Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

abgedrängt wurden und sich kurz darauf neben ein paar Ginsterbüschen abseits der Hauptwege wiederfanden.

    »Fin …«, versuchte Pauline es erneut.
    »Halt’s Maul, verfluchte Nutte«, unterbrach Masterson sie. »So hast du dir das also ausgerechnet, hä? Kaum sieht’s aus, als würde ihm die fette Knete winken, ist er plötzlich doch nicht mehr so schlecht – und der alte Trottel hier kann sich verpissen, was? Hä, du verfickte Schlampe?« Nur eine hauchdünne Schicht Wohlstand trennte Masterson von dem Tier, als das er in Wilton Terrace aufgewachsen war. Und es brauchte nur einige Drinks und einen entsprechenden Anlass, um es knurrend hervorschießen zu lassen.
    »Sprich bitte leise!«, zischte Pauline. Die Leute, die in einiger Entfernung vorbeigingen, musterten misstrauisch den zerzausten, betrunkenen Verrückten, der im Gebüsch eine attraktive, elegant gekleidete Frau anbrüllte. »So ist das doch gar nicht.«
    »Ach so, und wie zum Teufel ist es dann?«
    »Ich dachte nur …«, erwiderte Pauline, verzweifelt in ihrem Hirn kramend und immer leiser flüsternd. »Ich meine, wenn er gewinnt, dann kann ich vielleicht bei der Scheidung mehr abkassieren. Für uns beide.«
    »Ach wirklich?«
    »Ja.«
    Masterson dachte einen Moment lang nach; oder besser gesagt: Mehrere, vom Lager benebelte Stimmen brüllten sich in seinem Schädel eine Minute lang gegenseitig an. Schließlich öffnete er den Mund.
    »Du beschissene, verlogene Hure!«, brüllte er und besprühte sie mit Flöckchen seines Bierspeichels. »Und das nach allem, was ich für dich tun wollte! Für uns! Ich …«
    Pauline ohrfeigte ihn.
    Masterson brauchte ein paar Sekunden, bis ihm diese ungeheuerliche Anmaßung vollständig bewusstgeworden war, dann packte er den Kragen von Paulines Jacke und holte aus, um ihr einen Kopfstoß mitten ins Gesicht zu verpassen.

    Jemand krallte ihn von hinten am Haar, bremste seine Stirn auf ihrer Schussbahn nach vorne unten, und ein Gesicht tauchte dicht vor seinem auf. »Findlay«, sagte eine Stimme leise in sein Ohr, während die unsichtbare Faust die Haare oberhalb seines Nackens noch fester umklammerte. »Dafür gibt es doch jetzt wirklich keinen Grund, oder?«

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    WENIGE HUNDERT METER ENTFERNT, AM SECHSTEN GRüN, WURDE Stevie langsam nervös. Nicht wegen des Putts – der Annäherungsschlag war genau in Position gelandet, und mit einem einfachen, fast geraden Putt hangaufwärts konnten sie alles klarmachen -, sondern weil Gary zunehmend die Lautstärke aufzudrehen schien. Einzelne Worte seines brabbelnden Mantras lagen bereits deutlich über Flüsterton. Die beiden standen am Rand des Grüns, während Linklater seinen Putt analysierte, eine vertrackte Links-rechts-Nummer über zehn Meter.
    »Aye, putt endlich, du Pussy«, sagte Gary. »Fotzlappendrecks-hure-ARSCHLOCH! -tittenfick! Oje!« Linklater und Snakes starrten kurz rüber und konzentrierten sich dann wieder auf ihren Schlag.
    »Ganz ruhig«, flüsterte Stevie.
    »Ich kann nicht – Fickloch – oje! – aufhörn – Fotze – Stevie.« Gary stopfte die Faust in den Mund und biss sich fest auf die Knöchel. Ohne Erfolg. Er spuckte die Faust wieder aus und schrie »Schwanzlutscher!« in Linklaters Richtung. Im Publikum schnappten einige hörbar nach Luft. Linklater warf die Arme in die Höhe, wandte sich von seinem Ball ab und marschierte auf den Marschall zu. Stevie barg den Kopf in den Händen.
    »Ich weiß nicht recht«, kommentierte Daventry live im Fernsehen. »Wir können es zwar von hier oben nicht hören, aber es scheint ganz so, als würde Mr Irvine … Oh, ich sehe gerade, wie Linklater sich mit einem der Offiziellen verständigt. Sehr ungewöhnlich.«

    Zwei R & A-Offizielle kamen jetzt auf sie zumarschiert: ein großer, dürrer Engländer namens Dawkins und ein kleiner, fetter Schotte namens Morton. »Halt einfach nur deine Klappe«, ordnete Stevie an.
    »Unnghh«, erwiderte Gary und kaute auf seinen Knöcheln.
    »Mr Irvine«, verkündete Dawkins, »wir können diese Art von Verhalten hier nicht tolerieren. Es ist absolut unzulässig, dass ein Spieler einen anderen während seiner Schlagvorbereitung beleidigt.«
    »Er hat ihn auch gar nicht persönlich gemeint. Es ist einfach nur Ausdruck seiner Anspannung«, erklärte Stevie rasch.
    Auf der anderen Seite des Grüns stand Linklater, die Hände in die Seiten gestemmt. Tausende von Zuschauern verfolgten gespannt die Szene.
    »Falls es«, und Dawkins wandte sich nun direkt an Gary, »zu weiteren