebohrt. »Scheiße«, sagte Stevie.
    »So ein Mist«, fluchte auch April und ging auf die Zehenspitzen, um einen Blick über die Absperrung und die Köpfe der anderen Zuschauer werfen zu können.
    Ranta konnte es nicht glauben. Kaum hatte er auf ihn gewettet, spielte die Arschgeige den ersten schlechten Schwung seit sechs Löchern?
    Gary dachte nach. Es gab keine Möglichkeit, den Ball nach vorne zu spielen. Zurück auch nicht. So ziemlich die einzige Möglichkeit, die ihm blieb, war, den Ball seitwärts wegzuschlagen. Spiel ihn für einen Bogey möglichst nah ans Grün, schlag ihn rauf und loch ihn ein. Dann versenk den letzten mit einem Birdie. Wenn er … Gary unterbrach sich selbst. Er hebelte den Gedankengang mittendrin aus.
    Ein Schlag nach dem anderen.
    Er nahm den Sand Wedge von Stevie entgegen und bohrte seinen Fuß in den glitzernden, pudrigen Sand. Zu fest, und er würde den Ball womöglich in das dichte Rough hinter dem
Grün schlagen. Zu lasch, und er bekäme ihn nicht aus dem Bunker. Er machte ein paar ruckartige, nervöse Übungsschwünge, drückte den Schlägerkopf in den Boden, um tiefer in den Sand und hinter den Ball zu kommen. Hol das Scheißteil einfach da raus. Er hob den Schläger hinter den Ball und hielt den Atem an.
    »Mach schon, Gary«, flüsterte April.
    Der Sand spritzte in alle Richtungen. Und während Gary sich hustend die Körner aus Gesicht und Haaren strich, um zu sehen, wohin der Ball geflogen war, bemerkte er, wie ungewöhnlich still die Zuschauer waren. Er blickte nach unten. Da lag er. Vielleicht zwei Zentimeter weiter als vor seinem Schwung.
    »Also gut, konzentrier dich«, flüsterte er, als er wieder in den Stand ging. Dann schwang er erneut. Mit einer weiteren Sandfontäne flog der Ball hoch, diesmal nach vorne, wo er vom Überhang des Bunkers abprallte, so dass er wieder ziemlich genau an derselben Stelle landete wie zuvor.
    Rantas Gesicht verfärbte sich krebsrot.
    Es herrschte Totenstille, als Gary den Schläger zum dritten Mal schwang. Diesmal ohne sich noch richtig Mühe zu geben. Und tatsächlich: Der Ball sprang aus dem Bunker und landete im lichten Rough am Rande des Grüns, etwa

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