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Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Titel: Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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Vorgänge bezogen. Ein Gespräch am dritten Loch verlief beispielsweise wie folgt:
    Stevie: »Ich schätze, hier käme ein Eisen sieben infrage. Vielleicht sogar ein Sechser.«
    Gary: »Tittengeilefickhure. Wind. Fotzlappen. Scheiße! Sorry! Lutschmeinenverficktenriemen. Ich probier’s mal – fotzefotzeficktittenschamlappenmöse – mit’nem Siebener. Fickhure.«
    Drittens: Gary spielte einfach traumhaft.
    Von der Seite des ersten Grüns schlug er einen perfekten Wedge Lob, und der Ball kullerte auf das Loch zu, als würde man einen Film rückwärts abspielen. Am zweiten Loch drosch er mit
dem Eisen vier einen Ball, der mitten im Flug abzubremsen schien, um seine Flugbahn sacht zu senken und dann in zehn Schritten Entfernung von der Flagge zu landen. Und er versenkte jeden anstehenden Putt.
    Drei Birdies an den ersten vier Löchern.
    Linklater – der sich vermutlich ausrechnete, Gary würde irgendwann Nerven zeigen, wenn er ihm nur immer in Schlagweite auf den Fersen blieb – verzichtete auf spektakuläre Aktionen und erzielte viermal ein sicheres, solides Par. Das Resultat der Nettowertung: Am fünften Loch lag Gary drei Schläge vor der Nummer eins der Weltrangliste.
    »Ich glaube kaum, dass irgendjemand mit etwas Derartigem gerechnet hätte«, kommentierte Daventry, während das Fernsehbild die beiden Spieler beim Ansprechen ihrer Bälle zeigte.
    »Absolut richtig, Rowland«, stimmte Torrent zu. »Allgemein ging man wohl davon aus, dass er dem Druck nicht standhalten würde und die unvorstellbare Glückssträhne dieses jungen Mannes – wenn man hier überhaupt von Glück sprechen will, denn immerhin hat er hier streckenweise exzellentes Golf gespielt -, dass also dieses wie auch immer zu bezeichnende Phänomen heute enden würde. Aber das Gegenteil ist der Fall.«
    »Und lass uns nicht vergessen, dass da noch eine Menge anderer Spieler ein Wörtchen mitzureden haben«, ergänzte Daventry. »Rodriguez und Torsten Lathe liegen nur wenige Schläge zurück. Auch Honeydew III hat durchaus noch Chancen. Das Rennen wird keineswegs nur unter den beiden ausgemacht.«
    »Absolut«, pflichtete Torrent bei. »Aber ich glaube, für das Publikum ist es dennoch das Match hier auf dem Platz.«
    »The only game in town«, fügte Daventry rätselhafterweise hinzu.
    »Hä?«
    »›Solitaire‹. Kennst du den alten Song?«
    »Sing ihn doch mal für uns, Rowland.«

    »Ich sing ihn dir später vor. In der Bar. Nach ein paar Drinks. Wenn wir unser Quäntchen intus haben.« Das Blut sämtlicher Schotten geriet in Wallung, als Daventry bei diesen Worten in einen schrecklichen Pseudo-Glasgower-Dialekt verfiel.
    Währenddessen konnte Garys Anhängerschaft unten auf den Zuschauerrängen ihr Glück kaum fassen. »Oh mein Gott!«, schrie Cathy ihrer Nachbarin April ins Ohr. »Ich kann’s kaum glauben, wie gut er spielt, obwohl so viele Leute zugucken, richtig unglaublich ist das.«
    »Ich weiß«, erwiderte April. Und zum ersten Mal gestattete sie sich, ernsthaft an einen Sieg Garys zu glauben. Obwohl sie sich gleichzeitig ziemliche Sorgen um ihn machte, wenn sie ihn aus der Nähe sah. Denn abgesehen von den wenigen Momenten, in denen er gerade den Schläger schwang, war sein Mund permanent in Bewegung.
    Ein Stück weiter hatte auch Ranta ein wachsames Auge auf Gary – der gerade ein paar lockere Übungsschwünge mit seinem Pitching Wedge machte -, und durch seine Adern pulsierte ein Adrenalinstrom, wie ihn nur eingefleischte Zocker kennen. Er stellte bereits Berechnungen an. Wenn dieser Blödmann das Scheißturnier tatsächlich gewann? Bei den Quoten? Er würde auf jeden Fall Frank und vielleicht sogar Big Benny mitnehmen, um seinen Wettgewinn zu kassieren, das war allemal sicher. »Komm schon, mach ihn alle«, zischte Ranta leise, als Gary sich in Position brachte.
    Auch in Paulines Hirn ratterten unaufhörlich Zahlen. Die Siegesprämie, plus Sponsorenverträge, plus Honorare für öffentliche Auftritte, plus Buchvertrag, plus Werbetantiemen – nur eines bereitete ihr noch etwas Kopfzerbrechen: Garys permanentes, debiles Gebrabbel, wie lange konnte sie das noch ertragen? Nun, tröstete sie sich, sie brauchte ja bloß genug Geld, um noch mehr Geld zu machen. Ein paar Millionen gut angelegt? Innerhalb von wenigen Jahren ließe sich die Summe womöglich
verdoppeln. Und diese paar Jahre würde sie es mit diesem sabbernden, stotternden Schwachkopf wohl aushalten. Und vielleicht wäre es am Ende ja auch gar nicht so schlimm …
    Ein

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